Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||
![]() Substanzen in die Gewässer hat heute der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin gefordert. Notwendig seien dafür Ergänzungen der Abwasservorschriften und Änderungen des Chemikalienrechtes. Die Bundesregierung müsse mit dem Verbot aller hormonell aktiven Chemikalien endlich die Vorgaben der internationalen Konvention zum Schutz des Nordost-Atlantiks umsetzen, die das Gebot einer vollständige Minimierung der Einträge hormonwirksamer Substanzen in die Gewässer innerhalb von 25 Jahren enthalte. "Deutschland trägt eine besondere Verantwortung für die Verbreitung hormonell aktiver Chemikalien, da 75 Prozent der weltweiten Produktion von Organozinnverbindungen hier stattfinden. Deshalb muss Bundesumweltminister Trittin das notwendige Verbot dieser gefährlichen Chemikalien dringend durchsetzen", sagte Sebastian Schönauer, BUND-Vorstand und Sprecher des BUND-Arbeitskreises Wasser. Dr. Hans-Joachim Grommelt, Gewässerökologe: "Industriechemikalien, künstliche und pflanzliche Hormone in den Gewässern verursachen Störungen der Fruchtbarkeit, Geschlechtsumwandlungen bei Tieren und Entwicklungsstörungen bei Kindern. Für Erwachsene ungefährliche Dosen hormonell aktiver Substanzen können bereits den Fötus im Mutterleib schädigen. Wir wissen zuwenig über die Gefährlichkeit dieser Chemikalien, die ihre schädigende Wirkung oft erst nach Jahrzehnten entfalten. Deshalb muss die Forschung auf diesem Gebiet intensiviert werden." Hormonell aktive Chemikalien gelangen über das Abwasser aus Haushalten und Industrie in Flüsse, Seen und Meere. Eine große Rolle spielen dabei Arzneimittel wie die Anti-Baby-Pille, deren Substanzen größtenteils ins Abwasser gelangen. Bei Fischen, die in der Nähe von Abläufen aus Kläranlagen leben, konnten häufig Geschlechtsumwandlungen festgestellt werden. In einigen Berliner Gewässern beträgt der Anteil weiblicher Fische bei zahlreichen Arten bereits bis zu 70 Prozent. Eine neue BUND-Broschüre "Hormonaktive Substanzen im Wasser - Gefahr für Gewässer und Mensch" fasst die wichtigsten Kenntnisse über Verbreitung und Wirkungen dieser Stoffe zusammen. Beispielsweise sind hormonell wirksame organische Zinn-Verbindungen in Schiffsfarben für die Unfruchtbarkeit von Wasserschnecken verantwortlich. Dieselben Zinn-Verbindungen sind auch in Fischkonserven und Textilien nachgewiesen worden und gefährden so unmittelbar die Gesundheit des Menschen. Schädigende Auswirkungen anderer Umwelthormone wurden auch bei Seesternen, Fischen, Lurchen, Alligatoren, Schildkröten, Wasservögeln und bei im Wasser lebenden Säugern beobachtet. Für Rückfragen: BUND-Pressestelle / Rüdiger Rosenthal, Tel. 030-27586-425 (mobil. 0171-8311051), Presse-Archiv: http//www.bund.net
| |||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |