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Jetzt muss gehandelt werden.
Starker Regen mit bis zu 200 Litern pro Quadratmeter binnen weniger Stunden zerstörte Straßen, überflutete Brücken und Häuser. Die heftigen Niederschläge verwandelten in kurzer Zeit Bäche und Flüsse in reißende Ströme, die braun gefärbt - also gesättigt mit wertvollem Mutterboden - Autos und Bäume und sogar Häuser mit sich rissen. "Solche Extremereignisse machen deutlich, welch wichtige Rolle der Wasserkreislauf in der Natur spielt und wie wichtig dabei ein intakter, gesunder Boden ist. Denn der lebendige Boden ist das wichtigste Auffangbecken - der wie ein Schwamm funktioniert - für Niederschlagswasser und stellt die Verbindung zu Grundwasser her. Mitausschlaggebend ist dabei die Infiltrationsfähigkeit des Bodens, die im Vergleich zu schlechten Böden bei gesunden, humusreichen Böden um das mehrfache erhöht sein kann und so vor Erosionen und Ausschwemmungen schützt", betont Franz Rösl, Vorstandsvorsitzender der Interessengemeinschaft gesunder Boden. Aber auch das Thema Landnutzungsänderung muss erneut auf die Agenda, das Versiegeln von ca. 60 ha wertvollen Ackerbodens pro Tag in Deutschland führt ebenfalls zur Verschärfung der Hochwassergefahr. Gesunde Böde als Wasserspeicher Gesunde, humusreiche Böden nehmen mehr Regenwasser auf, speichern große Mengen davon und können es später den Pflanzen zurückgeben. Ausschlaggebend für das Infiltrationsvermögen des Bodens, also für die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens, ist eine wasserstabile Porenstruktur. "Es ist jetzt aller höchste Zeit, die Bodenstruktur so zu verbessern, dass das Niederschlagswasser besser aufgenommen wird und nicht mit dem Ackerboden weggespült wird", betont Rösl. Diesen Effekt begünstigen vor allem Pflanzen mit einem dichten und kräftigen Wurzelsystemen. Ein geeignetes Mittel sind z. B. Untersaaten mit Gräsern und Kleearten vor allem unter erosionsgefährdeten Kulturen, wie z. B. Mais, aber auch der klassische Zwischenfruchtbau hilft bei der Verbesserung der Bodenstruktur. Boden sollte immer mit Pflanzen oder Pflanzenmaterial bedeckt sein, so wird die kinetische Energie der Regentropfen abgebremst und der Boden kann nicht verschlämmen. Wachsende Pflanzen geben Fotosyntheseprodukte an das Mikrobiom im Wurzelraum ab und diese verkleben mit ihren Ausscheidungen wiederum den Boden zu wasserstabilen Krümeln. Eine derartige Bodenstruktur kann, wenn es der Unterboden zulässt, mehr als 100l Wasser pro Stunde und m² aufnehmen. Verbesserter Bodenschutz und eine gesunde Bodenstruktur beugen auf diese Weise dem Hochwasserschutz vor. Technischer Hochwasserschutz greift zu kurz. Viel Geld wird investiert, um Dämme und Rückhalte-Polder zu bauen, die vor Überschwemmungen schützen sollen oder um technisch aufwendige Abflussregulierung zu betreiben. Solche Maßnahmen lenken zwar das Wasser, bekämpfen aber nicht die Ursachen der Hochwassererstehung. Sie sind auch kein Mittel zur Erosionsbekämpfung und in dem das dringend benötigte Wasser abgeleitet wird, haben die Nutzpflanzen auf den Flächen auch nichts davon. Daher muss eine moderne Landwirtschaft die Bodenbiologie deutlich mehr in den Fokus einer nachhaltigen Bewirtschaftung rücken, d.h. ein aufmerksamer Umgang mit unseren Böden ist gerade auch für den Hochwasserschutz dringend notwendig. Die Interessengemeinschaft gesunder Boden e.V. mit Sitz in Regensburg bildet ein internationales Netzwerk zum Wissenstransfer unterschiedlicher Fachrichtungen mit dem Ziel, wieder gesunde, humusreiche Böden mit hoher Wasseraufnahme und Wasserspeicherfähigkeit aufzubauen. Der Verein versteht sich als Plattform, um altes sowie neues Wissen zu sammeln und es bodeninteressierten Verbrauchern, Verbänden, Institutionen, Landwirten, Tierärzten, Ärzten und Wissenschaftlern zur Verfügung zu stellen. Die Interessengemeinschaft gesunder Boden e. V. wurde im Oktober 2018 mit dem Umweltpreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet. Weitere Informationen: www.ig-gesunder-boden.de
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