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Presse-Stelle:  Synergie Christoph Spahn, D-75323 Bad Wildbad
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 22.07.2001
Händler setzen auf Bio-Sortiment
Bio-Produkte im selbstständigen Lebensmitteleinzelhandel Unternehmensberatung Synergie und bioPress
Der selbstständige Einzelhandel ist einer der Vorreiter in der Vermarktung von Bio-Lebensmitteln in Deutschland. Mit einem Umsatzanteil von 3% hat das Bio-Sortiment liegen die selbstständigen Händler deutlich vor den Vermarktungserfolgen der Handelskonzerne. Im Durchschnitt haben sie 194 Bio-Artikel gelistet und rechnen in den kommenden 2 Jahren mit einer erheblichen Ausweitung des Angebots in ihren Läden.

Diese ersten Ergebnisse entstanden im Rahmen einer Studie, die die Unternehmensberatung Synergie und bioPress zur Zeit im Auftrag der Centralen Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) und der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) durchführt. In einem ersten Schritt wurden im Mai 250 selbstständige Einzelhändler zu ihren Sortimenten, Strategien und Einschätzungen zur Bio-Vermarktung befragt. Die gesamte Studie "Erfolgsfaktoren für Bio-Produkte im SEH" wird bis zur Anuga im Herbst fertiggestellt und in einem Vortrag dem Fachpublikum präsentiert.

Der selbstständige Einzelhandel
Insgesamt gibt es in Deutschland 2.200 Outlets mit einer Verkaufsfläche von über 800m², die von selbstständigen Kaufleuten betrieben werden. Fast alle selbstständigen Einzelhändler lassen ihre Verkaufsstellen unter dem Label eines großen Handelskonzernes laufen. Die Hälfte der Outlets wird unter dem Dach der Edeka, ein starkes Drittel unter dem Dach der Rewe betrieben und die Händler erhalten von diesen Zentralen auch den Großteil ihrer Waren. Die restlichen Outlets werden von der Spar und der Markant beliefert.
Ein solcher Outlet bietet im Durchschnitt seinen Kunden 13.000 Artikel an und erzielt damit einen Umsatz von knapp 9 Mio. DM im Jahr.

Kernkompetenz Frische
Bei den gelisteten Sortimenten zeigen sich zwei deutliche Tendenzen und zwar unabhängig von der Zugehörigkeit zu einzelnen Zentralen. Zum einen achten die selbstständigen Einzelhändler sehr stark darauf, ihre Kernkompetenz Frische durch ein entsprechendes Bio-Angebot noch weiter zu stärken. So wird Obst und Gemüse, je nach Saison zur Ergänzung des Angebotes auch direkt beim Biobauern zugekauft. Auf der anderen Seite schlägt im Trockenbereich die Sortimentspolitik der Bio-Marken der Handelskonzerne durch. Edeka bietet von 150 Artikeln im Sortiment ihrer Bio-Wertkost Marke über die Hälfte an Trockenprodukten. Rewe führt im Trockensortiment 70 Produkte von insgesamt über 200 Artikeln der Marke Füllhorn. Hier wird stark auf die etablierten Bio-Produkte des Naturkostmarktes zurückgegriffen wie z.B. Müsli, Nudeln und Reiswaffeln. Eine eigenständige Sortimentsstrategie zur weiteren Etablierung von Bio-Produkten ist im Trockensortiment ist nicht zu erkennen.

Bio als Strategie
Christoph Spahn von der Unternehmensberatung Synergie analysiert die Ergebnisse: "Zwischen den Einzelhändlern gibt es aber durchaus größere Unterschiede. In Einzelfällen erzielen Händler 20% und mehr ihres Umsatzes mit Bio-Artikeln. Etwas weniger als die Hälfte der Händler erzielt mit Bio-Produkten einen Umsatzanteil von 1 bis 3%. Bei den befragten Händlern war keiner dabei, der keine Bio-Produkte gelistet hatte."
Zur Abgrenzung vom Wettbewerb dienen den selbstständigen Händlern neben den Bioprodukten auch konventionelle Sortimente wie Molkereiprodukte, Convenience , Feinkost. Hier sieht man, dass die Händler immer mehr einen Schritt aus dem Standard-Sortiment wagen und den Bedürfnissen der Kunden nach Qualität, Genuss und Bequemlichkeit folgen.

Verbraucherberatung
Für den erfolgreichen Abverkauf von Bio-Produkten ist aus Sicht von fast 90% der Händler die Beratung der Konsumenten ein wesentliches Element. Mehr als 80% der Händler sind sich einig, dass eine bekannte Marke für die Bio-Vermarktung wichtig wäre. Viele Händler bauen zusätzlich mit eigenem Engagement ihr Bio Sortiment weiter aus und wünschen sich mehr Initiative der Lieferanten sich an Aktionen im Outlet zu beteiligen. Mit Verkostungsständen, Informations und Werbematerial möchten die Händler Ihren Kunden das Bio-Sortiment näher bringen.
Denn den Stellenwert eines vorrangigen Entscheidungskriteriums beim Einkauf wird Bio erst in den kommenden Jahren erhalten, so die Einschätzung der Händler. Sie prognostizieren eine deutliche Nachfragesteigerung nach Bio-Produkten, wenn eine breit angelegte öffentliche Aufklärung dieses Sortiment unterstützt.



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