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In Zeiten niedriger Rohstoffpreise sorgt der Verein TRANSFAIR dafür, dass immer mehr Bauernkooperativen und Pflückerfamilien vom Fairen Handel profitieren. Im Jahr 2000 hat der Handel mit dem TRANSFAIR-Siegel einen Rekord-Mehrerlös von zwölf Millionen Mark für die Partnerorganisationen erwirtschaftet. "Wir können die "Aldisierung" der Preise im Lebensmitteleinzelhandel nicht aufhalten, aber TRANSFAIR und seine 64 Lizenznehmerfirmen schaffen es, dass zehntausende Bauernfamilien nicht in totaler Armut leben müssen," sagte Geschäftsführer Dieter Overath anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes in Bonn. Die Partnerorganisationen erhalten einen Preis für ihre Produkte, der ihre Kosten deckt und Investitionen in Produktqualität, Umwelt und Sozialprogramme ermöglicht. Das Jahr 2000 war ein beschwerliches Jahr für viele kleine Kaffeeproduzenten. Der Preis für Rohkaffee lag auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren. In den Ländern Mittelamerikas gaben viele Bauern ihre Felder auf, da die Marktpreise die Produktionskosten nicht deckten. So verlassen in Mexiko wöchentlich rund 500 Familien die Kaffeeanbaugebiete und emigrieren in den Norden Mexikos, um auf den Ölfeldern in Tabasco oder in den Textilfabriken rund um Tijuana Arbeit zu finden. Die Landflucht drängt die Erzeuger in Arbeitsverhältnisse, die von fehlenden Sozialstandards geprägt sind. Fairer Handel ist immer direkter Handel - und immer öfter bio Die Bauernorganisationen, die ihre Waren mit dem TRANSFAIR-Siegel exportieren können, erhalten direkt von den lizenzierten Importeuren einen Preis, der immer über dem Weltmarktpreis liegt. Der Faire Handel hilft, dass diese Kooperativen nicht auseinanderfallen, zunehmend ökologischer Landbau betrieben wird und die soziale Struktur in den Regionen intakt bleibt. Insgesamt schließt der Fairtrade-Handel 250 Bauernkooperativen und Plantagen in 30 Ländern ein, darin sind rund eine halbe Million Bauern und Arbeiter vertreten. Im Gegensatz zu den wachsenden Zusatzeinkommen für die Produzenten ist der Absatz von einzelnen TRANSFAIR-Produkten in Deutschland zurückgegangen. Bei Kaffee, der zwei Drittel des Umsatzes im Fairen Handel ausmacht, kam es zu einem Rückgang von etwa sieben Prozent. Die Ursache sind die ansteigende Preisdifferenz zu den Produkten im konventionellen Handel und das geringe Werbebudget im Fairen Handel, um mehr Konsumenten zu erreichen. Erfreulich hingegen ist die Entwicklung bei Bioprodukten. Im letzten Jahr trugen 35 Prozent aller TRANSFAIR-Produkte auch ein Biolabel, dies bedeutet eine Steigerung von sechs Prozent. RUGMARK - gemeinsam gegen illegale Kinderarbeit in Nepal und Indien Im Jahr 2000 wurden Teppiche mit dem RUGMARK-Siegel im Wert von rund 50 Millionen Mark nach Europa importiert, dies sind zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Das Siegel wird für Teppiche, die ohne illegale Kinderarbeit hergestellt wurden, aus Indien, Nepal und Pakistan vergeben. 28 Firmen beteiligen sich allein in Deutschland an dem RUGMARK-System. Im letzten Jahr erzielte RUGMARK fast 500.000 Mark Lizenzgebühren, die größtenteils in den Herstellerländern für Kontrolle und Projektarbeit zur Verfügung stehen. Damit ist es gelungen, illegale Kinderarbeit in der Teppichproduktion zurückzudrängen. RUGMARK-Inspektoren haben bisher über 1.800 Fälle von Kinderarbeit aufgedeckt. Das Kontroll- und Lizenzierungsverfahren von RUGMARK ist in dieser Form einzigartig. RUGMARK-Inspektoren kontrollieren rund 35.000 Knüpfstühle in Indien und Nepal; über 25 Prozent aller indischen Knüpfstühle werden auf RUGMARK-Bedingungen überprüft. In Nepal, wo die Teppichindustrie der zweitwichtigste Handelszweig darstellt, werden sogar über 60 Prozent kontrolliert. Erstmals wurden zahlreiche Knüpfwerkstätten in Pakistan in das Lizenzierungssystem aufgenommen. Seit Bestehen der RUGMARK-Initiative wurden über zwei Millionen Teppiche mit dem Siegel verkauft. Deutschland stellt das wichtigste Abnehmerland dar. An Lizenzgebühren kamen allein hier über 2,5 Millionen Mark zusammen. Neue Schulen Um den Teufelskreis zwischen Armut und Kinderarbeit zu durchbrechen, führt RUGMARK für die ehemaligen Teppichkinder und deren Familien Sozial- und Bildungsprogramme durch. In Indien unterhält RUGMARK fünf Schulen; hier werden über 1.200 Kinder aus Knüpferfamilien betreut und unterrichtet. Im Rehabilitationszentrum Balashrya in Gopiganj werden die befreiten Kinderarbeiter aufgenommen und erstmals medizinisch und psychologisch betreut. Außerdem bietet RUGMARK umfangreiche Berufs- und Erwachsenenbildungsprogramme an. In Nepal betreibt RUGMARK in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hilfsorganisationen vier Rehabilitationszentren. Hoffnung gibt es nun auch für die Teppichkinder in Pakistan. RUGMARK unterstützt dort zwei Grundschulen. Vier weitere sollen dazukommen. Darüber hinaus finanzieren die Hilfswerke Brot für die Welt, Misereor, terre des hommes und Unicef weitere zehn Projekte, in denen rund 4.000 Kinder unterrichtet werden. Erste bundesweite Faire Woche vom 24. bis 30.09.2001 Unter dem Motto "Für alle das Beste - Fairer Handel" findet erstmals eine bundesweite Kampagnenwoche vom 24.-30.09. statt. Die Faire Woche 2001 wird von Bundespräsident Johannes Rau und der Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek Zeul unterstützt. In einer Vielzahl von öffentlichkeitswirksamen lokalen und überregionalen Aktionen beteiligen sich gesellschaftliche Gruppen, Wirtschaft und Handel mit eigenen Veranstaltungen an der Fairen Woche. Informationen sind unter www.fairewoche.de abzurufen. Weitere Rückfragen beantworten gerne: Dieter Overath, Geschäftsführer; Claudia Brück, Presse und Öffentlichkeit
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