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Auf die Frage, welches das größte Organ des Menschen ist, werden nicht wenige Zeitgenossen spontan antworten: "Der Magen." Dies ist natürlich falsch. Unser größtes Organ ist die Haut. Sie ist unsere Verbindung zur Außenwelt und schützt uns vor negativen Einflüssen von draußen. Dennoch wurde unsere Haut bisher - im Vergleich zum Magen - eher stiefmütterlich behandelt, wenn es um die Produkte geht, die wir ihr zumuten. Während es bereits seit Jahrzehnten exakte Richtlinien von Anbauverbänden und inzwischen auch von der EU für kontrolliert biologische Lebensmittel gibt, die garantieren, daß dort wo "Bio" und "Öko" drauf steht auch wirklich "Öko" drin ist, fehlt(e) dies bei Kosmetika bisher. Nun hat der BDIH - dahinter verbirgt sich der Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körpermittel e.V - erstmals Richtlinien für "Kontrollierte Naturkosmetik" verabschiedet. Wie der BDIH selbst schreibt, stellen diese Richtlinien nur den lobenswerten "Versuch dar, den Begriff Naturkosmetik im Interesse berechtigter Verbrauchererwartung in sachlich korrekter und nachvollziehbarer Weise zu definieren." Denn 100 prozentig Öko sind diese BDIH-Kriterien (noch) nicht. Tatsächlich enthält der Richtlinienkatalog an entscheidenden Punkten dehnbare, schwammige Formulierungen, die den Einsatz konventioneller Rohstoffe NICHT ausschließen. So sollten in der BDIH-kontrollierten Naturkosmetik pflanzliche Rohstoffe lediglich "soweit wie möglich" aus kontrolliert-biologischem Anbau oder kontrolliert biologischer Wildsammlung stammen. Und bei Rohstoffen von Tieren "sollen Tiere aus ökologischer Tierhaltung entsprechend der EG-Bioverordnung bevorzugt werden." Außerdem sind bestimmte "naturidentische Konservierungsmittel zugelassen: Benzoesäure, Salicylsäure, Sorbinsäure, Benzylalkohol." Positiv an den BDIH-Richtlinien ist der "bewußte Verzicht auf synthetische Farb- und Duftstoffe, auf ethoxilierte Rohstoffe, Silikone, Parafine und andere Erdölprodukte." Unabhängig von den neuen Naturkosmetik-Richtlinien gibt es bereits Kosmetikunternehmen, die zumindest bei einigen Produkten schon 100 Prozent auf Öko setzen. Nur fehlt weiterhin ein einheitliches Siegel, das diese Unternehmen unterstützt, beziehungsweise den Verbraucher deutlich darauf aufmerksam macht, was wirklich Öko ist und was nicht. Das BDIH-Siegel "Kontrollierte Naturkosmetik" ist ein Anfang. Aber es wird höchste Zeit für ein 100 prozentiges Öko-Siegel für kontrolliert biologische Naturkosmetik. Dies wäre doch ein Thema für unsere neue Bundesverbraucherschutzministerin, Renate Künast? Wie wäre es, wenn sie den Verbraucherschutz auch im Falle der Kosmetik ernst nehmen und ein echtes Öko-Siegel dafür ins Leben riefe? Dies würde Klarheit schaffen für Verbraucher wie für Hersteller und gleichzeitig den Ökolandbau fördern, das erklärte Ziel von Renate Künast. In Dänemark beispielsweise, wo seit Jahren der Staat den Ökolandbau fördert und kontrolliert, hat das vom Staat eingeführte einheitliche Siegel für den Biolandbau die Akzeptanz und den Verbrauch von kontrolliert biologischen Nahrungsmitteln deutlich erhöht. Dieselbe Wirkung könnte auch ein staatliches Siegel für Bio-Kosmetik haben. Abgewandelt von Renate Künasts Aussage, "Reinheit von Landwirtschaft, zum Vorteil für alle", könnte man fordern: "Reinheit in der Kosmetik, zum Vorteil für alle."< Fragen an Antonia Leube, Pressereferentin der Kosmetikfirma PRIMAVERA LIFE, die Mitglied im BDIH ist und sich für den ökologischen Anbau von Kosmetikrohstoffen einsetzt. der Spatz: Welche Produkte Ihrer Kosmetikreihe sind 100 Prozent ökologisch? Antonia Leube: Alle Produkte der neuen Serie BabyCare (außer Badeöl) sind zu 100 Prozent aus Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau. der Spatz: Welche Art von Rohstoffen setzen sie ein? Leube: PRIMAVERA LIFE setzt pflanzliche, naturreine Rohstoffe ein, bevorzugt aus kontrolliert-biologischem Anbau. Als Duft- und Wirkstoffe kommen ausschließlich 100 Prozent naturreine ätherische Öle zum Einsatz. der Spatz: Welche Konservierungsmittel verwenden Sie? Leube: Die Konservierung unserer Produkte erfolgt ausschließlich mit Konservierungsmitteln, die den Statuten des BNN und BDIH entsprechen. der Spatz: Welche Inhaltsstoffe Ihrer Kosmetik stammen aus kontrolliert biologischem Anbau? Leube: Bei ätherischen Ölen, Basisölen und Hydrolaten bieten wir die Qualität kbA (kontrolliert biologischer Anbau) an. Alle Rohstoffe die wir aus biologischem Anbau beziehen können, bieten wir auch an. Wenn es nur konventionellen Anbau gibt, wird die 100 Prozent naturreine Qualität ebenso überprüft. der Spatz: Welche Rohstoffe setzen Sie bewusst nicht ein, weil sie z.B. gesundheitlich bedenklich sind? Leube: Wir verzichten bewusst auf Tierversuche (bei Rohstoffen und Endprodukt) sowie auf gentechnisch manipulierte Stoffe und auf synthetische oder ethoxylierte Rohstoffe.< Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Autors und der Redaktion
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