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BSE und Antibiotika im Fleisch, Pestizide in Gemüse- und Früchten, Tschernobyl-Radioaktivität in wild gesammelten Kräutern und Pilzen: Der Alltag im 21. Jahrhundert macht es nicht leicht, seine Kinder gesund zu ernähren. Dabei benötigen vor allem unsere Kleinsten eine gesunde Nahrung, die ihnen alles gibt, was sie für ihre Entwicklung brauchen. Soll frau oder man ihnen vorgefertigte Lebensmittel geben oder eine vielseitige Ernährung selbst zusammenstellen? Die Diplombiologin, Dörte Busch, Kinderernährungsexpertin der Initiative Eltern für unbelastete Nahrung (EfuN) hat sich dazu einige Gedanken gemacht. Sowohl der konventionelle Einzelhandel als auch die Naturkostbranche bietet allerlei "Fertigbrei" für Babies ab dem 4. Monat an. Das Angebot reicht vom simplen "Schoko-Griesbrei" bis hin zu "Sternchennudeln in italienischem Gemüse mit Hühnchenbrustfilet". Doch ist es wirklich sinnvoll bereits unsere Kleinsten an Industrieprodukte zu gewöhnen? Nach Ansicht Dörte Buschs gebe es aus ernährungsfachlicher und erzieherischer Sicht keinerlei Notwendigkeit, seine Kinder mit speziell industriell gefertigten Kleinkinderlebensmitteln zu ernähren. Diese vorgefertigten Produkte tragen, so Dörte Busch, "nicht zur Entwicklung eines altersgerechten Eßverhaltens bei und behindern eher die Bemühungen, das Kind für eine gesunde und vielseitige Ernährung zu begeistern." Zudem enthalten viele Fertigprodukte zahnschädlichen Zucker und viel Salz. Die EfuN-Expertin kritisiert auch, daß sich die einzelnen Bestandteile in den vorgefertigten Produkten - Stichwort Einheitsbrei, der oft durch Karotte oder Tomate einheitlich rötlich gefärbt ist - nicht voneinander unterscheiden. Doch gerade dies wäre auch für das Geschmackserleben und Lernen der Kinder wichtig. Ihr Fazit: "Mit vollwertiger Ernährung haben die Produkte wenig zu tun, sie regen nicht zum Kauen an, Kinder haben keine Möglichkeit, Lebensmittel nach Aussehen und Geschmack unterscheiden zu lernen." Kinder gegen Ende des ersten Lebensjahres sollten langsam an das gemeinsame Familienessen - möglichst aus dem biologischen Landbau - gewöhnt werden. "Dabei lernen sie die Vielfalt der natürlichen Lebensmittel kennen, können und sollen die unterschiedlichsten Formen und Farben und möglichst unverfälschte Geschmacksrichtungen entdecken." Darüberhinaus regten, so die Expertin, stückige und vollkornhaltige Gerichte zum verstärkten Kauen an und fördern die Entwicklung der Kaumuskulatur. Dörte Busch hält auch wenig von Kleinkinder-Milchnahrung in Pulverform oder trinkfertig im Tetrapack von den konventionellen Säuglingsnahrungsherstellern. Es handele sich im Prinzip um 2/3 bis 3/4 Kuhmilchmischungen mit verschiedenen Beifügungen wie Pflanzenfetten und zahnschädigenden Süßungsmitteln (Milchzucker, Traubenzucker, Maltodextrin). Oft enthalten sie auch noch diverse Vitamin- und Mineralstoffzusätze, deren Gesundheitsnutzen vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) bezweifelt wird. Die Ernährungsexpertin sieht keinen Grund, auf Kuhmilch in der Ernährung von Kleinkindern zu verzichten. "Abgepackte Kindermilchen sondern das Kind vom Familienessen aus, die Zuckerzusätze fördern die Gewöhnung an den süßen Geschmack, und vollwertig sind die verarbeitungsintensiven Produkte ohnehin nicht." Außerdem sagt Dörte Busch: "Kleinkinder-Milchnahrungen belasten die Haushaltskasse um das zwei- bis dreifache im Vergleich zu herkömmlicher Milch. Selbst Bio-Milch ist somit günstiger." Und wie sieht es mit Fleisch aus? Im Prinzip ist Fleisch ein wichtiges Nahrungsmittel auch für Kleinkinder. Fleisch liefert notwendiges Eisen und Vitamin B12. Aber auch eine vegetarische Ernährung von Kindern ist nach Ansicht der Ernährungsexpertin ohne weiteres möglich. Es reiche aber nicht, das Fleisch einfach wegzulassen. Die Zusammenstellung der Kost müsse geplant, auf dem Speiseplan Ersatz geschaffen werden, um Nährstoffmangelerscheinungen zu vermeiden. Dazu gehören regelmäßig Milchprodukte, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Obst und Gemüse. Problematisch allerdings sei, so Dörte Busch, eine vegane Ernährung, bei der auch Milchprodukte weggelassen werden. Weitere Informationen zu Säuglingsernährung, Muttermilch, Allergien und fleischlose Ernährung bei Eltern für unbelastete Nahrung (EfuN), EfuN, Königsweg 7, D-24103 Kiel, Telefon: 0431-672041, Fax 0431-61917< Wer sind die "Eltern für unbelastete Nahrung"? Die Atomreaktorkatastrophe von Tschernobyl, am 26. April 1986, und die Verharmlosungs- und Beschwichtigungstaktik der deutschen Regierungspolitiker führte zur Gründung der Initiative "Eltern für unbelastete Nahrung" (EfuN). Inzwischen ist daraus ein fast bundesweites Netzwerk entstanden, das sich heute nicht mehr nur mit den Gefahren der Atomtechnik auseinandersetzt, sondern auch über Ernährung im Allgemeinen, über Gentechnologie sowie über Ernährungs und Umwelterkrankungen aufklärt. Das Credo von EfuN: "Schadstoffe in Nahrungsmitteln, Wohnbereich und Umwelt erkennen, minimieren, vermeiden." EfuN, Telefon: 0431-672041, Fax 0431-61917< aid-Empfehlungen für Ernährung von Säuglingen Der Auswertungsdienst- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (aid) hat ein neues Info-Heft herausgebracht, das Eltern Monat für Monat zeigt, welche Nahrung Kleinkinder benötigen. Das aid-Heft "Empfehlungen für die Ernaehrung von Säuglingen", DIN A5, 40 S., Bestell-Nr. 61-1357, ISBN 3-8308-0102-5, ist zu beziehen bei: aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstrasse 8, 53340 Meckenheim.< Aktionsgruppe Babynahrung Informationen zu Babyfertignahrung gibt es auch von der Aktionsgruppe Babynahrung, Untere-Masch-Str. 21, 37073 Göttingen, Telefon 0551/53 10 34, Fax: 0551/53 10 35, E-mail: actionbabyfood@oln.comlink.apc.org< Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Autors und der Redaktion
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