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![]() Report ist weltweit umfassendste Analyse aller klimaschutzrelevanten Daten der G20 Zwar steigt der Anteil von Solar- und Windenergie an der Energieversorgung zügig, aber auch der Verbrauch von Kohle (insb. in China) und Gas nimmt wieder zu. Aktuellen Prognosen zufolge werden Erneuerbare Energien bis Ende dieses Jahres knapp 30 Prozent des Stromverbrauchs in den G20-Staaten abdecken. Dennoch steigt auch der Kohleverbrauch im laufenden Jahr um geschätzt 5 Prozent, der Gasverbrauch in den G20-Staaten ist bereits zwischen 2015 und 2020 um 12 Prozent gestiegen. Überdies ist keines der Klimaziele der G20-Mitglieder ausreichend für das Einhalten des 1,5 Grad-Limits. Dies sind einige der Kernergebnisse des Climate Transparency-Reports, der weltweit umfassendsten jährlichen Analyse der Klimaschutzmaßnahmen der G20 und ihrer Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität. Auffällig: Deutschland sticht in fast keinem Bereich als Vorreiter hervor. Während Großbritannien zum Beispiel bei einem Vergleich der Klimaschutzmaßnahmen in den verschiedenen Sektoren in fünf von neun Bereichen zur Spitze gehört, schafft es Deutschland kein einziges Mal in die höchste Kategorie. Beim Ausstieg aus den fossilen Verbrennermotoren erhält Deutschland sogar gemeinsam mit Australien und Russland die schlechteste Bewertung. Auch bei den Klimazielen der G20 erhält nur Großbritannien das Urteil "fast ausreichend" für das 1,5 Grad-Limit. Deutschland und die EU liegen dahinter. "Viele andere G20-Staaten haben in den vergangenen Jahren größere Schritte gemacht als Deutschland", erläutert Burck. "Sie haben sich zum Beispiel ehrgeizigere Ziele gesetzt beim Ausstieg aus der Kohle und fossilen Verbrennungsmotoren, waren zuletzt deutlich engagierter als Deutschland beim Ausbau von Wind- und Solarenergie. Sie haben bei der Verkehrswende Fortschritte gemacht und haben zum Teil eine effektivere CO2-Bepreisung. Unter den europäischen Industrienationen der G20 schneidet Deutschland in vielen Bereichen schwach ab. Dies wiegt umso schwerer, wenn man bedenkt, dass selbst die Fortschritte der besseren G20-Staaten noch nicht für das Einhalten des 1,5 Grad-Limits ausreichen." Bisherige Klimaziele der G20 würden zu Erderhitzung um 2,4 Grad führen Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch: "Für die nächste Bundesregierung bedeutet dieser Befund, dass sie ein Sofortprogramm beschließen muss, das zu einer wirklichen und schnellen Wende der Emissionsentwicklung führt. Vor allem im Verkehrs-, Gebäude-, Industrie- und Agrarbereich sind ambitionierte Schritte nötig, aber auch der Kohleausstieg muss auf 2030 vorgezogen werden." Auch mit dem bisherigen Verzicht auf ein klares Enddatum für fossile Verbrennungsmotoren in Neuwagen gebe Deutschland im Vergleich mit immer mehr G20-Staaten kein gutes Bild ab. Immerhin 14 G20-Staaten, die für insgesamt gut 60 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sind, hatten sich bis September explizit zum Ziel der Klimaneutralität bekannt. Ebenfalls bis September dieses Jahres hatten 13 G20-Länder bei den UN aktualisierte Klimapläne eingereicht, darunter haben bis dahin sechs ihre Klimaziele für 2030 verbessert. Bei vollständiger Umsetzung würden die bis April eingereichten Ziele der G20-Regierungen aber immer noch zu einer Erwärmung von 2,4 Grad bis Ende des Jahrhunderts führen, warnen Experten. "Diese Zahlen erhöhen noch einmal den Handlungsdruck auf die Staaten vor dem G20-Gipfel und der direkt anschließenden Weltklimakonferenz", betont Bals. "Die Zeit, die Lücke zum 1,5 Grad-Limit zu schließen, verrinnt schnell." Nur bei "grünen" Corona-Konjunkturhilfen schneidet Deutschland relativ gut ab Die meisten G20-Mitglieder (ausgenommen die EU, da die Verwendung der für 2021 - 2027 geplanten Mittel noch nicht klar ist) verpassen auch Chancen im Zusammenhang mit Corona-Konjunkturpaketen. Nur 300 Milliarden der insgesamt 1,8 Billionen US-Dollar sind bisher in den "grünen" Aufschwung geflossen, während fossile Brennstoffe weiterhin subventioniert werden. In diesem Bereich gehört Deutschland zu den etwas positiveren Ausnahmen. Knapp 50 Prozent der Konjunkturhilfen können als "grün" bezeichnet werden, das heißt, diese Investitionen können helfen, Emissionen zügiger zu reduzieren. Nur Kanada mit rund 75 Prozent schneidet noch deutlich besser ab. Ausgewählte Zahlen aus dem Bericht:
Hintergrund Climate Transparency ist eine internationale Partnerschaft, die Expertinnen und Experten von 16 Forschungsorganisationen und NGOs aus 14 G20-Ländern zusammenbringt. Aus Deutschland sind Germanwatch, HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform, Climate Analytics und NewClimate Institute Teile des Netzwerks. Der Climate Transparency-Report (2015 bis 2019 "Brown to Green-Report") ist der weltweit umfassendste jährliche Bericht über die Klimamaßnahmen der G20-Länder und ihren Übergang zu einer Null-Emissions-Wirtschaft. Die unabhängige, vergleichende Bewertung stützt sich auf die neueste Analyse international renommierter Datensätze wie die der OECD, der Weltbank, Climate Action Tracker und der IEA, sowie auf qualitative Daten von führenden Expert:innen auf diesem Gebiet. Die Analyse umfasst 100 Indikatoren für Klimaanpassung, -risiken, -schutz und -finanzierung, die mit globalen 1,5°C-Benchmarks verglichen werden. Sie will sowohl gute Strategien als auch Schwächen transparent machen. Der Report wird durch ausführliche Länderberichte ergänzt. Dies ist die siebte Ausgabe des Reports. Zum Climate Transparency-Report: www.germanwatch.org/de/20972 und www.climate-transparency.org
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