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Rubrik:Haus & Garten    Datum: 01.02.2022
Nachhaltigkeit in der Baubranche
Um in den kommenden Jahrzehnten unsere Klimaziele erreichen zu können, muss auch beim Bau nach neuen modernen Lösungen gesucht werden und Prozesse optimiert werden.
Allein die Immobilienbranche war 2018 für ca. 14 % aller CO2-Emissionen verantwortlich. Die Produktion von Beton ist jährlich für ca. 2 % der deutschen Treibhausgasemission verantwortlich. Global gesehen befinden wir uns hier schon ca. bei 8 % und die Nachfrage nach Beton steigt von Jahr zu Jahr. Allein China hat zwischen 2011 und 2013 so viel Beton produziert, wie die USA in ihrer gesamten Geschichte und die Nachfrage nimmt stetig zu.

CO2-Treiber Beton
Wir benötigen Beton in den meisten unserer Bauten und es gibt nur wenige Alternativen, die den mechanischen und bauphysikalischen Eigenschaften Konkurrenz machen können. In der Herstellung von Beton ist Zement der zentrale Punkt und verantwortlich für den schlechten CO2-Fußabdruck. Zur Herstellung einer Tonne Zement werden ca. 700 kg CO2 freigesetzt, dabei stellen wir in Deutschland ca. 53 Millionen Kubikmeter Beton her.

In der Herstellung von Zement wird dieser bei 1450 °C in Drehrohr-Öfen gebrannt, was zu dem großen CO2 Verbrauch führt. Es wird an Lösungen gearbeitet, bei denen die erforderlichen Temperaturen zum Brennen gesenkt werden sollen. Ein Beispiel dafür ist die Zugabe von Calciumsulfoaluminat, wodurch die Brenntemperatur um 200 °C gesenkt wird. Weiterhin wird geforscht, welche Abfallprodukte aus der Industrie für den Zement weiterverwendet werden können. Schlacken aus Hochöfen und Flugasche aus der Kohleverbrennung könnten etwa solche Inhaltsstoffe sein. Durch diese Lösung werden Abfallstoffe wieder verwendet und die CO2-Emissionen in der Produktion sinken.

Beton verbraucht aber auch große Mengen an Wasser und den immer knapper werdenden Rohstoff Sand, da die Nachfrage in den kommenden Jahren aber eher steigen wird, benötigen wir auf lange Sicht auch Alternativen dazu.

Eine Alternative zum Beton
Eine Alternative zum Beton kommt schon lange zum Einsatz, aber konnte den Beton gerade bei Hochhäusern und anderen Großanlagen nicht ersetzen: das Holz. Bauingenieure und Architekten experimentieren schon lange mit dem Baustoff, der es ermöglicht CO2 in Häusern zu speichern und nicht freizusetzen. Beispielsweise wird gerade geplant in Berlin-Kreuzberg ein 98 Meter Hochhaus mit 29 Geschossen für Wohnungen und Gewerbe zu errichten. Das Hochhaus besteht dabei zu größten Teilen aus Holz, lediglich der Kern und das Untergeschoss wird aus Stahlbeton gebaut.

Es wird an zahlreichen Möglichkeiten geforscht, von Beton aus Bakterien, über Pilze als Baumaterial. Ein großer Bereich ist aber vor allem das Recyclen von Beton. Dies kann den CO2-Fußabdruck von Beton nur abschwächen und nicht auf null bringen, weil auch die Aufbereitung von Beton wieder CO2 braucht, es stellt allerdings eine Brückentechnologie dar, bis marktreife CO2-freie Alternativen bereitstehen.

Nachhaltigkeit von Immobilien
Nicht nur der Beton ist ein Element für die die Nachhaltigkeit im Bau, es gibt noch weitere Zweige:

Der Einsatz von umweltschonenden und klimaneutralen Materialien und Verfahren bei der Errichtung. Beispiele hierfür sind nachhaltige Dämmstoffe, hochwertige Fenster, aber auch schon moderne Einrichtungselemente wie die Primo Einbaugehäuse zur Montage von Einbauteilen und moderne Armaturen, Schalter usw.

Die jährlich steigenden Gas- und Strompreise führen dazu, dass eine moderne Heizungsanlage in Kombination mit einer Fotovoltaikanlage elementar für die Nachhaltigkeit ist.

Durch die begrenzte Lebenszeit der Gebäude wird auch hier vermehrt auf die Recycle Fähigkeit der Baustoffe, deren Umweltverträglichkeit und weiteres geachtet. Die ökonomische Nachhaltigkeit ist ein weiterer Teil, auf den vorwiegend der Bauherr wert legt: wie wirtschaftlich ist die Errichtung und der Betrieb der Immobilie über den gesamten Lebenszyklus? Wie ist die soziale Nachhaltigkeit, soll die Immobilie barrierefrei gestaltet werden oder muss auf andere Standards wert gelegt werden. All dies sind Elemente, die in die Gesamtbetrachtung der Nachhaltigkeit von Gebäuden einbezogen werden sollten.

Wo steht Deutschland
Zwar war, wie eingangs erwähnt, die Immobilienbranche im Jahr 2018 in Deutschland für ca. 14 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich, so sinkt der Gesamtausstoß im Bereich Immobilien aber schon seit 1990. Laut des Bundesministeriums für Umwelt sank der Gesamtausstoß CO2 bis 2018 von 210 auf 120 Millionen Tonnen jährlich. Modernisierungen in diesem Bereich greifen also schon länger positiv ein. Auch wenn Deutschland Einsparpotenzial wahrnimmt, werden die Energiekosten immer weiter steigen und weiteres Einsparpotenzial stagniert momentan. Gleichzeitig steigt global die Nachfrage nach immer größeren Wohnflächen und damit immer größeren Energiebedarf. Auch die Bundesregierung greift hier ein: das Gebäudeenergiegesetz, ehemals Energieeinsparverordnung, sieht vor per Gesetz die Nachhaltigkeit von Immobilien zu regeln. So werden Regelungen zu Heizungs- und Kühlungsanlagen festgesetzt, die Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien gefördert, außerdem dürfen Bestandsgebäude in der energetischen Qualität nicht sinke.

Ein gängiges Mittel, um die Nachhaltigkeit von Immobilien bei Verkauf, Vermietung und Verpachtung zu bescheinigen ist der Energieausweis. Dieser wird per Gesetz zur Vorlage vom Verkäufer, Vermieter und auch vom Immobilienmakler bei der entsprechenden Gegenseite präsentiert.


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