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"Der Kongress hat Akteure aus unterschiedlichen Bereichen rund um das Thema kommunaler Klimaschutz zusammengebracht und Möglichkeiten eröffnet, damit jede und jeder gehört werden konnte. Vor allem bei jungen Start-Ups merkt man, dass sie diesen direkten Austausch suchen und brauchen", so Nina Faiß, Regionalmanagerin Bio-Musterregion Hohenlohe. "Klimafreundlicher Konsum wird für Verbraucher immer wichtiger. Damit sich auch auf kommunaler Ebene mehr bewegt, ist es wichtig, die Verantwortlichen mit Kongressen wie STADATLANDBIO zu vernetzen. Seit Corona war das in diesem Jahr zum Glück erstmals wieder persönlich möglich und bot damit auch Raum für informelle Gespräche", bestätigt Uwe Zwick, Wirtschaftsförderung Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Auf dem Acker liegt großes Klimaschutzpotenzial Die Beiträge und Workshops des Kongresses belegten einmal mehr, dass es auf komplexe Probleme wie die Klimakrise keine einfachen Antworten gibt. Durch den Verzicht auf Pestizide und künstliche Düngemittel ist Ökolandbau zwar auf der Fläche klimafreundlicher, der Effekt wird auf Produktebene jedoch durch die geringeren Erträge abgeschwächt. Allerdings punktet Bio darüber hinaus mit Gemeinwohl- und Umweltleistungen wie Wasserschutz und Förderung der Biodiversität - was verdeutlicht, dass es zu kurz gedacht ist, Klimaauswirkungen isoliert zu betrachten. Kommunen können in der Landwirtschaft aktiven Klimaschutz betreiben, indem sie zum Beispiel Moore schützen, Agroforstsysteme implementieren und Humus aufbauen. Insbesondere bei den Themen Agroforst und Humusaufbau gibt es schon einige gute Praxisbeispiele, doch auch die Wissenschaft muss sich damit noch stärker auseinandersetzen, sagte Dr. Werner Ebert von der Biometropole Nürnberg. Auch Joachim Böttcher, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensraum betont die Bedeutung des Bodens für das Klima: "Bodenschutz ist Klimaschutz - doch wir haben nicht mehr viel Zeit, um die Landwirtschaft zu transformieren. Deshalb sollten wir uns nicht nur auf Bio-Betriebe fokussieren, sondern auch konventionelle Landwirte mit ins Boot nehmen." Weniger tierische Produkte bei der Gemeinschaftsverpflegung Kommunales Klimaschutzpotenzial liegt jedoch nicht nur auf dem Acker, sondern auch in der Gemeinschaftsverpflegung von Kitas, Schulen und Kantinen. "Das Interesse an klimafreundlicher Ernährung hat deutlich zugenommen. Bei dem Kongress habe ich nun von einigen Kantinen - etwa in Berlin, München oder Osnabrück - erfahren, die hier echte Vorreiter sind. Das inspiriert!" erklärt Ursula Trentinaglia, Agrarbotschaftlerin, Kursleiterin, Beraterin und Hauswirtschaftsleiterin. Zwar gibt es inzwischen viele Rechenmodelle, mit deren Hilfe man die Klimabilanz einzelner Lebensmittel und Speisen ermitteln kann, die Grundformel für mehr Klimaschutz auf dem Teller ist jedoch denkbar einfach: weniger tierische und mehr pflanzliche Produkte anbieten - und weniger wegwerfen. Um dies durchzusetzen, braucht es gute Vorbilder und mehr Bildungsangebote: für Köchinnen und Köche zum klimafreundlichen Kochen sowie für Kinder und Jugendliche, damit sie die Auswirkungen ihrer Ernährung verstehen. Aber "in vielen Schulen und Kindergärten ist Ernährungsbildung noch kein Pflichtprogramm, sondern passiert nur dann, wenn einzelne Persönlichkeiten sich dafür engagieren", so Tina Andres, Vorstandsvorsitzende BÖLW. Regionale Potenziale effizient ausschöpfen Dass regionale Lebensmittel aufgrund kürzerer Transportwege besser fürs Klima sind, erklärt sich von selbst. Damit dieser positive Effekt jedoch nicht wortwörtlich verpufft ist eine effiziente Regionallogistik erforderlich. In Städten kann urbane Landwirtschaft relativ einfach auf bereits existierende logistische Strukturen zurückgreifen. Auf dem Land sieht das jedoch oft ganz anders aus. Der Kongress zeigte, dass es hier zwar bereits einige Kooperativen und Initiativen gibt, dass diese jedoch vielerorts noch in den Kinderschuhen stecken. Um Leerfahrten und eine mangelnde Auslastung zu reduzieren ist es wichtig, von den großen Logistikunternehmen zu lernen - denn Effizienz ist deren Stärke. Allerdings hat eine Untersuchung bei den Jugendherbergen in Bayern ergeben, dass der Transport nur einen verhältnismäßig geringen Anteil an der Treibhausgasbilanz in der Verpflegung hat. Entscheidender sei, wie produziert werde. "Der Kongress hat nochmals unterstrichten, dass in Sachen Klimaschutz auf dem Acker freiwilliges Engagement allein nicht reicht. Kommunen sollten etwa bei der Verpachtung der Flächen bereits Forderungen für mehr Humusaufbau einbringen", resümiert Franziska Distler, Öko-Modellregion Nürnberg, Referat für Umwelt und Gesundheit. Und so war auch in diesem Jahr ein wichtiges Fazit des Kongresses STADTLANDBIO: je mehr Bio, desto besser - für Kommunen, Länder, den Bund und darüber hinaus. Im Fokus 2023: Souverän.Regional.Bio STADTLANDBIO findet das nächste Mal statt am 15. und 16. Februar 2023 zum Thema "Souverän. Regional. Bio. - Wie Kommunen Landwirtschaft und Ernährung krisenfest machen können". Angesichts steigender Lebensmittelpreise und Lieferengpässen sowie einer immer komplexeren Sicherstellung der Versorgung. mit Lebensmitteln rückt der Kongress Ernährungssicherung und Ernährungssouveränität in den Fokus. Beantwortet werden Fragen wie wichtig dabei Bio und Regionalität sind, ebenso wie, was Städte, Gemeinden und Landkreise beitragen können, um die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln kurz- und langfristig sicherzustellen, ohne zu sehr von politischen und Weltmarktrisiken abhängig zu sein. Die Anmeldung für den Kongress und das detaillierte Programm sind ab dem Herbst unter www.stadtlandbio.de verfügbar. Stimmen der Teilnehmenden am Kongress STADTLANDBIO 2022 im Überblick "Der Kongress hat Akteure aus unterschiedlichen Bereichen rund um das Thema kommunaler Klimaschutz zusammengebracht und Möglichkeiten eröffnet, damit jede und jeder gehört werden konnte. Vor allem bei jungen Start-Ups merkt man, dass sie diesen direkten Austausch suchen und brauchen." Nina Faiß, Regionalmanagerin Bio-Musterregion Hohenlohe "Klimafreundlicher Konsum wird für Verbraucher immer wichtiger. Damit sich auch auf kommunaler Ebene mehr bewegt ist es wichtig, die Verantwortlichen mit Kongressen wie STADTLANDBIO zu vernetzen. Seit Corona war das in diesem Jahr zum Glück erstmals wieder persönlich möglich und bot damit auch Raum für informelle Gespräche." Uwe Zwick, Wirtschaftsförderung Höhenkirchen-Siegertsbrunn "Bodenschutz ist Klimaschutz - doch wir haben nicht mehr viel Zeit, um die Landwirtschaft zu transformieren. Deshalb sollten wir uns nicht nur auf Bio-Betriebe fokussieren, sondern auch konventionelle Landwirte mit ins Boot nehmen." Joachim Böttcher, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensraum "Das Interesse an klimafreundlicher Ernährung hat deutlich zugenommen. Bei dem Kongress habe ich nun von einigen Kantinen - etwa in Berlin, München oder Osnabrück - erfahren, die hier echte Vorreiter sind. Das inspiriert!" Ursula Trentinaglia, Agrarbotschaftlerin, Kursleiterin, Beraterin, Hauswirtschaftsleiterin "In vielen Schulen und Kindergärten ist Ernährungsbildung noch kein Pflichtprogramm, sondern passiert nur dann, wenn einzelne Persönlichkeiten sich dafür engagieren." Tina Andres, Vorstandsvorsitzende BÖLW "Der Kongress hat nochmals unterstrichten, dass in Sachen Klimaschutz auf dem Acker freiwilliges Engagement allein nicht reicht. Kommunen sollten etwa bei der Verpachtung der Flächen bereits Forderungen für mehr Humusaufbau einbringen." Franziska Distler, Öko-Modellregion Nürnberg, Referat für Umwelt und Gesundheit
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