Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||||
Heilkräuter anbauen
Ernte und Pflege Regelmäßige Ernte hält Kräuterpflanzen in Form und fördert das Wachstum. Strauchige Kräuter wie Salbei oder Lavendel sollten ein- bis zweimal pro Jahr gestutzt werden - im Frühjahr und nach der Blüte. "Bei Kräutern wie Basilikum, Estragon, Liebstöckel, Petersilie, oder Schnittlauch sollten die Blüten immer entfernt werden, da sich mit der Blütenbildung der Geschmack der Blätter verändert", rät Dr. Popp. Bei Pflanzen, von denen dagegen die Blüten verwendet werden, kann die Blütezeit verlängert werden, indem man die verblühten Blüten entfernt. Das sind zum Beispiel Borretsch, Kapuzinerkresse und Ringelblume. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist der späte Vormittag, wenn der Tau getrocknet ist und die Konzentration der ätherischen Öle am höchsten ist. Die Kräuter sollten trocken sein, das heißt, es sollte idealerweise zwei bis drei Tage vorher nicht geregnet haben. Blüten sollten kurz vor der Entfaltung am Morgen gesammelt und mit der Hand vorsichtig abgezupft werden. Bei Blättern und Stängeln nur das obere Drittel der Pflanze ernten, weiter unten sind die Teile eher faserig und verholzt. Zum Sammeln einen luftigen Korb verwenden und möglichst frisch verarbeiten, einfrieren oder trocknen. Anwendung von Heilkräutern "Kräuter" sind Nutzpflanzen, die kulinarische und medizinische Eigenschaften besitzen. Sie sind ideale Vitamin- und Mineralstofflieferanten. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Saponine, Glykoside, Alkaloide und Chlorophyll. In Küche und Heilmittelkunde werden ihre Wurzeln, Blätter, Blüten, Früchte und/oder Samen verwendet. Grundsätzlich gilt: Hausmittel sollten nicht dauerhaft, in zu hohen Dosen oder bei schweren Erkrankungen verwendet werden. In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die heilsame Wirkung beruht in erster Linie auf den ätherischen Ölen der Kräuter. Diese können etwa in Form von heißen Aufgüssen (= Tee), alkoholischen Auszügen oder durch die Verwendung von Fetten aus den Pflanzenbestandteilen gelöst werden. Abwarten und Tee trinken Bei den ersten Erkältungszeichen lohnt sich ein Kräutertee. Dazu pro Tasse einen Teelöffel Kraut der Wahl mit heißem Wasser aufgießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Thymian wirkt antibakteriell und schleimlösend. Wie Salbei kann er Husten lindern und hilft bei Entzündungen in Mund und Rachen. Husten- und Halstees können heiß getrunken oder abgekühlt zum Gurgeln verwendet werden. Auch Minze wirkt bei Erkrankungen der Atemwege. Ein Tee hilft aber auch gegen Übelkeit und Blähungen. Bei Magen-Darm-Beschwerden helfen auch mediterrane Kräuter wie Salbei oder Rosmarin. Die ätherischen Öle wirken beruhigend und verdauungsfördernd. Nicht umsonst wird Rosmarin in der Küche gerne für herzhafte Fleischgerichte verwendet. Bei Blasenentzündungen kann ein Tee aus Brennnesseln helfen, die eben nicht nur lästiges Unkraut sind. Ruhe und Entspannung Ein bewährtes Mittel bei Erkältungsbeschwerden und Winterblues sind entspannende Bäder. Herrlich herb duftend eignen sich Lavendelblüten für warme Bäder, die beruhigend und schlaffördernd wirken (auch als Tee). Das gilt auch für die Blüten der echten Kamille, eine der vielseitigsten Heilpflanzen, die darüber hinaus auch bei Entzündungen, Bauchschmerzen und Hautproblemen helfen kann. Die Kamille kann als Badezusatz, als Salbe oder innerlich als Tee angewendet werden. Bei Winterblues hat sich Johanniskraut bewährt. Es wird unter anderem bei depressiven Verstimmungen, Stress und Schlafstörungen eingesetzt. Johanniskraut kann ebenfalls innerlich als Tee oder äußerlich in Form eines Öls eingesetzt werden. Öle und Salben für Haut und Muskeln "Da ätherische Öle fettlöslich sind, kann man frische Kräuter gut in Speiseölen konservieren und diese zum Würzen oder für medizinische Zwecke nutzen", erklärt Lutz Popp. Dazu werden Pflanzenteile in weithalsige, helle Flaschen gegeben und mit Öl bedeckt. Hierfür eignen sich etwa Thymian, Estragon, Majoran, Salbei, Rosmarin und eben Johanniskraut. Die Flasche zwei bis vier Wochen in die Sonne stellen, ab und zu schütteln und nur mit Gaze abdecken, damit der Inhalt nicht schimmelt. Das Ergebnis sind wohlschmeckende mediterrane Würzöle einerseits und medizinische Mittel wie Rotöl aus Johanniskraut. Hierzu werden etwa zwei Handvoll Blüten und (wenig) Blätter mit einem Liter Olivenöl gemischt, die Mischung sollte ungefähr drei Wochen ziehen, bis sie sich rot verfärbt hat. Rotöl kann äußerlich bei Verbrennungen, Prellungen, rheumatischen Beschwerden, Gicht, Ischias oder Nervenschmerzen genutzt werden. Die Ringelblume ist mit ihren leuchtenden Blüten nicht nur ein echter Blickfang, eine Salbe aus Ringelblumen wirkt antibakteriell und fördert die Wundheilung der Haut. Dazu werden zwei Handvoll frische Blütenblätter in etwa 500 Gramm zerlassenes Fett - zum Beispiel Kokosöl - gegeben und etwa zwei bis drei Stunden bei 60 Grad erwärmt. Alle zehn Minuten umrühren, das Öl absieben und in kleine Gläser füllen. Tipp: Ein Zweig Rosmarin oder Lavendel verleihen der Salbe einen angenehmen Duft. Mehr Informationen gibt es unter: www.gartenbauvereine.org Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. (BLGL) Der Landesverband fördert den Obst- und Gartenbau, die Landespflege und den Umweltschutz. Ausdrücklich will er dem Erhalt einer intakten Kulturlandschaft und der menschlichen Gesundheit dienen. Weitere Förderungsziele sind die Ortsverschönerung und damit die Verschönerung der Heimat, die Heimatpflege und die gesamte Landeskultur. Als Dachorganisation der 3.200 bayerischen Obst- und Gartenbauvereine unterstützt der Landesverband die Aktivitäten seiner über 520.000 Mitglieder mit einem umfangreichen Dienstleistungsangebot. Auch steht über den verbandseigenen Obst- und Gartenbauverlag mit seiner Fach- und Versandbuchhandlung ein umfangreiches Angebot an Vereinsbedarf und Fachliteratur zur Verfügung.
| |||||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |