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Die Rückgewinnung wertvoller Stoffe sollte immer erst an letzter Stelle aller Nachhaltigkeitsmaßnahmen stehen. Nun darf man bei aller Begeisterung für das Recycling eine Tatsache nicht vergessen: Die Rückgewinnung wertvoller Stoffe sollte immer erst an letzter Stelle aller Nachhaltigkeitsmaßnahmen stehen. Denn einerseits beschränkt sich das Recycling von Elektroaltgeräten vor allem auf Massenmetalle wie Eisen, Kupfer und Aluminium sowie leicht rückgewinnbare Edelmetalle. Kostspielige Materialien wie seltene Erden, Tantal, Indium oder Gallium dagegen lassen sich nur aufwendig und damit teuer separieren. Andererseits erschwert das sogenannte "Downcycling" die Wiederverwendung, denn recycelte Stoffe haben fast immer eine schlechtere Qualität als das Ausgangsmaterial. Eine umso größere Rolle nimmt deshalb die Kreislaufwirtschaft ein: Bei diesem Modell geht Wirtschaftswachstum nicht mit der Ausbeutung und dem Verbrauch von natürlichen, nicht-regenerativen Rohstoffen einher. Vielmehr werden Ressourcen möglichst lange im Wirtschaftskreislauf gehalten. Wird dieses Prinzip auf die IT umgelegt, bedeutet es, Geräte zu reparieren, sie aufbereitet wiederzuverwenden und erst dann, wenn die Lebensdauer maximal ausgereizt ist, die Komponenten, Materialien und Rohstoffe fachgerecht zu recyceln. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist damit immer auch Klimaschutz, denn bei der Herstellung elektronischer Geräte wird viel CO2 freigesetzt. Je länger man diese also nutzt, desto besser fällt die Klimabilanz aus. Nachhaltigkeit beginnt nicht erst am Ende des Lebenszyklus eines Geräts, sondern bereits an dessen Anfang. Was heißt das nun für die IT-Industrie? Eine einfache Demontage, ein minimaler Einsatz von Klebstoff und Schrauben sowie die Vermeidung unnötiger Lackierungen sind zunächst einmal Voraussetzung, um die Arbeit der Wiederverwerter zu erleichtern. Komponenten sollten mit handelsüblichen Werkzeugen zugänglich sein. Zudem müssen Anwender einen einfacheren Zugang zu Ersatzteilen erhalten, damit wieder mehr repariert und weniger ausgetauscht wird. Unternehmen, die angesichts ihrer geschäftlichen Anforderungen stets auf eine leistungsstarke IT-Infrastruktur angewiesen sind, sollten bereits beim Kauf eine mögliche Weiterverwendung im Blick haben. Das heißt, passt nach ein paar Jahren die Performance der Hardware nicht mehr, können die Geräte refurbished werden und so ein zweites Leben in weniger anspruchsvollen Umgebungen wie einem Trainingsraum finden. Und auch danach muss die IT keineswegs im Abfall landen: Schulen mit schlechter Ausrüstung oder Wohltätigkeitsvereine freuen sich über eine Spende. Natürlich beginnt Nachhaltigkeit nicht erst am Ende des Lebenszyklus eines Geräts, sondern bereits an dessen Anfang. Hier hat sich in den vergangenen Jahren gerade bei Alternativen zu den bislang verwendeten Materialien viel getan: So werden beispielsweise recycelte Kohlefasern aus der Luft- und Raumfahrtindustrie als Polycarbonat-Basis für die Herstellung von Laptops verwendet. Eine andere Alternative sind Gehäuse aus Bio-Kunststoffen, die aus Baumabfällen bei der Papierherstellung gewonnen werden. Zurück zu meiner Frage am Anfang: Ich bin davon überzeugt, dass ein intelligentes Produktdesign wie auch eine funktionierende Kreislaufwirtschaft die Menge an Elektroschrott deutlich reduzieren können. Damit verringern wir nicht nur die Gesundheits- und Umweltgefahren - werden ausrangierte Geräte im Kreislauf gehalten, bringen sie auch ein bis dahin ungenutztes Wertschöpfungspotenzial. Um das Ziel zu erreichen, braucht es ein gutes Zusammenspiel der Politik, die eine Menge anschieben kann, der Wirtschaft, die es zügig umsetzen muss, und ein bewusstes Verbraucherverhalten.
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