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Presse-Stelle:  BUND Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., D-10179 Berlin
Rubrik:Gesundheit    Datum: 27.08.2001
BUND fordert Maßnahmen gegen Elektrosmog
Vorsorge durch schärfere Grenzwerte und strengeres Baurecht
Angesichts der rasanten Ausbreitung neuer
Mobilfunktechniken fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) wirksame Maßnahmen gegen die steigende Belastung der Menschen durch
elektromagnetische Strahlung. Vorsorgliches Handeln sei dringend geboten, da
sowohl aus der Wissenschaft als auch von Betroffenen immer mehr Hinweise auf
schädliche Wirkungen von so genanntem Elektrosmog vorlägen.
Beeinträchtigungen des Organismus träten danach bereits bei
Elektromagnetischen Feldern (EMF) von geringer Stärke auf. Die gültigen
Sicherheitsbestimmungen seien absolut unzureichend.

Dr. Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Auch wenn es noch keine
abschließenden wissenschaftlichen Beweise für akute Gesundheitsschäden durch
elektromagnetische Strahlung gibt, können wir sicher sagen, dass die
gültigen Grenzwerte die Gesundheit der Menschen nicht ausreichend schützen.
Betroffene klagen bereits jetzt über Kopf- und Gelenkschmerzen,
Atembeschwerden und Schlafstörungen. Die zulässigen Strahlungswerte müssen
deshalb um den Faktor Zehntausend abgesenkt und deutlich größere
Sicherheitsabstände zu Sendeanlagen vorgeschrieben werden."

So müsse beispielsweise der Abstand einer UMTS-Sendeanlage zu Wohngebäuden
mindestens 60 Meter betragen. Bei Fernsehsendern dürfe er 4500 Meter, bei
schwachen Radiosendern 1800 und bei starken sogar eine Entfernung von 6000
Metern nicht unterschreiten. Nach Ansicht des BUND sollten diese Vorgaben
bei der anstehenden Novellierung der entsprechenden Schutzverordnung (26.
BImSchV) aufgenommen werden. Auch im Baurecht seien wesentliche
Veränderungen erforderlich, um einen Mindestschutz von Mensch und Umwelt vor
elektromagnetischer Strahlung zu erreichen.

Bernd Müller, BUND-Experte für elektromagnetische Strahlung: "Allein für den
Aufbau des UMTS-Netzes brauchen die Betreiber mindestens 40.000 neue
Sendeanlagen in Deutschland. Bisher bedürfen die Anlagen aber nicht mal
einer Genehmigung. Das muss sich ändern. In Zukunft müssen Wohngebiete und
besondere Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Krankenhäuser für
Sendeanlagen tabu sein. Hier ist ein strengeres Baurecht gefragt, das auch
den Anwohnern ausreichendes Mitspracherecht einräumt."

Die bevorstehende Funkausstellung zeige, dass der Trend zu immer neuen
elektronischen Kommunikationstechniken ungebrochen sei. Gleichzeitig würden
die dadurch zusätzlich entstehenden Belastungen durch elektromagnetische
Felder und deren Gefahren verschwiegen. Im Sinne eines umfassenden Umwelt-
und Gesundheitsschutzes verlangt der BUND deshalb verstärkte
wissenschaftliche Forschung, eine intensive öffentliche Debatte und ein
umfassendes Vorsorgekonzept auf dem Gebiet der elektromagnetischen Felder.

Das BUND-Positionspapier "Elektrosmog - Gefahren und Risiken
elektromagnetischer Felder geringer Stärke und BUND-Mindestanforderungen zur
Problemlösung" (18 Seiten, geheftet) kann bei der Pressestelle angefordert
werden.

Bei Rückfragen:
BUND-Pressestelle, Daniel Kluge: Tel. 030-27586-425 / -464, Fax: -449,
mobil: 0177-7190500; Email: presse@bund.net; Presse-Archiv unter
www.bund.net/archiv.


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