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"Die Situation für die Familien in den Kakaoanbauregionen ist alarmierend", erklärt Juliane Bing, Referentin beim entwicklungspolitischen INKOTA-netzwerk nach Besuchen in Ghana und Côte d'Ivoire. Der derzeit hohe Kakaopreis kommt bei den Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika nicht an. Die Mehrheit der Farmerinnen und Farmer lebt noch immer in Armut. Zusätzlich haben klimawandelbedingte Wetterextreme zu massiven Ernteausfällen in Ghana und Côte d'Ivoire geführt. "Wer nichts erntet, kann nichts verkaufen und hat kein Einkommen. Da helfen die hohen Kakaopreise an den Börsen nichts!", kritisierte Juliane Bing. "Der Kakaopreis auf dem Weltmarkt ist abhängig von Angebot und Nachfrage", erklärt Bing. Während in Westafrika die Ernteerträge einbrechen, investieren Länder wie Brasilien und Ecuador derzeit massiv in den Kakaoanbau. Es sei davon auszugehen, dass schon in wenigen Jahren Kakaopreise weltweit einbrechen. "Die Kleinbäuerinnen und -bauern tragen das volle Risiko der Preisschwankungen, während Konzerne sich absichern können und selbst bei Hochpreisphasen Gewinne einfahren, indem sie die Kosten an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben. Schokoladenunternehmen müssen jetzt ihre Verantwortung in der Lieferkette wahrnehmen und verbindliche Zusagen geben, langfristig existenzsichernde Preise zu bezahlen", fordert Juliane Bing. Klimakrise verschärft die Situation Die Herausforderungen für Kakaobauern werden durch die Klimakrise weiter verschärft. Veränderte Niederschlagsmuster, steigende Temperaturen und neue Pflanzenkrankheiten bedrohen die Ernten. Um diesen Problemen zu begegnen, benötigen die Bäuerinnen und Bauern dringend finanzielle und technische Unterstützung für einen klimaresilienten Kakaoanbau. "Nur mit stabilen, fairen Einkommen können Kakaofarmer in nachhaltige Anbaumethoden investieren", betont Juliane Bing. Das INKOTA-netzwerk setzt sich mit der Kampagne Make Chocolate Fair! für die Einhaltung der Menschenrechte im Kakaoanbau ein.
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