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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 29.07.2001
Silberstreif am Klimahorizont
Der WWF hat den neuen Vorschlag zum Kyoto-Protokoll, den der Präsident des Klimagipfels Jan Pronk am späten Samstagabend vorgelegt hat "grundsätzlich positiv" aufgenommen. Das Papier könne die Grundlage für eine vernünftige Architektur des Klimaschutzabkommens bilden, auch wenn die ökologischen Ziele stark herunter gefahren worden seien. Der WWF rechnet vor, dass durch die weitgehende Anerkennung von Kohlendioxidsenken die absoluten Reduktionsziele von 5,2 auf 1,8 Prozent verringert worden seien. "zähneknirschend froh", dass man ein Stück vorangekommen sei. Einige Streitpunkte, wie finanzielle Hilfen für Entwicklungsländer, müßten im Laufe des Tages noch konkretisiert werden. Bei der Frage der Anrechnung von Senken gebe es noch Verbesserungsbedarf. Trotzdem hält der WWF den Vorschlag für ausreichend, weil er den Weg für einen Ratifizierungsprozess frei mache. Die Ratifizierung ist die Voraussetzung, damit das Klimaschutzprotokoll 2002 in Kraft treten kann.

Lediglich Japan, Australien und Kanada standen bisher einer endgültigen Einigung im Weg. "Den
Bremsern wurden mehr als großzügige Zugeständnisse gemacht. Ihnen wurden alle Wünsche erfüllt,"
betonte Regine Günther, Leiterin des WWF Klimareferats. "Wenn Australien, Kanada und Japan
weiter blockieren, wird vor aller Welt deutlich, dass sie nur nach Bonn gereist sind, um eine Einigung
zu verhindern."

Nach Einschätzung des WWF liefert das Pronk-Papier Fortschritte in bezug aus die Finanzierung von
Hilfen für Entwicklungsländer und eine Einigung bei den sogenannten "flexiblen Mechanismen"
(Emissionshandel, Clean Development Mechanism und Joint Implementation). Mit der großzügigen
Anrechnung von Wäldern als Kohlendioxidsenken ist man hingegen nicht zufrieden. Für den WWF
hängt es entscheidend davon ab, dass es gelingt, ein verbindliches Kontroll- und Sanktionssystem
aufzubauen, wenn Länder ihre Klimaschutzziele nicht erreichen.

Der WWF fordert strengere ökologische Kriterien für Senkenprojekte und klare finanzielle Zusagen für
Finanzhilfen an die Entwicklungsländer. Die Gelder werden für Vorsorgemaßnahmen benötigt, um die
Folgen des Klimawandels zu entschärfen.

Der WWF hat eine zweiseitige Analyse des Pronk-Papiers vorgelegt. Das Hintergrundpapier
liegt im WWW-Büro auf dem Klimagipfel aus.

Weitere Informationen:

Regine Günther, Referat Klimaschutz und Energiepolitik, Telefon auf dem Klimagipfel: 0170 47656 67
Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0171 544 01 44


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