Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||||
Das Fehlen eines vorgeschriebenen ökologischen Abflusses aus einem Wasserkraft-Staudamm im griechischen Teil des Flusses Aoos/Vjosa gefährdet ein einzigartiges und sensibles Ökosystem. Eine neue wissenschaftliche Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit, eine Mindestabflussregelung zu schaffen, um die ökologischen Funktionen des Flusses wiederherzustellen und seine reiche Biodiversität zu bewahren.
Nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist ein ökologischer Abfluss nicht einfach ein minimales Wasservolumen, sondern die Menge an Wasser, die nötig ist, damit die Ökosysteme stromabwärts ihre natürlichen Eigenschaften bewahren und unerlässliche ökologische Funktionen erfüllen können. Die Bestimmungen sowohl der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EC) als auch der Habitatrichtlinie (92/43/EEC) der EU enthalten die Verpflichtung der Mitgliedsstaaten zur Sicherstellung eines angemessenen Wasserflusses, zur Erhaltung eines "guten ökologischen Zustands" und zum Schutz festgelegter Arten und Lebensräume - von denen viele direkt von kontinuierlich fließendem Flusswasser abhängig sind. Trotzdem verlangt die griechische Gesetzgebung zur Zeit nicht die Schaffung eines ökologischen Abflusses für große Staudämme von Wasserkraftwerken. Aoos/Vjosa, einer der letzten Wildflüsse Europas, erstreckt sich über eine Länge von 260 km und fließt von seiner Quelle in Griechenland durch den Pindos-Nationalpark und dreizehn Natura-2000-Gebiete, bevor er die Grenze nach Albanien überquert, wo er den Wildfluss-Nationalpark Vjosa bildet und schließlich in die Adria mündet. Er stellt einen lebenswichtigen ökologischen Korridor dar und ein von der nationalen wie europäischen Gesetzgebung anerkanntes grenzüberschreitendes Ökosystem. Aber der Bau des Staudamms an den Aoos-Quellen im Jahr 1987, Teil eines bedeutenden Infrastrukturprojekts im Bereich Wasserkraft und eines künstlichen Stausees, stoppte den Wasserdurchlauf flussabwärts vollständig und löste damit eine Kaskade schwerwiegender ökologischer Folgen aus. Die Studie - veröffentlicht von Riverwatch, Euronatur und MedINA als Teil des internationalen Zusammenschlusses Save the Blue Heart of Europe - wirft ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit, einen ökologischen Abfluss aus dem Aoos-Staudamm wiederherzustellen. Zu ihren wesentlichen Erkenntnissen gehören:
"Der Aoos ist nicht nur ein Fluss. Er ist eine essenzielle Lebensarterie, die Ökosysteme, Gemeinschaften und kulturelles Erbe verbindet. Einen ökologischen Abfluss sicherzustellen, muss ein Eckpfeiler der öffentlichen Ordnung für eine nachhaltige Zukunft dieser Region sein," sagt Alexis Katsaros, Geschäftsführer von MedINA. Hintergrundinformationen:
EuroNatur ist eine gemeinnützige, international tätige Naturschutzstiftung mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Ziel ist der grenzübergreifende Erhalt wertvoller europäischer Natur- und Kulturlandschaften mitsamt ihrer Artenvielfalt. Hauptbestandteil der Arbeit von EuroNatur ist es, Menschen und Natur zu verbinden - die Grundlage, um einen langfristigen Erfolg der Projekte zum Schutz von Wildtieren wie Wölfen, Bären, Luchsen, Zugvögeln und ihren Lebensräumen zu erreichen.
| |||||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |