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Landschaft muß ästhetisch sein Deutschland ist eine Kulturlandschaft. In den vergangenen Jahrzehnten wurden aber durch Straßenbau, Zersiedelung, durch eine unangepaßte industrialisierte Landwirtschaft, durch falsche Gartenbaukonzepte auch in Bayern weite Teile der Landschaft zu häßlichen Flecken. Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft vergaßen - und allzuviele wissenes heute noch nicht - daß eine Landschaft nicht nur als Rohstofflieferant oder Verkehrsweg dient. Eine Landschaft muß auch ästhetisch sein, muß dem Auge gefallen. Entspricht sie nicht dem ästhetischen Empfinden seiner Bewohner, werden sie unruhig und entfliehen ihr wann immer es geht. Die Millionen Urlauber, die jährlich aus Deutschland vor allem nach Italien, Spanien und Frankreich fliehen sind ein Beweis dafür. Kleine Fluchten ermöglichen in München zwar der historische Englische Garten und die alten Biergärten, weshalb diese an sonnigen Tagen überfüllt sind. Doch wir sollten uns nicht damit begnügen. Landschaftsbau braucht Artenvielfalt Ein wichtiger Aspekt der Landschaftsgestaltung ist die Artenvielfalt. Daß im Zuge der Gefahren durch Gentechnik und Monokultur im Garten- und Landschaftsbau einheimische Pflanzenarten zu bevorzugen sind, sollte selbstverständlich sein. Gerade der konventionellen Landwirtschaft,die Gefahr läuft sich auf Gedeih und Verderb der Gentechnik zu verkaufen, muß durch die Landschaftsgestaltung von Gärten, Parks und anderen nicht industriell genutzten Flächen etwas entgegengesetzt werden. Statt exotischen Gewächsen, gilt es wieder alte Fruchtbaumsorten, alte Sorten von Früchte tragenden Büschen und Sträuchern zu pflanzen. Diese Arten haben einen ästhetischen, ökologischen, kulturellen und wirtschaftlichen Wert - und sie stellen ein Erbe der Menschheit dar. Apfelsorten beispielsweise, die bereits zu Napoleons Zeiten als Alleebäume gepflanzt wurden,sind genauso ein Stück Kultur wie eine barocke Kathedrale. Römer brachten Obst-Anbau zu uns Einst wurde der Obstbaum-Anbau von den Römern in Mitteleuropa verbreitet. In denKlostergärten wurde er weiterentwickelt. Zur Ernährungssicherung von Bevölkerungund Militär war es schließlich in manchen Regionen Deutschlands lange Zeit Pflicht für jeden Bürger entlang von Straßen und Wegen mindestens einen Obstbaum zu pflanzen und zu erhalten. Diese Verordnung hatte unsere Landschaft geprägt und ihr eine Ästhetik verliehen, die im späten 20. Jahrhundert dem Auto und der Flurbereinigung weitestgehend geopfert wurde. Ein verantwortungsbewußter Landschaftsgartenbau kann mithelfen diese Wunden zu schließen. Gleiches gilt für das ramponierte Ökosystem. Alte Busch-Sorten, die der einheimischen Vogel- und Insektenwelt Nahrung und Schutz zugleich bieten, tragen wesentlich zum Erhalt unserer Artenvielfalt bei. An freien Stunden durch Gärten schlendern, Blumenpracht und Düfte genießen bedeutet Lebensqualität. Hinausgehen in die Landschaft oder in einen Park und im Sommer ungespritzte, reife Früchte von Bäumen oder Sträuchern pflücken und essen ist ebenfalls ein Stück Lebensqualität. Der Landschaftsgartenbau müßte dazu beitragen, daß wieder mehr Menschen diese Lebensqualität neu erfahren können. Gärtner und Landschaftsarchitekten müßten dazu beitragen, daß vom Aussterben bedrohte Pflanzensorten nicht verschwinden. Künftige Generationen werden es danken. Informationen zu alten Obst- und Gemüse-Sorten gibt es beim Verein zur Erhaltungder Nutzpflanzenvielfalt (VEN e.V.), c/o Rüdiger Stegemann, Bötzen 47, D-79219 Staufen. Bundesgartenschau 2005 Im Jahr 2005 veranstaltet die Stadt München die Bundesgartenschau. Leitthema istdie "Nachhaltige Entwicklung eines neuen Stadtteils." Mit diesem neuen Stadtteilist der Bereich des ehemaligen Flughafens München-Riem gemeint. Parallel zur neuen "Messestadt Riem" entstehen dort derzeit Wohnungen für 16.000 Menschen sowie Gewerbeansiedlungen zur Schaffung von erhofften 13.000 Arbeitsplätzen. Außerdem wird ein 200 Hektar großer Landschaftspark auf dem einstigen Flughafengelände zu Erholungszwecken angelegt. Das Gesamtkonzept der Stadt München sieht für Riem die Berücksichtigung der Ökologie vor. Dazu hat die Stadt München einen ökologischen Leitfaden für eine umweltschonende Gebietsentwicklung herausgegeben. Zielgruppe der "Ökologischen Bausteine Teil II" sind sowohl Bauherren und Fachplaner als auch der ganz normale Häuslebauer. Der Leitfaden empfiehlt unberührte Bodenflächen zu belassen, kleinklimatische Wirkungen der Pflanzen zu nutzen, wo möglich Trinkwasser durch Regenwasser zu ersetzen und nicht benötigtes Regenwasser oberflächlich versichern zu lassen. Auch die in Riem einzusetzenden Baumarten sind im Leitfaden aufgeführt. So werden im Stadtteil Kiefer und Robinie empfohlen, im Wohngebiet Mirabelle und Chinesische Wildbirne, als Straßenbäume Linde, Gleditsie sowie Esche und Baumhasel. Norbert Suchanek
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