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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 23.03.2025
Leben wir im Zeitalter der Schamlosigkeit?
Gerade im Zeitalter der Schamlosigkeit muss sich Europa seiner demokratischen und christlichen Werte, seiner Freiheit und der Menschenrechte besinnen.
"Im Zeitalter der Schamlosigkeit" hat der "SPIEGEL" seinen jüngsten Leitartikel überschrieben ( SPIEGEL vom 22. März 2025 ). Tatsächlich hat Trumps Abrissbeauftragter Elon Musk vor kurzem gesagt: "Die größte Schwäche des Westens ist die Empathie."

Und der empathielose Donald Trump selbst hat den russischen Kriegs-Präsidenten Vladimir Putin als "genial" bezeichnet, Chinas Diktator Xi als "brillant" und Nordkoreas Kim Jong Un als "sehr ehrenwert". Über die Europäische Union aber hat derselbe UW-Präsident gesagt: "Ich denke, die EU ist ein Feind."

Diese Trumpsche Schamlosigkeit ist zu besichtigen in seiner gnadenlosen Abschiebepraxis und in seiner Empathielosigkeit gegenüber den Ärmsten im eigenen Land. Trumps Politik hat grausame Folgen für Millionen mittelamerikanische Flüchtlinge, die auf ihren Fluchtrouten scheitern. Sie landen jetzt auf dem tosenden Meer oder im brutalen Dschungel. Viele sind schon gestorben und noch mehr werden sterben. Und mit ihnen ist der amerikanische Traum von einem menschenfreundlichen Einwanderungsland USA gestorben.

Genau so schlimm ist, dass sich immer mehr andere Politiker an Trump und seinem Brutalo Elon Musk orientieren: Erdogan in der Türkei ließ seinen stärksten politischen Rivalen, den Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu, wegen vermeidlichen Terrorverdachts soeben ins Gefängnis werfen. Damit hat er seinen politischen Gegner aus dem Weg geräumt.

Das Zeitalter der Schamlosigkeit
Tatsächlich hat mit der Wahl von Donald Trump ein neues Zeitalter der Weltpolitik begonnen: Das Zeitalter der Schamlosigkeit. Autokraten wie Viktor Orban in Ungarn, Serbiens Präsident Aleksandar Vucic oder in Israel Premier Benjamin Netanjahu fühlen sich bestärkt und ermuntert. Was dem US-Präsidenten als dem Anführer des bisher freien Westens erlaubt ist, soll auch für sie gelten.

In diesen Wochen blicken Demokraten aus der ganzen Welt besorgt nach Europa. In Deutschland haben die bisherigen Koalitionsverhandlungen gezeigt, dass die politische Mitte aus CDU/CSU, SPD und Grünen noch hält. Ähnliches gilt auch für Frankreich, Polen und England. Doch auch Deutschland ist anfällig für Emigrantenhetze.

Die Barbarei beginnt immer mit der Barbarisierung der Sprache. Darauf hat schon mein Doktorvater Dolf Sternberger nach dem zweiten Weltkrieg in seinem Buch "Aus dem Wörterbuch des Unmenschen" hingewiesen. Das Wortungetüm "Zustrombegrenzungsgesetz" von Friedrich Merz und seiner CDU/CSU kurz vor der letzten Bundestagswahl sollte schon mal suggerieren, dass Flüchtlinge eine Flut sind, die nichts anderes als Last, Leid, Schäden und Unheil anrichten.

Noch vor zehn Jahren, als 2015 eine Million Geflüchtete in Deutschland eine neue Heimat fanden, hat Angela Merkel die Flüchtlinge als eine Bereicherung empfunden und gesagt: "Wir schaffen das." Und wir haben es geschafft. Wir wissen heute, dass wir ohne Ausländer unsere Arbeit nicht mehr erledigen könnten. Sie sind aber vor allem auch eine kulturelle und spirituelle Bereicherung.

Die gesamte Geschichte der Menschheit ist eine Flüchtlingsgeschichte. Wir alle sind Flüchtlinge, denn wir alle haben Vorfahren, die einmal flüchten mussten.

Wenn Elon Musk meint, Empathie sei eine Schwäche, dann sollten Demokraten darauf hinweisen, dass Empathie bisher als die größte STÄRKE der westlichen Demokratien galt. Gerade im Zeitalter der Schamlosigkeit muss sich Europa seiner demokratischen und christlichen Werte, seiner Freiheit und der Menschenrechte besinnen. Es gilt mehr denn je Artikel eines des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Es heißt im Grundgesetz nicht "Die Würde des deutschen Menschen ist unantastbar."


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