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Acht Stunden fuhr das Team vom Rettungszentrum Nyaru Menteng der Borneo Orangutan Survival (BOS) Foundation zunächst in Jeeps. Dann ging es vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag weiter in motorisierten Booten, auf denen die Boxen mit Schwimmbojen gesichert waren, da der Fluss aufgrund von Stromschnellen und Untiefen riskant zu befahren ist. Das letzte Stück zu den Auswilderungsorten legt das Team zu Fuß zurück. Jeweils vier Männer schleppen eine Box mit dem bis zu 35 Kilogramm schweren Tier. "Wir sind sehr glücklich, dass wir heute vier Orang-Utans aus dem Schutzzentrum Nyaru Menteng nach ihrem langen Rehabilitationsprozess in die Freiheit entlassen konnten", erklärt Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foundation. "Insgesamt sind es nun 186 Tiere, die wir seit 2016 alleine in diesen Nationalpark auswildern konnten", sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland e.V., "und es wurden dort bereits vier Babys geboren. Das zeigt, dass unser Rehabilitations- und Auswilderungsprogramm erfolgreich ist." Itang und Dius waren 18 Monate alt, Sebangau vier und Jazzboy viereinhalb Jahre alt, als sie gerettet wurden. Über viele Jahre haben sie im BOS-Schutzzentrum die lebensnotwendigen Fertigkeiten für ein freies Leben im Dschungel erlernt. Auf einer Vorauswilderungsinsel konnten sie sich erproben - und jetzt sind sie bereit! "Trotz der aktuellen Herausforderungen aufgrund der Pandemie lassen wir uns nicht von der Wildnis fernhalten. Natürlich beachten wir dabei ein strenges Hygieneprotokoll", erklärt BOS-Tierärztin Dr. Vivi Dwi Santi und Tierpfleger Hendra Wijaya fügt hinzu: "Ich bin überzeugt, dass die vier Orang-Utans einen guten Start in ihr neues Leben haben und wir sie in den nächsten Jahren im Urwald wiedersehen werden." Denn mit der Auswilderung ist die Arbeit von BOS noch nicht getan. Die neuen Wilden werden von Monitoringteams, die immer im Regenwald auf Streife sind, beobachtet. Das dient nicht nur der Sicherheit der Tiere, sondern auch der Wissenschaft, denn hierbei werden wichtige Daten über das Verhalten der Primaten gesammelt. Der Moment des Abschieds ist nun gekommen. Während Itang sofort auf einen Baum klettert und dort ein Nest baut, wirft Jazzboy erst einmal die Transportkiste um. Sebangau und Dius hingegen finden einen anderen Weg, um ihre aufgestaute Energie rauszulassen: Direkt vor den Augen Tierschützer wird womöglich das nächste Orang-Utan Baby gezeugt. Wenn das kein hoffnungsvoller Start in ein neues, freies Leben ist.
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