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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Vegetarier-Bund Deutschlands e.V. Geschäftsstelle, D-30159 Hannover
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 29.06.2001
Magazin NATÜRLICH VEGETARISCH: Schwerpunktthema Vegan
Das frische Magazin vom Vegetarier-Bund Die neue Juli-August-Ausgabe jetzt kostenlos anfordern!
Die neue Juli-August-Ausgabe von
"natürlich vegetarisch" berichtet ausführlich zum Thema tiereiweißfreie Ernährung.

Das VegetarierInnen-Magazin hat sich in der neuesten Ausgabe dem Schwerpunkthema "Vegan" angenommen.

Sie können das Heft als ein kostenloses Probeexemplar unter dem Stichwort "SONDERAUSGABE VEGAN) gegen die Portokosten ( 3,- DM in Briefmarken) direkt beim Vegetarier-Bund unverbindlich anfordern.
Es steht eine begrenzte Anzahl der aktuellen Ausgabe zur Verfügung.

Editorial der aktuellen Ausgabe:
natürlich vegetarisch wendet sich mit dieser Ausgabe erstmalig mit einem Schwerpunktthema an Sie. So spannen das Statement zum Veganismus des renommierten Ernährungswissenschaftlers Prof. Dr. Claus Leitzmann, ein ausführliches Interview mit der vegan lebenden Schauspielerin Stephanie Kindermann, leckere tiereiweißfreie Rezepte und Aktuelles über die Wunderpflanze Soja einen guten Bogen über die konsequenteste Art und Weise, sich vegetarisch zu ernähren. Aufklärung tut Not, denn: Über keine Form der fleischfreien Ernährung gibt es so viele, durch Fleisch- und Milchlobby geschürte Vorurteile und Fehlinformationen.

Der Philosoph Ernst Bloch unterscheidet zwischen der abstrakten und der konkreten Utopie. Er warnt vor der abstrakten Utopie, vor den großen Zielen in weiter Ferne, da sie oft nicht zum Handeln führen, sondern demotivierend wirken können. Angewandt auf unseren vegetarischen Impuls könnte dieses heißen: Zu unerreichbar, fern und asketisch kann die Vorstellung für einen Fleischesser erscheinen, Produkte nicht nur vom toten, sondern auch vom lebenden Tier nicht mehr zu konsumieren. Möglicherweise hat aber gerade die vegane Ernährungsweise mit dazu beigetragen, dass heute ovo-lacto-vegetarisch lebende Menschen sich geradewegs auf dem Weg in die gesellschaftliche Mitte befinden, denn: VeganerInnen stehen heute von der gesellschaftlichen Akzeptanz genau da, wo die VegetarierInnen vor 15 Jahren standen. Wo werden die vegans in 15 Jahren stehen?
Es gibt neben den vielen positiven ernährungswissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema auch Stimmen von Ernährungswissenschaftlern, die strikt gegen eine vegane Ernährung gerade bei Schwangeren, Babys und Kleinkindern sprechen. Die Lernfähigkeit gerade in Sachen Ernährung, das Fähigsein zur Auseinandersetzung mit einer optimalen Kost-Zusammenstellung wird von dieser Seite den Menschen weitgehend abgesprochen. Ein gewisses Maß an Ernährungswissen sollte sicher bei der veganen Ernährung vorausgesetzt werden, auch wenn man nicht mit der Nährstofftabelle in der linken und Kochlöffel in der rechten Hand zu kochen braucht. Es gelten nur wenige Grundregeln. Unser Faltblatt "Gesund ohne Fleisch" (Vegi-Shop Seite 52) geht hierauf, wie z.B. auf die sehr wichtige Vitamin B12-Thematik, sehr ausführlich ein. Neben vielen ethischen und gesundheitlichen Erwägungen, die gegen den Milchkonsum sprechen, möchte ich zudem pro-vegan bemerken: Eine BSE-Übertragung durch Milchprodukte kann auch nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnissstand nicht völlig ausgeschlossen werden, und: Welcher selbst hartgesottene Milchfan würde auch schon freiwillig von einer BSE-infizierten Kuh ein Glas Milch trinken wollen...?

Ethische, gesundheitliche und ökologische Motivationen prägen meist eine zunehmend vegane Lebensweise. Unvergesslich bleibt mir z.B. ein persönliches Erlebnis: jener Grillabend unseres zweiten "vegetarischen Sommers" beim Johannifeuer mit einem befreundeten Paar aus der Demeter-Landwirtschaft. Friedlich vereint stand unser Vegi-Grill neben dem Fleischgrill.
An diesem Abend wurde uns freundschaftlich folgender Satz mit auf den Weg gegeben: "Wenn Milchprodukte oder Eier zu eurer Ernährung gehören, müsst ihr Tierschlachtungen auch akzeptieren". Die untrennbare Verzahnung von Milch- , Ei- und Fleischwirtschaft, auch im Öko-Landbau, wurde mir sehr plausibel anhand einiger Beispiele aufgezeigt: Eine Kuh muss, um Milch zu geben, z.B. je-des Jahr ein neues Kalb gebären. Die männlichen Kälbchen (statistisch jedes 2.) landen fast alle im Schlachthof. Zudem: In unserer Landwirtschaft bestimmt die festgelegte "Milchquote" die Zahl der zu schlachtenden Rinder.
Als Folge des Eikonsums werden z.B. allein in der Bundesrepublik Jahr für Jahr rund 45 Millionen frisch geschlüpfte männliche Küken im Kükenvermuser von rotierenden Messern getötet...
Einige Monate später "wagte" ich, durch diese (und viele andere) Tatsachen geerdet, dann den Versuch, Milchprodukte und Eier durch vegane Lebensmittel zu ersetzen. Meine Neugier war geweckt, und: Zurück könnte man ja jederzeit. Ich blieb dabei bis heute. Es macht enorm Spaß, in unendlicher Vielfalt eine Welt ohne tierische Produkte kennen zu lernen. Um diesen kleinen biografischen Ausflug abzurunden: 5 Jahre später wollten sogar meine Kinder vegan leben. Sie haben viel Freude daran und es bekommt ihnen prächtig...

Vegan zu leben heißt meist, ziemlich bewusst seine Nahrung (und z.B. auch Kleidung) auszuwählen und sich von alten Verhaltensmustern, die wir von Geburt an gelernt haben, frei zu machen. So stellt man möglicherweise auch das allgegenwärtige Milch- und Leder (schuh)-Dogma in Frage.
Unser "Buch des Monats" von Wolfgang Spiller auf Seite 42 ist dementsprechend ein Klassiker in Sachen "Milchaufklärung". Ich möchte es Ihnen als eine sehr spannende Lektüre empfehlen.

In aller Freiheit "ganz ohne Tier" zu essen, muss nicht heißen, gleich alle (ovo-)lacto-vegetarischen Ernährungsbrücken hinter sich einzureißen. Sie brauchen auch nicht gleich Ihre Lederschuhe zu begraben. Vielleicht überkommt Sie aber beim Lesen dieser Ausgabe einfach die Lust auf tiereiweißfreie Schlemmereien. Vielleicht nicht immer - aber immer mal öfter. Viel Spaß dabei!
Norbert Moch (siehe auch Seite 12), zuständig für unser Ressort Vegane Ernährung, gibt Ihnen diesen Juli jeden Dienstag von 17.00 -19.00 Uhr unter der VBD-Telefonnummer 0511-363 20 50 im Rahmen unserer telefonischer Ernährungsberatung Tipps.

Einen schönen sonnenreichen Sommer 2001 mit vielen veganen Inspirationen wünscht Ihnen Ihr

Hilmar Steppat

VEGETARIER-BUND DEUTSCHLANDS e.V.
Blumenstr. 3
30159 Hannover
Tel. (0511) 3 63 20 50,
Fax (0511) 3 63 20 07
e-mail: info@vegetarierbund.de



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