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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 24.03.2025
Zusätzliche Schulden müssen der Jugend zugutekommen -
Existenzgründungsprämie für NRW jetzt!
Eine gemeinsame Pressemitteilung der Agrarjugendverbände in NRW

Bundestag und Bundesrat haben in der vergangenen Woche den Weg für ein gewaltiges Schuldenpaket freigemacht. Die Beschlüsse führen auch im Landeshaushalt von Nordrhein-Westfalen (NRW) zu einem deutlich erhöhten finanziellen Spielraum. Die landwirtschaftlichen Jugendverbände in NRW fordern die Landesregierung deshalb gemeinsam auf, diesen Spielraum dazu zu nutzen, Junglandwirtinnen und Junglandwirte zu stärken und auch in NRW endlich eine Existenzgründungsprämie einzuführen, wie es sie in zahlreichen anderen Bundesländern mittlerweile gibt.


Benedikt Kneer, Vorsitzender der Rheinischen Landjugend, erklärt: "Wir jungen Menschen werden die Schulden, die heute gemacht werden, zurückzahlen müssen. Dementsprechend ist es nur folgerichtig und gerecht, wenn die jetzt bereitstehenden finanziellen Mittel auch in die Jugend investiert werden. Die Umsetzung der von allen landwirtschaftlichen Jugendverbänden in NRW gemeinsam geforderten Existenzgründungsprämie, ist hierfür genau das richtige Instrument."

Bereits seit dem Jahr 2021 fordert ein breites Bündnis aus Agrarjugendverbänden in NRW die Umsetzung einer konzeptbasierten, nicht flächengebundenen Existenzgründungsprämie für junge Landwirtinnen und Landwirte in NRW - zusätzlich zur bestehenden Junglandwirteförderung über die Fläche auf Bundesebene. Den gemeinsamen Ausgestaltungsvorschlag haben die Jugendverbände seitdem stetig weiterentwickelt, an aktuellen Entwicklungen und Bedenken angepasst und mit politischen Entscheidungsträgern diskutiert. Obwohl diese den Vorschlag der Jugendverbände grundsätzlich stets begrüßten, wurden die Jugendverbände unter Verweis der knappen Haushaltsmittel des Landes NRW sowie des bereits verplanten Budgets der 2. Säule der GAP immer wieder vertröstet. Dass es bei ausreichendem politischem Willen durchaus möglich ist, auch aus Landesmitteln ein entsprechendes Förderprogramm aufzusetzen, zeigt aus Sicht der Jugendverbände auch das Beispiel Niedersachsen. Hier wurden erst kürzlich Haushaltmittel für die Umsetzung eines Förderprogrammes zur Existenzgründung in der Landwirtschaft bereitgestellt.

Die Vorsitzende des Rings der Landjugend Westfalen-Lippe, Charlotte Peine, ist davon überzeugt, dass, über die finanziellen Fragen hinaus, aktuell auch inhaltlich der richtige Zeitpunkt für die Umsetzung der Existenzgründungsprämie ist: "Die agrarpolitische Situation im Hinblick auf die Junglandwirt:innenförderung hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Das schnelle Fortschreiten des Strukturwandels verändert die Rahmenbedingungen des Generationswechsels und erfordert daher innovative Lösungsansätze für die Zukunft unserer landwirtschaftlichen Betriebe. Mit der Umsetzung einer Existenzgründungsprämie hat NRW als wichtiges Agrarland die Chance, endlich auf diesen Zug aufzuspringen."

In dem auch von der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) und vielen jungen Öko-Verbänden sowie kirchlichen Jugendorganisationen getragenen Forderungspapier verweisen die jungen Landwirtinnen und Landwirte auf den, im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen, überdurchschnittlich hohen Kapitalbedarf einer Existenzgründung in der Landwirtschaft, welche zudem einer vielfach geringen Rentabilität gegenübersteht. Sie machen überdies deutlich, dass der neue EU-Agrarkommissar Hansen die Förderung des Generationswechsels nicht umsonst ins Zentrum seiner erst kürzlich veröffentlichten Vision zu Zukunft der Landwirtschaft gestellt hat.

Antje Hollander von der jAbL erklärt hierzu: "Dadurch, dass die Betriebe immer größer werden, wird auch eine Übernahme immer kostenintensiver. Wem also an einer bäuerlichen Agrarstruktur mit eigentümer:innengeführten Betrieben gelegen ist, muss uns junge Menschen in die Lage versetzen Höfe zu übernehmen. Die Alternative ist eine Landwirtschaft in der über kurz oder lang außerlandwirtschaftliche Investoren das Sagen haben, weil nur noch sie noch in der Lage sind, die immer weiter wachsenden Betriebe überhaupt zu bezahlen."

Ausgestaltungvorschlag der Jugendverbände in NRW


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