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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 05.12.2000
Rinderwahn und Regenwald
WWF empfiehlt Anbau von eiweißreichen Futterpflanzen in Europa
Frankfurt a. M., 05.12.2000. Das europaweite Verbot der Tiermehlverfütterung in der Landwirtschaft könnte zu einer zusätzlichen Abholzung von etwa einer Million Hektar Regenwald führen. Diese Fläche werde benötigt, um Soja als eiweißreiches Ersatzfutter für das Tiermehl anzubauen. Diese Befürchtung äußerte der Leiter des Referats Landwirtschaft des WWF, Hilmar von Münchhausen, in einem Kommentar für die Frankfurter Rundschau. Dennoch begrüßte der WWF das Verbot zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Nur so könne eine lückenlose Kontrolle aufgebaut werden , um sicherzustellen, dass Pflanzenfresser nicht mit tierischen Abfällen aufgepäppelt werden. Gleichzeitig müsse aber der Zerstörung der Regenwälder entgegen getreten werden.

"Das Verbot der Tiermehlverfütterung ist zwar nicht die Ursache für die Regenwaldzerstörung, aber es verschärft das Problem", so von Münchhausen. Deshalb fordert der WWF, dass Umweltstandards in der Landwirtschaft auch in Brasilien und Indonesien endlich eingehalten werden. Ein Fortschritt wäre es bereits, wenn in diesen Ländern gesetzliche Vorschriften wie das Verbot der Brandrodung durchgesetzt würden. Gleichzeitig sollte Europa verstärkt wieder eiweißreiche Futterpflanzen anbauen. "Statt Agrarflächen mit dem Geld der Steuerzahler aus der Produktion zu nehmen, könnten dort Ackerbohnen oder Futtererbsen wachsen. Sie bereichern die Fruchtfolge, machen unsere Agrarlandschaften abwechslungsreicher und leisten einen Beitrag dazu, dass unser Vieh nicht länger "im Regenwald" weidet," so von Münchhausen.

Bislang scheitere das "Comeback der Ackerbohne" an mangelnder Wettbewerbsfähigkeit. Die EU finanziere aus ihrem Agrarbudget von derzeit 90 Milliarden Mark im Jahr zahlreiche höchst fragwürdige Produkte. Statt des ohnehin höchst lukrativen Silomais wäre nach Einschätzung des WWF eine Förderung von eiweißreichen Futterpflanzen wie Bohnen und Erbsen sinnvoller.

Weitere Informationen:

Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 69/7 91 44-1 45, Fax: -1 16
Hilmar Freiherr von Münchhausen, Referat Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Tel.: 0171 83 15 105.


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