Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||||
"Seit über 50 Jahren plant die Türkei, ins Atomzeitalter einzusteigen", betont Özgür Gürbüz, Kampagnendirektor bei Ekosfer. "In Akkuyu werden das erste Atomkraftwerk gebaut und es soll sehr bald bekannt gegeben werden, wann der erste Meiler ans Netz geht, obwohl unser Land über große Reserven an Erneuerbaren Energien verfügt, die nur einen Bruchteil im Vergleich zu Atomstrom kosten. Dabei gehört die Türkei zu den erdbebengefährdeten Gebieten, wie uns die jüngste Katastrophe mit mehr als 50.000 Toten vor Augen geführt hat. Ich hoffe aber, dass uns der gerade erschienene Uranatlas dabei hilft, wenigstens den geplanten Uranbergbau in unserem Land zu stoppen." Es gibt fünf Regionen in der Türkei, in denen Uran abgebaut werden könnte. Sie alle zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur geringe Uranvorkommen haben und das Uranerz nur einen Anteil zwischen 0,04 und 0,1 Prozent Uran enthält. Insgesamt ließen sich nur 12.600 Tonnen Uran fördern. "Welche Folgen Uranbergbau hat, muss man sich bildhaft vorstellen", betont Horst Hamm, Projektleiter der Uranatlanten-Reihe und Chefredakteur der türkischen Ausgabe. "Bei einem Anteil von 0,1 Prozent Uran im Erz bleiben für jede Tonne Uran, die gefördert wird, 999 Tonnen Gesteinsreste und radioaktiv belastete Schlämme als strahlende Hinterlassenschaft des Uranbergbaus zurück." Das Spaltprodukt Uran wird zwar herausgelöst, aber Uran ist kein stabiles Element und zerfällt ohne jedes Zutun. Sämtliche Zerfallsprodukte von Uran sind in den Gesteinsresten enthalten - und mit ihnen ein Großteil der ursprünglichen Radioaktivität. Sie setzen bei jedem Zerfall Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung frei und verursachen Atembeschwerden, Krebs, Unfruchtbarkeit, Fehlgeburten und Missbildungen. Die gesundheitlichen Folgen für Bergarbeiter und Anwohner*innen sind aus den Abbaugebieten Nordamerikas, Afrikas oder Australiens gut bekannt. Warum die Türkei trotz der vielfach höheren Kosten von Atomstrom und der strahlenden Belastung durch Uranbergbau trotzdem ins Atomzeitalter einsteigt, darüber kann nur spekuliert werden. "Ich fürchte, dass für die enormen Kosten, die dieser Einstieg verursacht, irgendwann der türkische Steuerzahler die Rechnung präsentiert bekommt", sagt Horst Hamm. Wie bereits die deutsche, englische, tschechische, italienische und französische Ausgabe zeigt auch der türkische Uranatlas mit Karten, Grafiken und anschaulichen Beispielen, dass Atomkraft ausgedient hat. Die türkisch-sprachige Ausgabe des Uran-Atlas wird gemeinsam von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Nuclear Free Future Foundation, der Umweltstiftung Greenpeace und der türkischen Umweltschutzorganisation Ekosfer herausgegeben. Weitere Materialien zum Uranatlas:
| |||||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |