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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-06844 Dessau-Roßlau
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 06.12.2021
Grüne Weihnachten
Lametta, Weihnachtsbeleuchtung, Geschenkpapier - mit unseren Tipps wird Weihnachten umweltfreundlich
Lametta
Leider gibt es noch immer bleihaltiges Lametta, wenn auch nur noch selten. Es ist am höheren Gewicht und an der Bezeichnung "Staniol" zu erkennen. Wenn das Staniol-Lametta beim Abschmücken nicht vollständig vom Baum entfernt wird, gelangt das Blei in die Kompostier- oder Verbrennungsanlagen und von dort in die Umwelt. Deshalb sind nur die Alternativen aus Kunststoff oder Stroh und Holz empfehlenswert. Wer noch bleihaltiges Lametta zu Hause hat, sollte es als Sonderabfall und nicht im normalen Hausmüll entsorgen. Übrigens: Das Blei überträgt sich beim Anfassen nicht auf die Haut, da es ummantelt ist.

Weihnachtsbäume
Am umweltschonendsten sind Bäume, die natürlich gewachsen sind, direkt aus dem Wald und aus der Region stammen. Viele Waldbesitzer, Förster oder auch verschiedene BUND-Gruppen bieten die Möglichkeit, gemeinsam im Wald unter Anleitung seinen eigenen Baum zu schlagen - hier kann man sich auch beim Kauf über die Anbaubedingungen informieren. Grundsätzlich sollte beim Kauf von Weihnachtsbäumen auf Anbaumethoden nach ökologischen Prinzipien geachtet werden. Ökologisch angebaute Bäume sind am Bio- oder Öko-Siegel zu erkennen. Zu den vertrauenswürdigen Siegeln zählen Bio-, Bioland-, Naturland-, Demeter- oder FSC-Siegel. Eine aktuelle Übersicht gibt es bei der Umweltorganisation Robin Wood).

Echte Kerzen am Weihnachtsbaum
Für viele Menschen sind echte Kerzen schöner und stimmungsvoller. Aber beim Abbrennen von Kerzen entstehen Stickstoffoxide und Ruß. Um die Konzentration in der Raumluft nicht zu hoch werden zu lassen, ist ausreichendes Lüften erforderlich. Am besten, während die Kerzen aus sind. Denn die Kerzen sollten nicht in der Zugluft stehen, weil sie dann stärker rußen.

Weihnachtsbeleuchtung
Lange Lichterketten oder Lichtfiguren mit Glühlämpchen können Stromfresser sein. Das belastet nicht nur die Haushaltskasse, sondern auch die Umwelt. Wollen Sie nicht auf eine Beleuchtung verzichten, verwenden Sie Lichterketten mit LED-Lämpchen. Diese verbrauchen weniger Strom und halten länger. Denken Sie aber auch ans Ausschalten - etwa nachts, wenn Sie und die meisten anderen Menschen schlafen und sich nicht mehr am Lichterglanz erfreuen - das spart Kosten und schont das Klima sowie die Umwelt.

Geschenkpapier
Viele Verpackungen belasten die Umwelt. Umweltfreundlicher ist Geschenkpapier aus Recyclingmaterial oder das klassische braune Packpapier, das mit einer schönen Schleife verziert werden kann. Dieses Papier nutzt keine Holzfrischfasern und braucht bei der Herstellung weniger Wasser und Energie. Kunststoff- oder Metallfolien sowie beschichtete Papiere sind schlecht recycelbar und daher nicht empfehlenswert. Besonders umweltfreundliche Geschenkpapiere erkennen Sie am Umweltzeichen Blauer Engel.

Weihnachtsessen
Unser Fleischkonsum hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt: Treibhausgasemissionen, Nitrat im Grundwasser, Ammoniak in der Luft und Antibiotika im Boden sind nur einige Beispiele. Vor allem die Rinderhaltung schadet durch die hohen Methanemissionen dem Klima. Deshalb sollten wir ganz grundsätzlich weniger Fleisch und tierische Produkte essen, das ist auch gesünder. Dann darf es an Weihnachten auch ruhig einmal der Festtagsbraten sein. Hier sollte man auf das Biosiegel achten, und möglichst bei einem regionalen Erzeuger kaufen, um die Transportwege kurz zu halten. Oder man probiert mal ein fleischloses Weihnachtsessen aus. Das UBA hat 2020 einer Studie untersucht, welche Auswirkungen Fleischersatzprodukte auf Umwelt und Gesundheit haben und welche Rolle sie in einer zukünftigen Ernährung spielen könnten. Fleischersatz auf pflanzlicher Basis, zum Beispiel aus Soja, Weizen, oder Erbsen, schneidet demnach aus Umweltsicht am besten ab. Wer das ganze Jahr auf mehr Gemüse statt auf Fleisch und auf regional erzeugte Bio-Produkte der Saison setzt, verbessert seine Ökobilanz erheblich. Und: Den Weihnachtseinkauf gut planen, denn immer noch landen viel zu viele noch gute Lebensmittel im Müll. Das ist ein großes Umweltproblem, denn für jedes Nahrungsmittel brauchen wir Ackerflächen und Wasserressourcen, im In- wie im Ausland, wir verbrauchen Energie bei Herstellung und Transport und verwenden Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die die Umwelt belasten.

Duftöle
Duft- und Lampenöle können beim Verbrennen Schadstoffe entwickeln. Daher gilt auch hier: ausreichend lüften. In Haushalten mit Kleinkindern sollten farbige, wohlriechende Lampenöle weggeschlossen oder erst gar nicht eingekauft werden, da diese für Kinder gefährlich werden können.

Kaminfeuer
Die Verbrennung von Holz, gerade bei Scheitholz in kleinen Holzfeuerungsanlagen ohne automatische Regelung, läuft nie vollständig ab und es entstehen neben gesundheitsgefährdenden Luftschadstoffen auch klimaschädliches Methan, Lachgasund Ruß. Sollte Holz dennoch in Kleinfeuerungsanlagen verbrannt werden, sollte dies möglichst emissionsarm erfolgen. In den Kamin gehört nur unbehandeltes, abgelagertes Holz aus heimischem Anbau. Außerdem sind Holzspäne, -pellets oder -briketts zum Verbrennen im Kaminofen zugelassen. Nicht hinein dürfen dagegen Paraffinbrennscheite aus dem Baumarkt, Altpapierbriketts oder mit Holzschutzmittel oder Lack behandeltes Holz. Letzteres entwickelt beim Verbrennen hochgiftige Dioxine und Furane, daher ist eine Verbrennung auch verboten.

Wichtiger als die Frage des nachhaltigen Konsums an Weihnachten rund um Weihnachtsbaum, Weihnachtsbraten und Geschenkverpackungen ist es, möglichst den Rest des Jahres über nachhaltig zu leben. Das heißt, an Weihnachten kann man sich ruhig einen (ökologisch erzeugten) Weihnachtsbraten als etwas besonderes gönnen. Entscheidend ist es, im Alltag auf eine gesunde und ökologische Ernährung mit u.a. nicht zu vielen tierischen Lebensmitteln zu achten; außerdem im Alltag andere wichtige Stellschrauben wie die Mobilität und den Energieverbrauch in der Wohnung achten ( näheres dazu ).

Weiterführende Informationen finden Sie auf der UBA-Website.


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