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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt |
Rubrik: | Naturschutz Datum: 22.05.2001 |
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Verwaltungsgericht Oldenburg weist Klage gegen Emssperrwerk ab |
Umweltverbände enttäuscht: Natur an der Ems bleibt auf der Strecke |
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Oldenburg/Hannover, 22. 05. 2001. Das Verwaltungsgericht (VG) Oldenburg hat die Klage der Umweltverbände gegen das Emssperrwerk abgewiesen. Eine Begründung des Urteils liegt noch nicht vor. Die Umweltverbände (BUND, LBU, WWF, Waddenvereniging und Natuurmonumenten) zeigten sich über diese Entscheidung des VG enttäuscht: "Mit diesem Urteil wird eine große Chance für die Natur an der Ems vertan und die Zerstörung der bereits mehrfach ausgebauten Emsmündung wird weiter betrieben. Der Staufall für die Überführung von Schiffen der Meyerwerft wird die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere an der Ems weiter verschlechtern", sagte eine Sprecherin der Verbände. Enttäuscht sind die Umweltverbände insbesondere darüber, dass das VG Oldenburg dem Europäischen Gerichtshof keine Fragen zur Vogelschutzrichtlinie und zur FFH-Richtlinie zur Vorabentscheidung vorgelegt hat. Schließlich wird durch den Bau des Sperrwerks ein europäisches Vogelschutzgebiet beeinträchtigt.
Als Teilerfolg werten die Umweltverbände eine Änderung der Nebenbestimmungen zur Begrenzung der Versalzung im Staufall. Dazu wurde von der Bezirksregierung Weser-Ems noch während der mündlichen Verhandlung ein Planänderungsbeschluss erlassen. Danach wird jetzt sichergestellt, dass die Versalzung nicht über Papenburg hinaus geht. "Nur auf Grund der Klage der Umweltverbände hat die Bezirksregierung den Beschluss geändert. Dadurch konnte die Versalzung des Naturschutzgebietes Tunxdorfer Schleife bei Vellage verhindert werden", sagte die Verbandsprecherin. Die Umweltverbände kritisieren dennoch, dass die Versalzung von Süßwasserbereichen unterhalb Papenburgs nach wie vor genehmigt wird. Das weitere Vorgehen werden die Verbände erst nach der Auswertung der schriftlichen Urteilsbegründung beschließen.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Vera Konermann, BUND, Tel. 0511 / 9 65 69 0
Beatrice Claus, WWF, Tel. 0171 / 3426928
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