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Prof. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender und Beauftragter des BUND für das Grüne Band betont: "Die Nominierung des Grünen Bandes als Welterbestätte wäre ein Meilenstein. Wir begrüßen die Unterstützung des Bay. Umweltministeriums zusammen mit den Länderkolleg*innen für die deutsche Tentativliste. Im nächsten Schritt müssen die für Welterbe zuständigen Kultusministerien nachziehen. Denn Ziel ist die Nominierung des Grünen Bandes als UNESCO Weltnatur- und -kulturerbe - die erste "Gemischte Welterbestätte" in Deutschland." In Bayern ist das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zuständig, die Welterbenominierung der Erinnerungslandschaft Grünes Band gemeinsam mit dem Landesdenkmalamt zu unterstützen und der kulturhistorischen Bedeutung gerecht zu werden. Weiger weiter: "Es müssen zeitnah entsprechende Daten über Relikte in der einstigen Grenzlandschaft, wie Wachhütten der Bayerischen Grenzpolizei, Abhöranlagen der BRD, Sperranlagen oder auch die sogenannten Observationspunkte der U.S. Armee erhoben werden". In Bayern bestehen noch zu große Lücken, um den Biotopverbund und die Erinnerungslandschaft am Grünen Band nachhaltig zu entwickeln. Es gibt aber regionale Projekte, die zeigen, wie das Grüne Band als Rückgrat des länderübergreifenden Lebensraumverbunds gestärkt werden kann: Im BUND-Projekt "Quervernetzung Grünes Band" (gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt und durch den Bayerischen Naturschutzfonds) wurden im "Inneren Bayerischen Wald" (Niederbayern) auf mehr als 50 Hektar Fläche artenreiche Bergwiesen und -weiden und naturschutzfachlich wichtige Kulturlandschaftsrelikte, wie Wässerwiesen oder Lesesteinriegel, wiederhergestellt. Gut für gefährdete Arten wie Waldbirkenmaus, Kreuzotter, Arnika, Silberdistel, Fieberklee und Breitblättriges Knabenkraut. Prof. Kai Frobel, Artenschutzreferent des BUND Bayern und Initiator des Grünen Bandes, betont die gute Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft: "Im Gebiet "Rhön-Grabfeld" in Unterfranken werden in Kooperation mit Landwirtinnen und Landwirten durch den Anbau von blühenden Energiepflanzen wie dem "Veitshöcheimer Hanfmix" statt monotonem Mais Biotoptrittsteine für Insekten und Vögel vom Grünen Band ausgehend in die Landschaft geschaffen. Diese dienen zudem dem Boden- und Wasserschutz vor allem bei Starkregenereignissen oder in Dürreperioden." Das Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee (Oberpfalz) erarbeitet in seinem Grüne-Band-Projekt eine interaktive, zweisprachige Informationsplattform mit einer interaktiven Karte des bayerisch-tschechischen Grenzgebietes, in der Elemente der historischen Kultur- und Grenzlandschaft dokumentiert werden. Was gegen die dramatischen Klimawandelfolgen und den Artenverlust unternommen werden muss, wird aktuell auf der Weltbiodiversitätskonferenz im kanadischen Montreal diskutiert. Fest steht, die Förderung naturnaher Lebensräume und des Biotopverbundes sind wesentliche Elemente, wie diesen beiden großen Problemen der Menschheit begegnet werden kann. Mit dem Grünen Band haben wir ein sehr großes Potenzial, dies umzusetzen. Hintergrundinformation: Der BUND Naturschutz (BN), Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND - Friends of the Earth Germany), setzt sich seit 1989 für den Schutz des innerdeutschen Grünen Bandes ein sowie seit den frühen 1990er Jahren für das Grüne Band Bayern-Tschechien. Er hat 2002 ein Grünes Band durch Europa vorgeschlagen und ist damit ein Initiator der Grüne Band Europa Initiative, die sich für Schutz und Entwicklung des über 12.500 Kilometer langen Lebensraumverbundes entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer einsetzt. Der BUND Fachbereich Grünes Band ist seit 2004 Regionalkoordinator für den zentraleuropäischen Abschnitt von der Ostsee bis zur Adria. In der paneuropäischen Initiative arbeiten Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen aus 24 Anrainerstaaten zusammen. BN und BUND sind Gründungs- und Vorstandsmitglied des 2014 gegründeten Vereins Grünes Band Europa ("European Green Belt Association e.V.") und setzen sich für eine Aufnahme des Grünen Bandes in die deutsche Vorschlagsliste für UNESCO-Welterbestätten ein. www.bund.net/gruenes-band | www.europeangreenbelt.org
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