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Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ):
Im Wettbewerb um den Preis "Hauptstadt des Fairen Handels" werden besonders kreative und wirkungsvolle kommunale Projekte rund um die Themen Fairer Handel und Faire Beschaffung gesucht und ausgewählt. Insgesamt 125 Kommunen aus allen 16 Bundesländern reichten beim 20-jährigen Jubiläum des Wettbewerbs ihre Bewerbungen ein. Erstmals wurde der begehrte und mit einem Preisgeld versehene Hauptstadttitel je an eine kleine, mittlere und große Kommune vergeben. Zusätzlich wurden erstmalig ein Sonderpreis zum Thema "Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel" und ein Publikumspreis verliehen. Die Siegerkommunen und ihre Preisgelder
Stadt München: Gewinnerin in der Kategorie Großstädte Die Stadt München gehört zu den Stammteilnehmerinnen des Wettbewerbs. In nahezu allen Wettbewerbsrunden seit 2003 hat die Kommune Bewerbungen eingereicht und bereits 2013 einen Sonderpreis gewonnen. In diesem Jahr holt die bayerische Hauptstadt nun den begehrten Preis als "Hauptstadt des Fairen Handels". München überzeugte die Jury mit einer breiten wie tiefen strukturellen Verankerung des Fairhandels-Gedankens im Verwaltungshandeln. So werden der Faire Handel und eine sozial-ökologische Beschaffung durch einen SDG-Analysebericht (Sustainable Development Goals) und ein Rahmenkonzept für kommunale Entwicklungszusammenarbeit in das städtische Handeln einbezogen. Ihr Beschaffungswesen entwickelt die Stadt auch unter Einbeziehung gendergerechter Kriterien stetig weiter in Richtung nachhaltigem und fairem öffentlichem Einkauf, etwa für Produktgruppen wie Berufskleidung oder IT-Produkte sowie Sportbälle für alle 320 kommunalen Schulen der Stadt. Vorbildlich ist auch die Kooperation mit den drei Münchener Weltläden. Stadt Ingelheim: Gewinnerin in der Kategorie Mittelstädte Die Stadt Ingelheim konnte die Jury mit ihrem umfassenden Fairhandels-Engagement überzeugen. Mit der im Ort ansässigen Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung verfügt die Stadt über ein Weiterbildungszentrum, das gesellschafts- und entwicklungspolitische Themen beleuchtet und dabei auch die Ideen des fairen Handels an die Bevölkerung trägt. Zielgruppe sind Bürger*innen aller Altersgruppen. Auch die Kleinsten kommen in den fairen Kitas und Schulen der Stadt mit fairen Handelsthemen in Berührung. Überzeugen konnte Ingelheim zudem mit einem Nachhaltigkeitskonzept, in dem ein faires Beschaffungswesen für städtische Einrichtungen strukturell verankert ist. Beachtung fand auch die Ausrichtung einer fairen, interkulturellen Woche, mit der auch die migrantischen Akteur*innen der Stadt angesprochen werden. Ingelheim nimmt darüber hinaus in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt das Thema "Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel" in den Blick. Gemeinde Sankt Peter-Ording: Gewinnerin in der Kategorie Kleinstädte Auch Sankt Peter-Ording mit seinen 4.000 Einwohner*innen darf sich von heute an "Hauptstadt des Fairen Handels" nennen. Vorbildlich verbindet die Kleinstadt Tourismus mit fairem Handel, indem sie Gastronomie, Hoteliers und Einzelhandel mit Business-to-Business, (B2B)-Events einbindet, und erreicht so 1,5 Millionen Urlauber*innen vor Ort. Gemeinsam mit den fairen Produkten des Stadtmarketings und einer fairen Stadtschokolade entsteht so das Bild eines nachhaltigen und fairen Tourismusortes. Für Sichtbarkeit sorgen unter anderem eine Fairtrade-App, Stadtwetten mit dem Bürgermeister und zahlreiche Veranstaltungen. Auch die Verbindung des fairen Handels mit Klima- und Umweltthemen wurde positiv bewertet. St. Peter-Ording ist selbst vom Klimawandel bedroht - das Meer rückt jedes Jahr näher an die Gemeinde heran. Das an den 17 Nachhaltigkeitszielen ausgerichtete Ortsentwicklungskonzept der Stadt denkt Klima, Umwelt und globale Verantwortung zusammen, etwa mit Abfallsammelaktionen am Strand, verbunden mit einem fairen Imbiss. Die Stadt Speyer: Gewinnerin des Sonderpreises Geschlechtergerechtigkeit Der erstmalig verliehene Sonderpreis "Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel" geht an die Stadt Speyer mit ihrem Projekt des Partnerschaftskaffees "Inshuti" (auf Deutsch: "Freundschaft"). Bereits seit 1982 pflegt Speyer Partnerschaften mit ruandischen Kommunen: zunächst mit Karengera und seit 2001 mit dem District Ruzisi. Seit 2022 ergänzt ein Partnerschaftskaffee aus Ruanda die Partnerschaftsarbeit. Dieser mittlerweile auch mit Preisen für seinen Geschmack ausgezeichnete Kaffee wurde im Rahmen der Fairen Woche eingeführt und nahm mit den Nachhaltigkeitszielen "Geschlechtergleichheit" und "Nachhaltige/r Konsum und Produktion" wichtige Themen in den Blick. Für die Zusammenarbeit fiel die Wahl auf die Kaffeekooperative Kopakama in Ruanda. Diese legt ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Frauenprojekten und die Versöhnung der verschiedenen ruandischen Bevölkerungsgruppen. Weitere Informationen zum Wettbewerb
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