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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 15.08.2023
Wasserknappheit
Bayern ist nur ungenügend auf Dürre vorbereitet
Geplante Fernwasserversorgung der Staatsregierung mit neuen, teuren und enorm aufwändigen Wasserleitungen bringt keinen echten Nutzen. Wasser muss insgesamt besser in der Fläche gehalten werden. BN fordert nachhaltige Wasserpolitik mit vier Hauptzielen.

Die derzeitige abermalige Hitzeperiode und damit verbundene Trockenheit wirkt sich weiter negativ auf Grundwasserspiegel und Bodenfeuchte in Bayern aus. "Unsere Böden sind viel zu trocken, das Grundwasser sinkt weiter ab, Erholung ist nicht in Sicht, daran konnte auch der relativ regenreiche Juli nichts ändern", sorgt sich der BN-Vorsitzende Richard Mergner. "Hitzewellen und Dürren durch die Klimakrise ist das das neue Normal in Bayern - und der Freistaat ist nur ungenügend darauf vorbereitet. Wir werden in Zukunft massive Wasserknappheit in manchen Teilen von Bayern haben, insbesondere in Nordbayern."

Den kürzlich vorgestellten Plan von Umweltminister Thorsten Glauber zur Fernwasserversorgung sieht der BUND Naturschutz in diesem Zusammenhang kritisch. "Die negativen Folgen einer verfehlten Wasserpolitik können mit einer gigantischen Trinkwasserspange vom Bodensee nach Nordbayern und weiter in die Oberpfalz nicht beseitigt werden", erklärt Renate Götzenberger vom BN-Arbeitskreis Wasser. "Anstatt den Bodensee anzuzapfen und die wertvolle Ressource Wasser einfach weiter auszubeuten, muss das Übel an der Wurzel gepackt werden. Schnelles Ableiten von Wasser durch Drainagen, Versiegelung oder Verdichtung von Böden und Übernutzung vorhandener Grundwasser- und Oberflächenwasserkörper sind die eigentlichen Ursachen, die durch den Klimawandel noch verschärft werden. Diese fatalen, auch politisch forcierten Maßnahmen, haben dazu geführt, dass zu wenig Wasser in der Landschaft bleibt und die Grundwasserneubildung gestört ist."

Der BN fordert eine nachhaltige Wasserpolitik, bei der vorrangig vier Ziele umgesetzt werden müssen:
  1. Die Speicherfähigkeit der Bayerischen Landschaft muss wiederhergestellt werden. Flüsse und Bäche müssen renaturiert, die Drainierung von Wiesen und Äckern rückgängig gemacht, der Flächenverbrauch endlich drastisch eingeschränkt werden.
  2. Der Ökolandbau muss gestärkt werden, mit einer Boden schonende Bewirtschaftung und dem Verzicht auf Pestizide zur Schonung des Grundwassers.
  3. Mit der wertvollen Ressource Wasser muss sparsam umgegangen werden. Dafür muss es klare Vorgaben für Landwirtschaft, Industrie und auch Privathaushalte geben, wie viel Wasser verbraucht werden darf.
  4. Zu guter Letzt muss die Klimakatastrophe bekämpft werden. Die Bayerische Staatsregierung muss alles tun, um die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich zu senken. Hier bestehen in fast allen politischen Handlungsfeldern noch große Defizite, beispielsweise die schleppende Wiedervernässung von Mooren.



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