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Die deutschen Verbraucher trinken immer mehr sogenannte Lifestyle-Getränke. Diese Mischgetränke wie Schorlen, Wellness-Drinks und exotische Fruchtmischungen legten im vergangenen Jahr um 35,5 Prozent zu. Auch Biermischgetränke wie Radler verzeichneten ein Plus von 31 Prozent. Trotzdem bleibt Mineralwasser weiterhin der Deutschen liebstes Getränk. Laut Statistik trank im vergangenen Jahr jeder Bundesbürger 98,6 Liter Mineral- und Heilwasser sowie 29,5 Liter Erfrischungsgetränke auf Mineralwasserbasis. Insgesamt verbrauchten die Deutschen über 10 Milliarden Liter Mineralwasser. Zum Vergleich: 1990 trank jeder Bundesbürger "nur" 82,7 Liter Mineral- und Heilwasser. Nestlé-Überkinger aus der Plastikflasche Bei diesen riesigen Umsatzmengen von Mineralwasser ist natürlich auch viel zu verdienen. Deshalb vollzieht sich seit Jahren kaum beachtet vom Konsumenten die schleichende "Globalisierung" des Getränkegeschäfts. Große Konzerne wie Nestle verleibten sich einen Mineralbrunnen nach dem anderen ein. So kontrolliert der aus der Schweiz stammende multinationale Nahrungsmittelkonzern beispielsweise die Blaue Quellen AG sowie Mineralwasser-Marken wie Vittel, Contrex oder Perrier. Auch an Überkinger ist Nestle bereits mit 42 Prozent der Aktien beteiligt. Kein Wunder, daß sich Überkinger nun nach und nach von der umweltfreundlichen Glas-Pfandflasche verabschiedet. Informationen der Fachzeitschrift Getränke-Report zufolge, wolle Überkinger bald seine Wässerchen fast ausschließlich in Plastikflaschen (PET) anbieten. Lediglich sein Heilwasser "Fachingen" soll weiterhin in der Glasflasche zu haben sein. Nestlé und Coca Cola kooperieren Die Befürworter der freien, deregulierten Marktwirtschaft predigen zwar ständig den Spruch "Konkurrenz belebt das Geschäft". Im "Big Business" allerdings arbeiten Konkurrenten lieber zusammen als gegeneinander, so auch Coca Cola (40 Milliarden Mark Umsatz pro Jahr) und Nestle. Wie der "GetränkeReport" schreibt, wolle der Nestlé-Konzern das bereits bestehende Joint Venture - unter dem Namen "Beverage Partners Worldwide" - mit Coca Cola von trinkfertigen Tee- und Kaffee-Mark auf sogenannte Gesundheitsgetränke ausweiten. Bierkonsum geht zurück Ein Getränkebereich, in dem noch viele "Kleine" mit den "Großen" konkurrieren, ist das Biergeschäft. Die Konzentration auf wenige, international agierende Großbrauereien schreitet hier aber ebenso in großen Schritten voran. Schon jetzt ist ein Großteil des Biermarktes in der Hand der vier Brauereien Heineken, Interbrew, S&N und Carlsberg. Sie allein verkauften im vergangenen Jahr 160,6 Millionen Hektoliter Bier. Alle bayerische Brauereien zusammen setzten im vergangenen Jahr lediglich 23 Millionen Hektoliter Bier um, 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Lediglich zehn Großbrauereien bestimmen heute 55 Prozent des Bierumsatzes in Deutschland. Die etwa 1.100 kleineren deutschen Brauerein müssen sich den Rest des Bierumsatzes (45 Prozent) untereinander teilen. Und dieser Kuchen wird Jahr für Jahr kleiner, denn der Bierkonsum geht in Deutschland seit Jahren zurück. Lediglich durch massive Fernsehwerbung schaffen es einige große Brauereien, Jahr für Jahr mehr Bier zu verkaufen. Weshalb ein Großteil des Werbeetats der Brauereien von 1,1 Milliarden Mark für Werbung im Fernsehen ausgegeben. Bierdose legt zu Folge der Konzentration auf wenige große Brauer ist der Siegeszug des Dosenbiers. Denn während der Bierkonsum von Flaschenbier zurückgeht, legt die Bierdose kräftig in Deutschland zu. Allein die Firma Veltins verkaufte im vergangenen Jahr 30,4 Prozent mehr 0,5 Liter-Bierdosen als 1999. Gut im Geschäft ist auch Fernsehbier-Brauer Warsteiner. Weil diesem, selbst in Bayern beliebten Massenbier-Unternehmen aus Nordrhein-Westfalenoffensichtlich nichts heilig ist, steigt es nun mit der "König Ludwig GmbH & Co. KG Schloßbrauerei Kaltenberg" ins Weißbiergeschäft ein. Partner des Weißbier-Deals von Warsteiner ist übrigens Prinz Luitpold von Bayern. Bayerischer Patriotismus hört offensichtlich selbst beim bayerischen "Hochadel" bei Geld auf. Ein Wort zur Produktivität In der modernen Economy - früher Wirtschaft genannt - richtet sich alles nach der sogenannten Produktivität. Würde man das bayerische Bier auch nach diesen Maßstab messen, dann wäre es darum schlecht bestellt. Denn in der Produktivitätsskala liegen die bayerischen Brauereien auf den allerhintersten Plätzen. Während in Nordrhein-Westfalen im Schnitt jeder Brauereimitarbeiter etwa 4.000 Hektoliter Bier produziert, schaffen die Bayern lediglich 1.700 Hektoliter. Könnte es sein, daß die "Produktivität" doch kein so guter Maßstab für die Bewertung von Leistung und Qualität ist?< Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Autors und der Redaktion
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