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Dr. Ulrike Dufner, Geschäftsführerin des Bonner SÜDWIND-Instituts, kommentiert: "Die heutige Entscheidung wirft Licht und Schatten zugleich. Positiv ist, dass das in letzter Minute verabschiedete europäische Lieferkettengesetz - trotz erheblicher und schmerzhafter Einschränkungen - wichtige Fortschritte für die Menschen bringt, die in den weltweiten Lieferketten tagtäglichen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind. Negativ ist nicht nur, dass die FDP, die von ihr zunächst mitgetragene Einigung im Nachhinein blockierte, sich dann jeder Kompromissfindung verweigerte und das Gesetz gefährdete. Enttäuschend ist auch, dass Bundeskanzler Scholz der FDP freies Spiel ermöglichte und damit zuließ, dass das Ansehen von Deutschland Schaden genommen hat. Denn die Bundesrepublik wird nun in Europa und darüber hinaus als nicht verlässlicher Verhandlungspartner gesehen. Deutschland hat ein wichtiges politisches Gut, die politische Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit, eingebüßt." Eva-Maria Reinwald, SÜDWIND-Referentin für Globale Wirtschaft und Menschenrechte, ergänzt: "Die Bundesregierung hat mit ihrer zuvor angekündigten Enthaltung eine negative Kettenreaktion ausgelöst. Das Ergebnis: Erhebliche Abschwächungen gegenüber der bereits Monate zuvor zwischen Kommission, Rat und Parlament gefundenen Einigung. Dass nur sehr große Unternehmen von der Regulierung betroffen sein werden, wird die Wirkung des EU-Lieferkettengesetzes erheblich einschränken. Auch die Pflichten für die nachgelagerte Wertschöpfungskette, die ohnehin nicht weitreichend ausfielen, wurden weiter abgeschwächt. Das EU-Lieferkettengesetz wird dennoch dringend notwendige Impulse für die Achtung von Menschenrechten in den Lieferketten geben und Betroffenen von Menschenrechtsverstößen endlich Klagemöglichkeiten eröffnen." In den kommenden Wochen muss das Europäische Parlament dem neuen Kompromisstext zustimmen, damit die Regulierung noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden kann. SÜDWIND setzt sich für wirtschaftliche, soziale und ökologische Gerechtigkeit ein - weltweit. Wir recherchieren, decken ungerechte Strukturen auf, machen sie öffentlich und bieten Handlungsalternativen. Wir verbinden entwicklungspolitische Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit und tragen Forderungen in Kampagnen, Gesellschaft, Unternehmen und Politik - seit über 30 Jahren.
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