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![]() Im allgemeinen werden zu diesen Veranstaltungen die im zurückliegenden Jagdjahr erbeuteten Trophäen des Schalenwildes (Hirsche, Rehe, Wildschweine) vermessen, bepunktet und ausgestellt. Trophäen, die nach einem Bewertungsschlüssel eine gewisse Punktzahl erreichen, erhalten sogar Gold-, Silber- oder Bronzemedaillien. Zu diesen Schauen wird versucht an Hand der Trophäe zu beurteilen, ob das Tier auch richtigerweise gestreckt wurde, oder ob es gar noch eine bessere Trophäe gebracht hätte, wenn es noch ein paar Jahre länger leben hätte können. Es wird auch immer wieder behauptet, dass die ausgestellten Trophäen der Beweis für einen gesunden Wildbestand seien. Dabei handelt es sich bei den Trophäen lediglich um Überreste von männlichem Wild, wobei allein der Anteil der "alten" Trophäenträger in der Regel nur ca. 5% des Wildbestandes ausmacht. Insbesondere beim Rotwild, der größten bei uns noch frei lebenden Schalenwildart, wird der Trubel um die Trophäe ganz besonders heiß. Um das Recht der Erbeutung der Trophäe der "Heiligen Kuh" der Jäger und darum, ob nun richtig gestreckt oder zu früh geschossen, wird in aller Regel deftig gestritten. Der Wildbestand insgesamt und die Wildschadensereignisse geraten dabei oft in Vergessenheit. Die Güte von Trophäen als Weiser für den gesunden Wildbestand, ist wildbiologisch nicht beweisbar. Es sind pure menschliche Vorstellungen, wie die Trophäe aussehen soll. Die Trophäenstärke ist in erster Linie Ausdruck der Wilddichte und der sozialen Stellung des männlichen Tieres. Viele geringe Trophäen sind ein Weiser von zu hohen Wilddichten. Die nach reinen menschlichen Vorstellungen festgesetzten Trophäenmerkmale lassen viele Jäger vor dem Schuss scheuen, aus Angst davor, es könnte ja der falsche Hirsch sein. So befördert die Trophäenjagd ganz entscheidend die zu hohen Schalenwilddichten im Land. Dass die Trophäenjagd weder zur Zucht starker Trophäen noch zur Förderung eines gesunden Wildbestandes beiträgt, zeigt auch die Tatsache, dass es immer auch "schlechte" Trophäen bis heute gibt, obwohl seit fast 100 Jahren nach Trophäenmerkmalen beim männlichen Schalenwild gejagt wird. Die gesetzlich noch vorgeschriebene, und im Landesjagdgesetz geschickt "verpackte" Pflicht zur trophäenorientierten Jagd, ist eine nicht unwesentliche Fehlentwicklung der Jagd, die sogar noch in den Nationalparken gilt. Trophäenschauen müssen gesetzlich "entpflichtet" und zukünftig in thematisch vielseitige "Jägervollversammlungen" umgewandelt werden. Natur- und Umweltschutz, Biotopqualitäten, Wildschadensanalyse und -verhütung, Auswertungen von Verbissgutachten und Wildunfallgeschehen müssen in den Vordergrund gerückt werden. Ökologischer Jagdverein Mecklenburg-Vorpommern e.V. Der Vorsitzende, Dorfstraße 2, OT Mölln-Medow 18528 Sehlen, Tel.: 03838-251645, Fax: 209890
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