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Rubrik:Einrichten & Wohnen    Datum: 11.07.2023
Wildtiere sterben für Schnickschnack bei Etsy
Echte Fledermäuse und Frösche neben Handarbeiten und Vintage
Die Tier- und Artenschutzorganisation Pro Wildlife kritisiert die Online-Plattform Etsy für den massenhaften Verkauf von Dekoartikeln, für die eigens Wildtiere getötet werden - darunter sogar gefährdete und geschützte Arten. "Während unserer Recherche fanden wir allein 26 verschiedene Arten von Fledermäusen und Flughunden, z.B. als Halloween-Deko - darunter sogar Arten, die laut Roter Liste gefährdet oder potenziell gefährdet sind", berichtet Dr. Sandra Altherr, Biologin bei Pro Wildlife. Die Organisation fordert den Etsy-Konzern auf, seine Richtlinien zu verschärfen und das Töten von Wildtieren für Dekoartikel und Schmuck nicht länger zu fördern.

Dekoartikel und Schnickschnack aus echten Wildtieren
Etsy, mit Sitz in New York, ist eines der weltweit führenden Online-Einkaufsportale für "handgemachte Produkte und Künstlerbedarf". Doch neben Vintage und selbstgenähter Kleidung finden sich im Online-Katalog auch makabre und tierverachtende Artikel:
  • Echte Fledermäuse, eingeschweißt und im Zehnerpack als Halloween-Deko, unter der Glasglocke, im Bilderrahmen, als Briefbeschwerer oder in Kunstharz eingegossen;
  • Präparierte echte Frösche: z.B. die Modelle "Kartenspieler" (mit zwei Fröschen) oder "Bodybuilder" mit Mini-Hanteln;
  • Eichhörnchen-Füße "für Bastelarbeiten", als Schlüsselanhänger oder als Halskette, mit Halbedelsteinen kombiniert;
  • Tote Echsen: z.B. aufgespießte Flugdrachen im Bilderrahmen, Vielstreifenskinke in Plastik eingeschweißt;
  • Getrocknete Seepferdchen im Bilderrahmen; Seepferdchen-Babys in der Harzbrosche;
  • Echsen- oder Pythonleder: z.B. Handtaschen, iPhone-Hüllen, Armbänder, Zigarrenetuis;
  • Haigebisse, die meisten ohne Angabe der genauen Art - und das obwohl inzwischen dutzende Hai-Arten durch das Weltartenschutzabkommen CITES geschützt sind und der Handel nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt ist;
  • Getrocknete Mini-Katzenhaie oder Rochen;
  • Aufgespießte Schmetterlinge und eingeschweißte Käfer aus aller Welt;
  • Krähenklauen mit Silberfassung und vieles mehr.

Potenzielle Gesundheitsrisiken
Zu dem Aspekt, dass für den Vertrieb über die Etsy-Plattform Wildtiere für völlig überflüssige Verkaufsartikel eingefangen und getötet werden, kommen Gesundheitsrisiken noch on top: Südostasien gilt als einer der Hotspots für neu auftretende Infektionskrankheiten, die von Wildtieren übertragen werden. So stammen die Viren, die für Ausbrüche von Nipah-Infektionen oder die Lungenkrankheit SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) verantwortlich sind, von Fledertieren. "Eine Studie aus Laos und Kambodscha wies 2018 in 12 untersuchten Gattungen von Fledermäusen und Flughunden Corona- und Astraviren nach - zehn davon werden derzeit auf Etsy auch für den deutschen Markt angeboten", betont die Pro Wildlife Expertin. "Auch wenn die Infektionsgefahr für den Menschen durch lebende Wildtiere deutlich höher ist als durch Produkte, bleibt ein Restrisiko. Es ist kaum davon auszugehen, dass diese Tiere erst auf mögliche Krankheitserreger untersucht werden, bevor sie zu Dekoartikeln verarbeitet werden und anschließend in den Online-Handel und an Kunden in aller Welt gehen."

Pro Wildlife fordert die Online-Plattform auf, ihre Richtlinien zu verschärfen und das Töten von Wildtieren für Dekoartikel und Schmuck nicht länger zu fördern. Begleitet wird die Kampagne von einer Mitmachaktion für die Öffentlichkeit.

Hintergrundinfos:
>> Weitere Infos
>> Mitmachaktion von Pro Wildlife


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