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![]() Das Umweltbundesamt begruesst ausdruecklich den Plan der Bundesregierung, ab 2003 eine von der Fahrleistung abhaengige Schwerverkehrsabgabe fuer Lkw einzufuehren. Sie kann dazu beitragen, die Einfuehrung schadstoffarmer Lkw zu beschleunigen, das seit Jahren starke Wachstum des Lkw-Verkehrs zu bremsen und mehr Gueter von der Strasse auf die umweltfreundlichere Bahn zu verlagern. Fuer die noch ausstehende konkrete Ausgestaltung der Lkw-Maut hat das Umweltbundesamt folgende Vorschlaege: Erstens sollte sie Vorkehrungen enthalten, damit der Verkehr nicht auf Bundes- und Landstrassen oder Wohngebiete ausweicht. Zweitens sollte die Maut nach dem Schadstoffausstoss der Lkw differenziert und in vorhersehbaren Schritten erhoeht werden. Damit sollen vor allem die Fuhrunternehmen Zeit zur Anpassung bekommen. Unabdingbar sind drittens bessere Angebote der Bahn im Gueterverkehr. Die Vorschlaege des Umweltbundesamtes basieren auf einer Studie des Instituts fuer Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universitaet Karlsruhe. Die Verkehrswissenschaftler haben verschiedene Szenarien fuer eine Schwerverkehrsabgabe berechnet und die rechtliche Umsetzbarkeit geprueft. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes "Anforderungen an eine umweltorientierte Schwerverkehrsabgabe fuer den Strassengueterverkehr" der Universitaet Karlsruhe zeigen, dass die Lkw-Maut im Prinzip zur Entlastung der Umwelt beitragen kann. Das optimistische Fazit der Studie: Wird eine Lkw-Maut, die im Jahr 2010 nach einer vorhersehbaren, stufenweisen und nach Schadstoffausstoss der Lkw differenzierten Erhoehung bei durchschnittlich 40 Pfennig pro Kilometer liegen sollte, mit besseren Transportangeboten der Bahn kombiniert, wird dies Umstellungen in der Logistik und den Distributions- und Beschaffungsstrategien der Unternehmen ausloesen. In deren Folge wuerden sich die Umwelt- und Gesundheitsbelastungen durch den Strassengueterverkehr verringern. Die umweltorientierte Gestaltung der Schwerverkehrsabgabe steht auch im Einklang mit der europaeischen Wegekostenrichtlinie, die Hoehe und Struktur einer Lkw-Maut begrenzt. Die Karlsruher Wissenschaftler haben in ihrer Untersuchung verschiedener Szenarien fuer eine Schwerverkehrsabgabe auch die wirtschaftlichen Bedingungen im Transportgewerbe beruecksichtigt. Zu erwarten ist, dass die zusaetzlichen Kosten der Abgabe zu einem gewissen Teil durch ein besseres Management des Fuhrparks, eine bessere Auslastung der Lkw und geaenderte Fahrtrouten abgefangen werden koennen. Ein rationelleres Management kann die zusaetzlichen Kosten der Abgabe sogar mehr als ausgleichen. Durchweg positiv bewerten die Forscher eine Differenzierung der Abgabe nach dem Schadstoffausstoss der Lkw. Das foerdert die ohnehin grosse Bereitschaft der Fuhrunternehmer, alte Fahrzeuge moeglichst rasch gegen neue, umweltfreundlichere auszutauschen. Ein positiver Trend wird dadurch deutlich beschleunigt. Beschraenkt man die Schwerverkehrsabgabe nur auf die Autobahnen, wird dies nach Berechnungen der Forscher dazu fuehren, dass die Lkw auf die Bundes- und Landstrassen ausweichen. Um durchschnittlich 4,5 Prozent wird das Verkehrsaufkommen ausserhalb von Autobahnen zunehmen. Konzentrieren wird sich die Zunahme auf attraktive Abkuerzungen und Parallelstrecken zur Autobahn. In der Studie wird auch eine Verbesserung der logistischen Qualitaet der Eisenbahntransporte angemahnt, etwa durch mehr Gleisanschluesse fuer Unternehmen oder attraktivere Angebote. Das ist eine wesentliche Voraussetzung dafuer, dass die Schwerverkehrsabgabe tatsaechlich dazu beitraegt, dass mehr Verkehr von der Strasse auf die Bahn verlagert wird. Hintergrundinformation: Der Anteil des Gueterverkehrs auf Deutschlands Strassen waechst seit Jahren. Entsprechend wachsen die Belastungen durch Abgase und Laerm. Von 1991 bis 1999 stieg die Gesamtfahrleistung der Lkw um 26 %, die der Pkw im Vergleich um 10 %. Mittlerweile werden rund 70 % des Gueterverkehrs in Deutschland auf der Strasse abgewickelt - Tendenz steigend. Die Schwerverkehrsabgabe soll diesen Trends entgegenwirken. Noch steht nicht fest, wie hoch sie im Jahr 2003 sein wird. Derzeit ist eine Hoehe von 25 Pfennig pro Kilometer fuer Lkw ueber 12 Tonnen Gesamtgewicht im Gespraech - gueltig auf Autobahnen. Die fahrleistungsbezogene Maut fuer schwere Lkw loest die derzeitige Vignette ab. Die Einnahmen sollen teilweise in den Bau und die Instandhaltung von Verkehrswegen fliessen. Im August diesen Jahres wird das Bundeskabinett ueber die kuenftige Schwerverkehrsabgabe entscheiden.
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