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Aus dem Englischen wörtlich übersetzt bedeutet "Yellow-Cake" zwar gelber Kuchen, dennoch hat dieser Begriff nichts mit Backwaren zu tun. Yellow-Cake ist nichts anderes als ein Produkt des Uranbergbaus und der Atomindustrie. Wer dies weiß, ahnt auch, was hinter dem gelb unterlegten Markennamen "Yello Strom" steckt: Atomstrom. Denn so Greenpeace, wo Yello draufsteht, ist Atomstrom drin. "Obwohl sich Yello innovativ und modern darstellt, setzen sie auf die Energieerzeugung mit der Uralt-Technik", kritisiert Greenpeace. "Yello ist nicht gelb, gut, günstig sondern verantwortlich für strahlenden Atommüll und Castortransporte." Hinter dem Billigstromanbieter stehe der Atomkonzern Energie Baden-Württemberg (EnBW). Und EnBW betreibe die Atomkraftwerke in Philippsburg, Neckarwestheim sowie den ältesten deutschen Reaktor in Obrigheim. Yello selbst sagt freilich was anderes und preist sich in seiner sündhaft teuren Werbung als umweltfreundlichen, wasserkraftgespeisten Stromanbieter. Atomstrom oder Ökostrom? Ursprünglich wurden Namen erfunden, um Klarheit zu schaffen. Heutzutage scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Wer kann sich schon etwas unter dem Namen "E.ON" vorstellen? Der neue Energiekonzern "E.ON" beispielsweise ist der Rechtsnachfolger des Bayernwerks und er wird - wenn die Proteste dagegen wirkungslos bleiben - "Billig-Strom" auch aus dem Störfall-Atomkraftwerk von Temelin nach Bayern und Deutschland verkaufen. Wer etwas für die Umwelt tun will muß aber nicht den Stromkonzernen oder Anbietern wie Yello auf den Leim gehen. Denn auch tatsächlich "Grünen", also umweltverträglichen Strom gibt es auf dem mehr oder weniger freien Strommarkt unserer Bundesrepublik. So bieten die Naturstrom AG in Düsseldorf, die Energiewerke Schönau oder auch Greenpeace Energy eG Ökostrom in Deutschland an (siehe Info-Kasten). "Aus Umweltsicht besonders empfehlenswert sind", so Stiftung Warentest, "die Ökostromangebote von Best Energy, Greenpeace, HEAG Natur Pur, LichtBlick und Ökostrom green von der Ökostrom Handels AG." Eigene Solaranlage aufs Dach Wer ein eigenes Haus oder Land besitzt kann sich freilich eine eigene Solaranlage aufs Dach oder ein Windkraftwerk in den Garten stellen und sich so vom Atomstrom weitestgehend abkoppeln. Die Zeit dafür ist günstig wie nie. Das 100.000-Dächerförderprogramm - ein kleiner Lichtblick der rot-grünen Regierung - läuft noch bis 2004. Jährlich stehen dafür nun 220 Millionen Mark an staatlichen Fördermitteln zur Verfügung. Außerdem gibt es für den mit seiner eigenen Anlage produzierten und ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Solar-Ökostrom 99 Pfennig pro Kilowattstunde. Die Einspeisevergütung hat übrigens trotz massiven Widerstands von Seiten der konventionellen Stromindustrie weiter bestand. So hatte zwar ein deutscher Stromgigant, der keine Lust verspürte, Geld für von Privatanbietern eingespeisten Windkraftstrom zu bezahlen, vor dem europäischen Gerichtshof dagegen geklagt. Doch die EU-Richter gaben kürzlich dem Stromkonzern einen Korb. Das Einspeisungsgesetz und die staatliche Förderung von Wind- und Solarenergie seien auch mit dem europäischen Recht vereinbar, da diese Maßnahmen dem Umweltschutz dienen, sagten die weisen EU-Richter. Der privat erzeugte und eingespeiste Ökostrom hilft nicht nur dem eigenen Geldbeutel, er hilft auch den anderen, die nicht das Glück oder das Geld haben und eigenen Grund und Boden besitzen. Denn je mehr Haushalte Öko-Strom für uns alle produzieren, desto weniger Atomstrom kann verkauft werden. Falls viele Haus- und Grundstücksbesitzer mitmachen und der Atomstromlobby so früher als in 30 Jahren das Wasser abgegraben wird, hätte die sogenannte Liberalisierung des Strommarktes vielleicht doch noch einen positiven Sinn gehabt. Im Falle der Strompreise jedenfalls wirkte sich die Liberalisierung des Strommarktes für den Otto-Normalverbraucher unter dem Strich nicht zum Vorteil aus. Zwar sanken zu Beginn der Liberalisierung die Preise durchschnittlich um rund 20 Prozent. Nun wurden die Preise aber wieder um bis zu 20 Prozent erhöht - bis zur nächsten Erhöhung. Profiteure dieser Art von Liberalisierung sind lediglich (umweltschädliche) Vielverbraucher, die den Strom weiterhin viel günstiger bekommen als wir kleine Stromsparer. Verpaßte Chance Was den sogenannten Atomkonsens der rotgrünen Regierung betrifft, so war dies wahrscheinlich von Anfang an eine Fehlgeburt. Statt eines - über den Köpfen der Bürger hinweg mit Energiekonzernen ausgehandelten - hinkenden Atomausstiegskompromisses hätte die rotgrüne Regierung vielleicht besser als erste Amtshandlung eine Volksabstimmung für oder gegen Atomenergie durchführen sollen. Dann wäre der Ausstieg vielleicht schon längst da, schließlich zeigten Umfragen damals eine deutliche Abneigung gegen Atomstrom bei der Bevölkerungsmehrheit. Doch nun ist diese Chance vertan.< Informationen zur Förderung erneuerbarer Energien: Neues Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien, Telefon: 06196-404625< 100.000-Dächer-Solarstromprogramm, Kreditanstalt für Wiederaufbau, Telefon: 01801-335577< Verlängerung der Ökozulage für Eigenheime, Finanzämter und Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine, Telefon 0228-421030< Allgemein: Förderdatenbank des Bundes, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Internet: www.bmwi Aktuelle Informationen und Literarturnachweise über neue Energietechniken gibts derzeit auf CD-ROM. Sie ist zu bestellen bei: Fachinformationszentrum Karlsruhe, Herrmann-von-Helmholtz-Platz 1, D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen, Email: GK@FIZ-Karlsruhe.de.< Informationen zu Energie und Ökostrom bei: Projekt "Ökostrom von unten", Institut für Ökologie, Ludwigstr. 11, D-35447 Pleiskirchen, Telefon 06401-90382-3 Greenpeace, Hamburg, Stiftung Warentest-Tipps zum grünen Strom gibts unter der Faxabrufnummer: 01805-88768412. Anbieter von mehr oder weniger Ökostrom: Greenpeace Energy (Infotelefon 040-2805790) LichtBlick (0180-2660660) Naturstrom (0211-77900444) Energiewerke Schönau (07673-8885-0) Unit(e) (01801-222999)<
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