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Auf Druck Mexikos, das sich u.a. auf die nordamerikanische Freihandelszone (NAFTA) berief, und anderer lateinamerikanischer Tunfischfangnationen wurden die erst 1992 eingeführten strengen US-Anforderungen für die Einfuhr "delfin-sicheren" Tunfisches wieder gelockert. Allein für Mexiko bedeuten die verwässerten Bedingungen mögliche Mehreinnahmen von bis zu 200 Millionen Mark pro Jahr. Die trotz weltweiter Proteste von Naturschutzorganisationen wie der GRD getroffene Entscheidung des US-Handelsministers William Daley beruht auf einer vorläufigen Studie, der zufolge die Ringwaden-Fangmethode kaum Auswirkungen auf die Delfinbestände haben soll. Etwa 100 mit 1,6 km langen Ringwadennetzen ausgestattete Tunfischfangschiffe - schwimmende Fabriken, die bis zu drei Monate auf See bleiben und bis zu 2 000 Tonnen Tunfisch in ihren Kühlkammern an Bord lagern können - sind bereits im Einsatz, so die GRD, davon ungefähr 45 allein aus Mexiko. Mit diesen Netzen werden Delfinschulen eingekreist, um die etwa 150 Meter tiefer schwimmenden Tunfischschwärme zu fangen. Etwa 7 Millionen Delfine starben so in den letzten 40 Jahren, weil sie mitgefangen wurden. Nach der neuen Regelung darf auf diese Weise gefangener Tunfisch jetzt in den USA als "delfin-sicher" verkauft werden, solange dabei keine Delfine getötet oder ernsthaft verletzt werden, was von einem an Bord stationierten Beobachter überwacht werden soll. Dass viele der Meeressäuger, die aus den Netzen befreit werden, an den Folgen von Verletzungen und des traumatischen Erlebnisses sterben, wie Untersuchungen der US-Meeresfischereibehörde ergaben, bleibt unberücksichtigt. Seit Einführung der "delfin-sicheren" Fangbedingungen ist die Delfin-Sterberate im tropischen Ostpazifik um 97 Prozent gesunken, dennoch haben sich die Bestände nicht merklich erhöht. Die amerikanischen Tunfisch-Fangflotten und -Verarbeitungsbetriebe wollen sich zwar an die bisherigen Anforderungen halten, doch es wird befürchtet, dass der Markt bald mit dem Verbraucher täuschenden Tunfisch aus Mexiko überschwemmt wird. Die Naturschützer hoffen jetzt auf eine einstweilige Verfügung oder eine direkte richterliche Entscheidung gegen den "Dolphin Death Act".
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