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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-06844 Dessau-Roßlau |
Rubrik: | Umwelt & Naturschutz Datum: 03.04.2025 |
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Trends von Trifluoressigsäure in Bäumen von 1985 bis 2022 |
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Trifluoressigsäure ist ein persistenter und sehr mobiler Stoff, dessen Gehalte in Laub- und Nadelbäumen in den letzten 25 Jahren stark angestiegen sind. Eine aktuelle Studie untersucht diese Entwicklung anhand von archivierten Blättern und Nadeln der Umweltprobenbank des Bundes.
Methodik und Probenahme
 | Archivierte Blätter und Nadeln der Umweltprobenbank des Bundes werden für Studien genutzt. © Susanne Kambor / Umweltbundesamt | Die Untersuchung bezog sich auf Trifluoracetat (TFA), das ist das Anion der Trifluoressigsäure. Gemessen wurden Blattproben von Rotbuche und Pyramidenpappel sowie Nadelproben von Waldkiefer und Gemeiner Fichte der Umweltprobenbank des Bundes. Die Proben stammen aus verschiedenen Probenahmegebieten in Deutschland. Sie wurden im Zeitraum von 1985 bis 2022 entnommen.
Die Analyse erfolgte mittels Ionenchromatographie gekoppelt mit der Tandem-Massenspektrometrie, wobei Proben mit niedrigen TFA-Gehalten zur Validierung der Messmethode dienten.
Ergebnisse
Die TFA-Gehalte in den Blatt- und Nadelproben zeigen einen deutlichen Anstieg über die Jahre:- Rotbuche: Die TFA-Gehalte stiegen von etwa 50 microg/kg Trockengewicht (TG) um 1990 auf 200 bis 300 microg/kg TG im Jahr 2018/19.
- Pyramidenpappel: Die Werte erhöhten sich von 200 microg/kg TG im Jahr 1991 auf 1000 microg/kg TG (1 mg/kg TG) im Jahr 2020.
- Waldkiefer: Die TFA-Gehalte in den Nadeln stiegen von 70 microg/kg TG im Jahr 1992 auf 750 microg/kg TG im Jahr 2022.
- Gemeine Fichte: Die Werte erhöhten sich von 60 microg/kg TG im Jahr 1985 auf 960 microg/kg TG im Jahr 2021.
Bei den Blattproben konnte festgestellt werden, dass die Proben derselben Baumart in einem ähnlichen Konzentrationsbereich liegen, obwohl sie aus unterschiedlich belasteten Biotopen stammen.
Statistische Signifikanz
Für beide Standorte der Pyramidenpappel, drei Standorte der Rotbuche und die Nadelbaumarten konnte ein statistisch signifikanter Anstieg der TFA-Gehalte innerhalb des Untersuchungszeitraums festgestellt werden.
Relevanz und Ausblick.
Die Ergebnisse weisen auf einen deutlichen Anstieg der atmosphärischen TFA-Deposition innerhalb der letzten Jahrzehnte in Deutschland hin. Sie sind in die Diskussionen zur PFAS-Beschränkung im Rahmen der europäischen Chemikalienverordnung REACH eingeflossen und sollen dazu beitragen, Kälte- und Treibmittel mit PFAS-Bildungspotential zu verbieten.
Weitere Links sowie Grafiken und Publikationen zum Thema
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