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![]() Strombaumassnahmen an der Elbe kommen nach einem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute veröffentlichten Gutachten einer gigantischen Geldvernichtung gleich und würden die endgültige Zerstörung von natürlichen Lebensräumen bedeuten. Das neue Elbe-Gutachten des Berliner Institutes für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) bewertet dabei ökonomische und ökologische Kriterien der Elbeausbau-Pläne. Es kommt zu dem Schluss, dass die Planungsprognosen für die Flussschifffahrt vom Anfang der 90er Jahre ebenso überholt sind wie die damaligen Kosten-Nutzen-Analysen des Elbe-Ausbaus. "Mit vielen Millionen Mark Steuergeldern soll auf Kosten des internationalen Schutzgebietes im Biosphärenreservat der Flusslandschaft Elbe eine unbedeutende Wasserstraße in völlig überzogener Weise ausgebaut werden", sagt Dr. Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer des BUND: "Deshalb verlangen wir von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig ein sofortiges Aussetzen der konzeptionslosen Baumaßnahmen sowie die buchstabengetreue Umsetzung der Elbe-Erklärung zum Schutz dieses einmaligen Ökosystems." Am 5. September 1996 war vom damaligen Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann die Elbe-Erklärung unterzeichnet worden. Darin stimmte er mit den Umweltverbänden überein, den Elbe-Seitenkanal als bessere Alternative zur Elbe für den Schiffsverkehr zu ertüchtigen. Außerdem sollte das ökologische Potenzial der Elbe erhalten und ein entsprechendes Gesamtkonzept erstellt werden. Die Bilanz nach 5 Jahren ist jedoch ernüchternd. Obwohl am Elbe-Seitenkanal für mehrere Hundert Mio DM zwei entscheidende Engpässe der Schifffahrt beseitigt werden, wird zugleich an der Elbe ohne Einschränkungen weitergebaut - zumeist auf der Grundlage von Bauplänen aus den 30er Jahren, bis heute ohne jede Prüfung auf Umweltverträglichkeit. Ein schlüssiges Gesamtkonzept des Bundesverkehrsministers für die Elbe ist nicht in Sicht. Für insgesamt 500 Mio DM wird der Fluss gegenwärtig um 20 cm auf 1,60 m vertieft. Eine wirtschaftliche Schifffahrt, so das vorliegende IÖW-Gutachten, ist jedoch erst ab einer Fahrrinnentiefe von ganzjährig 2,30 m möglich. "Selbst nach Vollendung dieser Strombaumassnahmen wird die Elbe im größten Teil des Jahres keine wirtschaftlichen Fahrwasserbedingungen bieten können. Es macht auch keinen Sinn, einen Fluss auszubauen für Schiffe, die nicht mehr lange fahren werden", so Dr. Ernst Paul Dörfler vom BUND-Elbeprojekt. Die Frachtschiffe auf der Elbe zwischen Magdeburg und Tschechien fahren zu über 90 % unter tschechischer Flagge und stehen unter enormem wirtschaftlichen Druck. Trotz niedriger Löhne hatte kürzlich die einzige tschechische Reederei Konkurs anmelden müssen. Friedrich Schorlemmer, Sprecher der Bürgerinitiative "Pro Elbe": "Wir haben auch festgestellt, dass rund drei Viertel der Bevölkerung diesen Elbausbau nicht wollen. Die Austrocknung der Elbauen ist bereits Besorgnis erregend. Es scheinen weitere Bagger- und Baustellen-Besetzungen stattfinden zu müssen, damit Bundesverkehrsminister Bodewig endlich den Unsinn stoppt, gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger und gegen jede wirtschaftliche und ökologische Vernunft jährlich 100 000 Tonnen Schottersteine in den Fluss kippen zu lassen." Für Rückfragen: BUND-Pressestelle: Rüdiger Rosenthal (mobil: 0171-8311051), Tel: 030-27586-425/-489, Fax: -449; eMail: presse@bund.net; www.bund.net/aktuell
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