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Weiterhin ist eine nicht nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft bestimmend. Diese ressourcenschädigende Wirtschaftsweise verschärfte sich sogar in den vergangenen Monaten weiter, aufgrund der Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine. Nach wie vor werden zu viel Stickstoffdünger und chemisch-synthetische Pestizide eingesetzt und zu viele Tieren auf zu wenig Fläche gehalten. Das zerstört die Artenvielfalt, verschärft die Klimakrise und gefährdet Gewässer. Die jährlichen Umweltschäden belaufen sich allein in Deutschland 90 Milliarden Euro*. Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bio-Spitzenverbands Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), stellt fest: "Das Marktversagen bei der Nutzung von Umweltgütern lässt sich nur mit wahren Preisen beseitigen. Dazu muss die Mehrwertsteuer für Bio-Produkte gestrichen werden, denn Bio vermeidet diese Schäden. Nur so werden Gemeingüter geschützt. Ebenso muss eine Abgabe auf Pestizide und Stickstoffüberschüsse erhoben werden. Die Bundesregierung muss sich daran messen lassen, die Umweltschäden zu mindern. Das bisherige Engagement von Cem Özdemir für die ökologische Transformation reicht nicht!" Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des BÖLW, sagt: "Das 30 Prozent Bio Ziel kann erreicht werden, wenn alle Politikbereiche daran mitwirken, wenn das Wirtschaftsministerium mit auf Nachhaltigkeit fokussierten Förderprogrammen und Bio-Gründungsfonds, das Finanzministerium mit einer ökologischen Steuerreform, das Forschungsministerium mit gut ausgestatteten Öko-Forschungsprogrammen und mehr Bildung zu Bio, das Umweltministerium mit Konzepten, die das volle Umweltleistungspotenzial von Bio heben, das Verteidigungsministerium durch Bio-Verpflegung der Bundeswehr und nicht zuletzt das Landwirtschaftsministerium in allen Gesetzgebungsverfahren von der GAP bis zur Kennzeichnung Bio einplant." Das muss die Bundesregierung jetzt anpacken, um die grundsätzlich hohe Umstellungsbereitschaft auf Bio von Bäuerinnen, Bauern und Lebensmittelunternehmen für die notwendige Transformation zu nutzen:
* laut ZKL Abschlussbericht sowie BCG-Studie Hintergrundinformationen Bio ist preisstabil und wirkt als Inflationsbremse Ein aktueller Vergleich der Verkaufspreise der Monate September bis November 2021 zum Jahr 2022 zeigt, dass die Preisaufschläge bei konventionellen Produkten deutlich höher sind als bei Bio. Im Discounter mussten im Herbst 2022 beispielsweise für konventionell erzeugte Möhren 60 Prozent mehr bezahlt werden als im Vorjahreszeitraum, im Supermarkt* stieg der Möhrenpreis um 20 Prozent. Durchweg geringer fielen die Zuschläge für Bio-Möhren aus. Sie lagen im Discounter bei 45 Prozent und im Supermarkt bei 12 Prozent. Der Bio-Fachhandel** hielt den Preis für Bio-Möhren mit 2 Prozent nahezu stabil. Die Preise für Bio-Produkte stiegen weniger stark als im konventionellen Bereich. Das heißt, dass sich die Preise zwischen Bio und konventionellen Produkten angleichen. Dazu hat der BÖLW am 18.1.2023 eine eigene PM herausgegeben Umsatzentwicklung von Bio-Lebensmitteln In Deutschland wurden in den ersten fünf Monaten 2022 rund 35 Prozent mehr für Bio-Frischeprodukte* ausgegeben als im gleichen Zeitraum 2019 - und damit vor der Coronapandemie. Während der Coronapandemie ist die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Bio enorm gestiegen. Jetzt erleben wir eine erwartbare Korrektur. Im Bio-Fachhandel sind die Auswirkungen deutlicher zu beobachten als im klassischen LEH. Der Bereich macht einen kleineren Teil des Bio-Marktes aus. Klar erkennbar ist, dass Kundinnen und Kunden aktuell verstärkt zu günstigeren Waren innerhalb eines Sortimentes greifen. Auch bei Bio. So zum Beispiel zu günstigen Bio-Nudeln. Somit werden auch die Bio-Nudeln eines Markenherstellers aktuell weniger oft gekauft. Wir sehen auch eine Verschiebung im Kaufverhalten von z.B. Bio- Backmischung hin zu Bio-Mehl. Das Niveau der Verbraucherpreise lag für Bio-Frischeprodukte im ersten Halbjahr 2022 5,2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum**. Damit liegt die Preissteigerung bei Bio deutlich unter der Entwicklung bei konventionellen Lebensmitteln, für die 8,0 Prozent ermittelt wurden. *Siehe BÖLW Pressemitteilung vom Juli 2022 Den jährlichen Branchenreport inklusive Zahlen zur Entwicklung der Bio-Flächen sowie des Bio-Umsatzes präsentiert der BÖLW zur BIOFACH 2023 am 14. Februar 2023 in Nürnberg. Weitere Informationen zum Thema "Das leistet Bio für die Lösung der Multi-Krise": www.boelw.de/zeitenwende
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