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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Verkehr    Datum: 27.05.2001
Masterplan FahrRad: Ziel ist die Verdopplung des Radverkehrsanteils in zehn Jahren
Der Fraktionsvorsitzende Rezzo Schlauch und der Umwelt- und Verkehrsexperte, Winfried Hermann, erklären:


Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel, dessen Potenziale noch viel stärker genutzt werden können. Die Vorzüge liegen auf der Hand:

· Das Fahrrad leistet einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz: Mindestens drei Millionen Tonnen CO2 können jährlich eingespart werden, wenn sich der Radverkehrsanteil deutlich erhöht.
· Städte und Stadtverkehr werden durch das Fahrrad enorm entlastet: Es ist auf einer Strecke zwischen 400 Metern und sechs Kilometern das schnellste Nullemissionsfahrzeug in der Stadt. Auch der Platzverbrauch ist geringer: ein Fahrrad-Stellplatz beansprucht weniger als ein Fünftel des Platzes, den ein Auto benötigt.
· Radfahren führt zu Einsparungen im Gesundheitsbereich in Milliardenhöhe: Die häufigste Zivilisationskrankheit - Gefäßerkrankungen mit Herzinfarkt oder Gehirnschlag - kann wirkungsvoll vermieden werden.

Der Masterplan FahrRad ist ein Prozess zur Förderung des Radverkehrs, den der Bund einleitet und moderiert. Hierbei ist ein koordiniertes Vorgehen von Bund, Ländern und Kommunen notwendig. Ziel ist, den Anteil des Radverkehrs in Deutschland deutlich zu steigern. Eine Verdopplung des Radverkehrs in zehn Jahren - von derzeit 12 auf 24 Prozent - ist mit gemeinsamen Anstrengungen möglich.

Mit dem Masterplan FahrRad soll die Vision eines fahrradfreundlichen Deutschland realisiert werden. Der Masterplan schafft einen einheitlichen Rahmen für alle Akteure: Bund, Länder und Kommunen, Betriebe, Verkehrsunternehmen, Krankenkassen, Kindergärten, Schulen und Universitäten, für die Fahrradbranche ebenso wie für die Tourismusbranche.

Der Bund soll die Federführung für die Aufstellung und Umsetzung eines nationalen Radverkehrsplans übernehmen. Der Bedeutung des Fahrrades sollte auch strukturell im Bundesverkehrsministerium - beispielsweise durch die Einrichtung eines eigenen Fahrradreferates - Rechnung getragen werden. Der Bund würde damit ein Zeichen für eine ähnliche Schwerpunktbildung bei den Ländern und Kommunen setzen.

Für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik gilt: keine andere Förderung ist so effizient wie die des Radverkehrs. Mit 25 bis 50 DM pro Einwohner und Jahr können Städte binnen weniger Jahre fahrradfreundlich werden. Ein mit dem Fahrrad zurückgelegter Kilometer kostet die öffentliche Hand gerade einmal 2 Pfennig während ein Personenkilometer mit Auto, Bus
oder Bahn die Kommunen das Zehn- bis Zwanzigfache kostet. Das Radwegenetz kann kostengünstiger ausgebaut werden. Bereits mit "Pinsel statt Beton" (d.h. aufmalen statt bauen von Radwegen) lassen sich Verbesserungen für Radfahrer erzielen.

Wichtig für Radfahrer sind geschlossene attraktive Wegenetze, Fahrradstadtpläne, sichere Fahrradstellplätze und Velorouten. Die Beschilderung muß verbessert werden:
ausreichende Größe, gute Erkennbarkeit, Kilometerangaben und Hinweise auf verkehrliche Problemstellen sind unverzichtbare Qualitätsmerkmale.

Eine der wichtigsten Maßnahmen des Bundes ist die Erhöhung der Investitionen für den Radverkehr durch Umschichtung von heute 1,2% des Fernstraßenhaushaltes auf mindestens 2,5%, also von heute jährlich 100 Millionen auf 220 Millionen DM.

Wir sind für eine Imagekampagne FahrRad! Die Kampagne könnte die Vorteile des Fahrrades herausstellen und sich für ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer stark machen.

Der Masterplan FahrRad wird eine gute Grundlage für eine offensive, fahrradfreundliche Politik von Bund, Ländern und Kommunen bieten.

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