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Rubrik:Energie & Technik    Datum: 28.09.2022
Erneuerbare Energien
Lösungen abseits der Wind- und Sonnenenergie
Die Stromkosten sind rasant angestiegen und auf einem nie da gewesenem Niveau. Der Ukrainekrieg hat inzwischen dazu geführt, dass die Kosten für eine Kilowattstunde Strom sich fast verdoppelt haben. Wegen des russischen Überfalles auf die Ukraine und den Sanktionen auch im Energiesektor ist Gas inzwischen nicht nur sehr teuer, sondern auch sehr knapp geworden.

© Raphael Cruz, unsplash.com
Die heutige Entwicklung und die Abhängigkeit von autoritären Staaten in Energiefragen macht es nötig, dass Österreich den Ausstieg aus fossilen Energieträgern schneller als vorgesehen vollzieht. Die zwei drei der Energiewende sind dabei die Wasserkraft, die Windenergie und die Photovoltaik, gleichzeitig wird an verlässlichen neuen Lösungen geforscht, sauberen Strom bereitzustellen.

Anteil erneuerbarer Energien
Der Strommix in Österreich wurde lange von fossilen Brennstoffen dominiert. Inzwischen werden 60,2 Prozent des in Österreich erzeugten Stroms aus Wasserkraft und 15,8 Prozent aus Wind, Biomasse und Photovoltaik erzeugt. Die fossilen Energiequellen Öl und Gas haben nur noch einen Anteil von 24 Prozent.
In Zukunft soll vor allem auch die installierte Leistung von Solarkraftwerken stark ausgebaut werden und der Anteil am Strommix weiter steigen. Hierzu sind die passenden Fachkräfte im Energiesektor nötig.

Verschärfte Situation
Der russische Überfall auf die Ukraine hat den europäischen Energiemarkt in Aufruhr versetzt. Mit dem Zurückhalten von Gaslieferungen seitens Russland und den Verteuerungen aufgrund der nötigen Sanktionen gegenüber Russland liegen die gelieferten Gasmengen nun deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Damit ist nicht nur die Industrie unter Druck, die Erdgas für ihre Produkte benötigt, die Verstromung von Erdgas war vor allem als Zwischenschritt weg von fossilen Brennstoffen ein wichtiger. Erdgas gilt als wesentlich grünere Alternative zu der Kohleverstromung und als wichtiger Beschleuniger des Energiewandels. Nun wird die Erdgasverstromung durch einen größeren Anteil an Kohleverstromung ersetzt.

Erneuerbare Energien
In Österreich werden aktuell etwa 65 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Bis 2030 sollen es 92 Milliarden Kilowattstunden werden. Die zusätzlichen 27 Milliarden Kilowattstunden sollen sich auf Photovoltaik (elf Milliarden Kilowattstunden), Wind (zehn Milliarden Kilowattstunden), Wasser (fünf Milliarden Kilowattstunden) und Biomasse (eine Milliarde Kilowattstunden) aufteilen. Abseits davon gibt es aber immer wieder neue Ansätze, sauberen Strom zu generieren.

Geothermie
Mit der Stromgewinnung durch Erdwärme bietet sich eine nahezu unerschöpfliche Form der Energiegewinnung. Diese wird auch durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert und bietet sich sowohl für große Anlagen an, als auch für Wärmepumpen im Privathaushalt. Nachhaltige Bauvorhaben werden so auch in Fragen der Energieunabhängigkeit immer diverser.

Damit steigt primär die eigene Stromautonomie und die Eigenversorgung wird zuverlässiger, da die Gewinnung unabhängig von Sonne und Wind ist. Mit der Tiefengeothermie, also der Nutzung der Wärme in sehr tiefen Gesteinsschichten ist es möglich auch eine große Menge an Haushalten mit Strom zu versorgen.

Wasserkraft
Die Wasserkraft wird in Zukunft immer wichtiger sein, nicht nur um Strom zu generieren, vor allem auch um große Stromspeicher zu entwickeln. Die Wasserkraft kann dabei vielfältig genutzt werden. Eine klassische Gewinnung über Turbinen an großen Stauseen ist eine etablierte und zuverlässige Technologie. Inzwischen wird aber auch an Gezeitenkraftwerken geforscht und Wellenkraftwerke getestet.
Wellenkraftwerke benutzen dabei das Auf und Ab von großen Schwimmkörpern, die ihre Bewegung dann auf eine Welle übertragen. Bei Gezeitenkraftwerken strömt das Wasser dagegen bei dem Gezeitenwechsel durch entsprechende Turbinen. Interessant wird die Wasserkraft aber vor allem im Hinblick auf die Möglichkeit, große Mengen an Energie zu speichern und später abzugreifen.

Energiespeicher
Das Pumpspeicherkraftwerk ist ein solcher Energiespeicher, der Wasserkraft nutzt. Bei Stromüberfluss kann so Wasser von einem tieferen Niveau in einen höher gelegenen See gepumpt werden, weht dann kein Wind, wird das Wasser einfach über Turbinen wieder auf das tiefere Niveau abgelassen und so Strom erzeugt. Auch grüner Wasserstoff, der direkt an den Offshore Anlagen erzeugt werden kann, wird so zu einem zuverlässigen Speichermedium.

Fazit
Nicht nur die Klimakrise macht es notwendig, weg von fossilen Brennstoffen und hin zu grüner Energie zu wechseln. Die Abhängigkeit von autoritären Staaten beim Import von Erdgas und Öl ist kein zuverlässiger Lieferant von Energieträgern. Der russische Überfall auf die Ukraine und die daraus resultierenden Konsequenzen verdeutlichen diese Notwendigkeit nach erneuerbaren Energien sehr stark. Neue Verträge mit Staaten wie Saudi-Arabien und damit die Abhängigkeit von einem weiteren totalitären Staat müssen in Zukunft vermieden werden. Nur so kann das österreichische Stromnetz auch in Zukunft sicher und stabil laufen.


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