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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Politik    Datum: 20.07.2001
Tauwetter auf der Klimakonferenz
Ein dreieinhalb Tonnen schwerer Globus aus Eis soll die Delegierten auf der Weltklimakonferenz zur Eile antreiben.
Der WWF ließ am Donnerstag gegenüber dem Tagungshotel eine fünf Meter große Weltkugel abladen. Daneben fordert ein überdimensionaler aufblasbarer WWF-Eisbär, das Kyoto Protkoll nicht "dahinschmelzen" zu lassen.

"Nicht nur die Politiker geraten bei den Mammutverhandlungen ins Schwitzen, auch das Raumschiff Erde wird vielerorts zur Sauna", mahnte Regine Günther, Leiterin des Referats Klimaschutz beim WWF Deutschland. Die Durchschnittstemperatur sei in den vergangenen 150 Jahren um 0,6 Grad angestiegen und die Erwärmung schreite immer rasanter voran.

Wissenschaftler des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) rechnen in diesem Jahrhundert mit einem Temperaturanstieg um bis zu 5,8 Grad Celsius. Einige Regionen leiden besonders unter dem Treibhauseffekt. Das Eis in der Arktis sei in den vergangenen Jahrzehnten bereits bedrohlich abgeschmolzen, so der WWF. Die Eisdicke habe um 40 Prozent abgenommen. Die im Sommer zugefrorene Fläche ging um zehn bis 15 Prozent zurück. Mit dem Eis verschwinde die Lebensgrundlage für zahlreiche Arten wie Blauwale oder Eisbären.

Der WWF hält einen Verhandlungserfolg auf dem Klimagipfel nach wie vor für möglich. Die Hoffnungen richten sich dabei nicht allein auf die Bonner Beratungen, sondern auch auf den G8-Gipfel, der am Freitag in Genua beginnt. Ein deutliches Signal der Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen könne die Konferenz erheblich beschleunigen. Insbesondere Japans Regierungschef komme eine Schlüsselrolle zu. "Koizumi muß klar machen, dass Japan nicht der 51. Bundesstaat der USA ist", so Regine Günther vom WWF.

Der vereiste Planet soll die Delegierten ermuntern, das Tempo beim Klimaschutz zu erhöhen und als ersten Schritt das Kyoto-Protokoll unter Dach und Fach zu bringen. Im Laufe der Konferenz wird der gigantische Eisblock des französischen "Eisbildhauers" Michel Amann abschmelzen, und so symbolisch daran erinnern, dass es höchste Zeit zum Handeln ist.

Weitere Informationen:
Regine Günther, Referat Klimaschutz und Energiepolitik, Telefon auf dem Klimagipfel: 0170 47656 67
Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0171 544 01 44



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