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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 15.05.2025
Weltbienentag und Internationaler Tag der biologischen Vielfalt
Zwei wichtige Stichdaten, um an den Artenschutz zu erinnern und die Öffentlichkeit auf dessen Bedeutung aufmerksam zu machen
Am Dienstag, den 20. Mai, wird der "Happy World Bee Day" gefeiert, am Donnerstag, den 22. Mai, der "Internationale Tag der biologischen Vielfalt": Zwei wichtige Stichdaten, um an den Artenschutz zu erinnern und die Öffentlichkeit auf dessen Bedeutung aufmerksam zu machen. Artenschutz braucht allerdings ganzjährig Fürsprecher und so initiiert und begleitet der BUND Naturschutz in München das ganze Jahr über wichtige Artenschutz-Projekte, informiert die Münchner*innen, was sie selbst beitragen können und leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz.

Das Aussterben vieler Arten weltweit, in Europa und in Deutschland ist zwar bekannt, bei all den Krisen droht der Artenschutz allerdings unterzugehen. Die Gründe für den Artenschwund sind vielfältig. "Der Klimawandel sowie der Einsatz von Pestiziden sind wichtige Faktoren. Viele unserer Arten sind vor allem dadurch gefährdet, dass ihre Lebensräume verschwinden", so Hans Greßirer, stellvertretender Vorsitzender vom BUND Naturschutz (BN) in München. Daher sei es gerade in einer so stark versiegelten Stadt wie München besonders wichtig, Lebensräume zu erhalten und auch auf kleinstem Raum neue zu schaffen. "Mit Julie Weissmann, Simone Paffrath und Maike Brinksma gibt es beim BN in München ein Biodiversitätsteam, das sich für den Schutz und die Förderung der Biodiversität rund um Haus und Garten, auf dem Balkon, vor Schulen, auf Firmengeländen und in weiteren städtischen Lebensräumen einsetzt und so die Artenvielfalt in der Stadt fördert", so Greßirer weiter.

Faszination Wildbienen - 3 Ressourcen fürs Überleben
Einer der Themenschwerpunkte von Julie Weissmann sind Wildbienen. In Deutschland gibt es rund 600 nachgewiesene Wildbienenarten. Ungefähr die Hälfte davon steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Deutschlands. "Wildbienen benötigen drei Rahmenbedingungen auf einer Fläche: Nistplatz, Nistmaterialien und Nahrung, sprich Pollen und Nektar - und das alles muss in einem Radius von wenigen hundert Metern zur Verfügung stehen. Struktur- und blütenreiche Lebensräume gibt es aber immer seltener.", so Julie Weissmann.

Daher gelten drei goldene Regeln, um den Wildbienen in München zu helfen: Zum einen gilt es, das Blütenangebot zu fördern. "Wichtig ist eine Vielfalt an verschiedenen Pflanzenarten, so dass über die gesamte Vegetationsperiode etwas blüht und damit Nahrung für Bienen vorhanden ist. Etwa ein Drittel unserer Bienen sind außerdem Blütenspezialisten. Sie benötigen ganz spezielle Pflanzen für die Versorgung ihrer Nachkommen, wie beispielsweise die Glockenblumen-Felsenbiene. Diese ist auf das Vorkommen von Glockenblumen angewiesen", erklärt Weissmann.

"Bei der Anlage von Blühflächen achten wir darauf, dass wir gebietsheimisches Saatgut und Pflanzmaterial verwenden und so die besonders an unsere Standortbedingungen angepassten Pflanzen gezielt fördern. Zusätzlich begleiten wir die Pflege der Blühflächen naturschutzfachlich, damit sich die Pflanzen gut entwickeln." sagt Maike Brinksma aus dem Biodiversitätsteam des BN in München.

Für die Nisthabitate - die zweite Ressource - sollten bestehende Strukturen möglichst erhalten werden. "Rund 75 Prozent der nestbauenden Arten nisten in offenen Bodenstellen, daher liegt hier ein großes Potential für den Wildbienenschutz. Bestehende Strukturen sollten möglichst erhalten werden. Häufig reicht es, die Augen offen zu halten, dann entdeckt man in lückigem Rasen, sandigen Bereichen, Lehmabbruchkanten oder sogar zwischen Pflasterfugen versteckte Nisthabitate", so Simone Paffrath, die dritte Biodiversitäts-Expertin des Münchner BN. Sie betreut unter anderem eine Lehm-Abbruchkante im Prinz-Eugen-Park, in der inzwischen sogar Rote Liste Arten nisten.

Als drittes sollte genügend Nistmaterial zur Verfügung stehen, etwa Pflanzenhaare für Wollbienen oder feuchter Lehm für die Mauerbienen. "Das Verhalten an Blüten oder beim Nestbau zu beobachten, ist häufig vor der Haustüre auch mitten in der Stadt möglich und faszinierend. Ein besonderes Highlight ist die Zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene, die in leeren Schneckenhäusern nistet, welche sie mit dürren Grashalmen abdeckt." so Weissmann abschließend.

Zahlreiche weitere Biodiversitätsmaßnahmen
Die Bienen stehen seit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" im Fokus der Öffentlichkeit. "Das ist gut und hat viele Menschen ermutigt, selbst etwas für die Bienen zu tun", meint Hans Greßirer. "Darüber hinaus gibt es aber viele weitere Arten, die unsere Unterstützung benötigen und für die wir uns im BN einsetzen."
Die vielen ehrenamtlich Aktiven im BN engagieren sich für wichtige Artenschutz-Maßnahmen, beispielsweise im Magdalenenpark des BUND Naturschutz oder dem BN-Grundstück im Deininger Moos, erhalten wertvolle Flächen und schaffen neue Lebensräume für zahlreiche bedrohte Arten wie Kreuzotter, Gelbbauchunke oder eben die Gebänderte Pelzbiene, ebenfalls eine gefährdete Wildbienenart auf einer Fläche, die vom BN gepflegt wird.

Weitere Informationen zur Biodiversitätsberatung des BN München

Hintergrundinformation BUND Naturschutz in München:
Die Kreisgruppe München ist mit über 30.000 Mitgliedern die größte Kreisgruppe des BUND Naturschutz in Bayern e.V. Sie ist in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig wie: allgemeine Umweltberatung, Flächenpflege, Arten- und Baumschutz, Wiedervernässung von Mooren, Wespen- und Hornissenberatung, Umweltbildung an Kitas und Schulen, Biodiversitätsberatung sowie Stellungnahmen zu Planverfahren und auch im Bereich ökologischer Ernährung und nachhaltiger Mobilität ist die Kreisgruppe tätigt. Geleitet wird die Kreisgruppe München und ihre 20 Ortsgruppen in Stadt- und Landkreis von ehrenamtlichen Vorständen, die Kreisgruppe wird darüber hinaus durch Hauptamtliche unterstützt. Dank parteipolitischer und finanzieller Unabhängigkeit kann sich die Kreisgruppe München eine starke unabhängige Position im öffentlichen und politischen Diskurs erlauben.


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