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Europa erlebte den heißesten Sommer, der jemals aufgezeichnet wurde. Auch waren Teile West- und Nordeuropas von mehreren, langanhaltenden sowie intensiven Hitzewellen betroffen. C3S weist erneut darauf hin, dass ERA5 mit anderen weit verbreiteten Temperaturdatensätzen darin übereinstimmt, dass die Temperaturen in Europa in den letzten 30 Jahren mehr als doppelt so stark angestiegen sind wie im globalen Durchschnitt und die höchste Anstiegsrate aller Kontinente der Welt aufweisen. Mauro Facchini, Leiter der Abteilung für Erdbeobachtung in der Generaldirektion der Verteidigungsindustrie und Raumfahrt der Europäischen Kommission, kommentiert: "Bei unseren Bemühungen, dem Klimawandel auf globaler, europäischer sowie nationaler Ebene zu begegnen, sind qualitativ hochwertige Erdbeobachtungsdaten, Informationen und weitere Erkenntnisse von entscheidender Bedeutung. Auf Grundlage dessen, bietet der Copernicus-Klimawandeldienst eine zuverlässige sowie zeitnahe Überwachung des sich stetig wandelnden Klimas, die die Anstrengungen zur Verbesserung der Klimapolitik unterstützt." Globale Temperaturen: Wie weit sind wir davon entfernt, die im Pariser Abkommen festgelegten Temperaturgrenzen zu überschreiten?
Laut ERA5 lag die jährliche Durchschnittstemperatur hierbei um 0,3 °C über dem Referenzzeitraum 1991-2020, was etwa 1,2 °C über dem Zeitraum 1850-1900 entspricht, der üblicherweise als Referenz für die vorindustrielle Ära verwendet wird. Damit ist das Jahr 2022 das achte Jahr in Folge, in dem die Temperaturen um mehr als 1 °C über dem vorindustriellen Niveau liegen. Außerdem war jeder boreale Sommermonat im Jahr 2022 mindestens der drittwärmste weltweit. Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service, fügt hinzu: "2022 war ein weiteres Jahr der Klimaextreme in Europa und weltweit. Diese Ereignisse machen deutlich, dass wir bereits jetzt die verheerenden Folgen unserer sich erwärmenden Welt zu spüren bekommen. Die neuesten 2022 Climate Highlights von C3S zeigen deutlich, dass die Gesellschaft zur Vermeidung der schlimmsten Folgen sowohl ihre Kohlenstoffemissionen dringend reduzieren als auch sich rasch an das sich verändernde Klima anpassen muss." Im Jahr 2022 lagen die Temperaturen in Teilen des nördlichen Zentralsibiriens und entlang der antarktischen Halbinsel mehr als 2 °C über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums 1991-2020. Zu den Regionen, die das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen erlebten, gehören große Teile Westeuropas, des Nahen Ostens, Zentralasiens und Chinas, Südkoreas, Neuseelands, Nordwestafrikas und das Horn von Afrika. Rekordtemperaturen in Europa
Der Sommer in Europa war mit deutlichem Abstand der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, wobei der bisher wärmste Sommer im Jahr 2021 gemessen wurde. Der Herbst war der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und wurde nur von den Temperaturen in den Jahren 2020 und 2006 übertroffen. Die Wintertemperaturen im Jahr 2022 lagen rund 1 °C über dem Durchschnitt, damit zählt der Winter 2022 zu den zehn wärmsten Wintern. Umgekehrt lagen die Frühlingstemperaturen für ganz Europa knapp unter dem Durchschnitt des Referenzzeitraums 1991-2020. Was die monatlichen Durchschnittswerte betrifft, lagen neun Monate über dem Durchschnitt, während drei - und zwar März, April und September - unter dem Durchschnitt lagen. Der Kontinent erlebte den zweitwärmsten Juni, der jemals aufgezeichnet wurde, mit einer Durchschnittstemperatur von etwa 1,6 °C über dem Durchschnitt, und den wärmsten Oktober mit Temperaturen von fast 2 °C über dem Durchschnitt. Extreme Ereignisse im Jahr 2022 weltweit
In der Antarktis ließen sich das ganze Jahr über ungewöhnlich niedrige Meereisbedingungen beobachten, wobei die antarktische Meereisausdehnung in sechs Monaten fast rekordverdächtig niedrig war. In der zweiten Februarhälfte erreichte die tägliche Meereisausdehnung in der Antarktis ein neues Rekordtief und übertraf das bisherige Minimum aus dem Jahr 2017. Die geringen Meereisausdehnungen waren hierbei vordergründig auf unterdurchschnittliche Meereisbedingungen im Weddellmeer, im Ross- und Amundsenmeer bis April und in der Bellingshausensee ab April zurückzuführen. In den tropischen und subtropischen Regionen kam es im Frühjahr in Pakistan und Nordindien zu extrem hohen Vormonsuntemperaturen, die in der Konsequenz zu langanhaltenden Hitzewellen und rekordverdächtigen Höchst- und Tiefsttemperaturen führten. In Zentral- und Ostchina herrschte im Sommer eine langanhaltende Hitzewelle mit anschließender Trockenheit. Im Juli und August kam es in Pakistan zu rekordverdächtigen Regenfällen, die in weiten Teilen des Landes zu großflächigen Überschwemmungen führten, die große Zerstörungen anrichteten und dabei Menschenleben forderten. In Australien herrschten ebenfalls unterdurchschnittliche Temperaturen und über weite Strecken des Jahres ungewöhnlich feuchte Bedingungen, vor allem im Osten des Kontinents, was zu mehreren großflächigen Überschwemmungen führte, eine Situation, die typischerweise mit anhaltenden La-Niña-Bedingungen zusammenhängt und durch gesättigte Böden wahrscheinlich noch verstärkt wurde. Die ungewöhnliche Wärme im späten Frühjahr und Sommer in Europa in Verbindung mit einem Mangel an Regen, klarem Himmel und trockenen Böden führte vor allem in den südlichen und mittleren Teilen des Kontinents zu Dürreperioden. Viele Länder berichteten über Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Flussschifffahrt sowie die Energiewirtschaft. Die extreme Trockenheit führte darüber hinaus auch zu einer erhöhten Brandgefahr, die sich in einer ungewöhnlich hohen Brandaktivität in Südwesteuropa, und dabei insbesondere in Frankreich und Spanien, bemerkbar machte. Die C3S werden in ihrem jährlichen Bericht über den Zustand des europäischen Klimas, der im April 2023 veröffentlicht werden soll, einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Klimaereignisse in Europa im Jahr 2022 geben. Frühere Ausgaben finden Sie hier. Treibhausgasemissionen steigen auch 2022 weiter an
Die jährlichen globalen Gesamtemissionen aus Waldbränden gehen aufgrund von Landnutzungsänderungen und rückläufigen Savannenbränden in den Tropen weiter zurück. Jedoch beobachteten Wissenschaftler von CAMS in einigen Regionen Europas deutlich erhöhte Feueremissionen, da die heißeren und trockeneren Bedingungen zu einer erhöhten Entflammbarkeit und Brandgefahr beitrugen. Infolgedessen waren die geschätzten Gesamtemissionen aus Waldbränden im Sommer (Juni-August) in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich die höchsten seit 2007. Frankreich, Spanien, Deutschland und Slowenien verzeichneten die höchsten Sommer-Waldbrand-Emissionen seit mindestens 20 Jahren und trugen damit zur Verschlechterung der Luftqualität vor Ort bei. "Treibhausgase, einschließlich Kohlendioxid und Methan, sind die Haupttreiber des Klimawandels, und unsere Messungen zeigen, dass die atmosphärischen Konzentrationen weiter ansteigen, ohne dass es hierbei Anzeichen für eine Verlangsamung gibt", sagte Vincent-Henri Peuch, Direktor des Copernicus Atmosphere Monitoring Service. "Die Veränderung der atmosphärischen Konzentrationen sind ein Resultat sowohl von menschlichen, als auch von natürlichen Einflussfaktoren. Unsere laufenden Bemühungen zum Aufbau einer operativen Messkapazität für CO2 and CH4 Emissionen, werden äußerst nützliche Instrumente zur spezifischen Bewertung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels bereitstellen."
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