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Drei Monate bleiben die Teebeutel in der Erde. Jetzt werden die ersten in dem Berliner Kleingarten wieder ausgegraben. Sie werden getrocknet, dann wird ihr Endgewicht bestimmt. Die Daten werden zur Berechnung des sogenannten Tea-Bag-Index und der Zersetzungsrate im Boden genutzt. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek erklärt hierzu: "Wir müssen unsere Böden als unsere Lebensgrundlage schützen. Das Erdreich spielt nicht nur eine entscheidende Rolle für die Sicherung unserer Nahrungsmittelproduktion, sondern als Lebensraum für Pflanzen auch für den Klimaschutz. Mit der Expedition Erdreich stärken wir das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert gesunder Böden und lenken die Aufmerksamkeit nicht nur auf landwirtschaftlich genutzte Böden, sondern auch auf das Erdreich in Wäldern, Gärten oder Parks. Wir brauchen einen verantwortungsvollen Umgang mit der knappen Ressource Boden. Für die meisten von uns ist das Erdreich vor der eigenen Haustür eine Selbstverständlichkeit, kaum jemand beschäftigt sich genauer damit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 'Expedition Erdreich' haben diese wichtige Ressource nun gemeinsam untersucht, darunter viele Familien, Nachbarschaftsinitiativen, Landwirte, Vereine und Schulklassen. Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte haben das Lehr- und Arbeitsmaterial für Aktivitäten im Freien genutzt und die Jüngsten unter uns für das Thema sensibilisiert. Dem Einsatz dieser vielen Bürgerforscherinnen und Bürgerforscher ist es zu verdanken, dass wir unserem Ziel, das gesellschaftliche Bewusstsein für unsere Böden zu stärken und somit einen Beitrag für mehr Bodenschutz zu leisten, einen wichtigen Schritt nähergekommen sind." Wenn bis Ende Oktober alle Teebeutel ausgegraben sind, werten die beteiligten Bodenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die von den Bürgerinnen und Bürgern erhobenen Daten aus. "Jetzt, wo die Teebeutel nach und nach wieder ausgegraben und alle gesammelten Bodendaten an uns übermittelt werden, steigt in unserem Team die Spannung", erklärt Prof. Dr. Hans-Jörg Vogel, Leiter des Departments für Bodensystemforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Koordinator des BonaRes-Zentrums für Bodenforschung. "Welche Böden wurden untersucht, welche Bodeneigenschaften und Zersetzungsraten wurden an tausenden Standorten in Deutschland bestimmt? Mich interessiert besonders, inwieweit sich unsere Vorstellungen über die Zusammenhänge zwischen Bodeneigenschaften, Bodennutzung und biologischer Aktivität anhand der bürgerwissenschaftlich erhobenen Daten bestätigen lassen. Die wissenschaftliche Auswertung aller Daten wird noch einige Zeit brauchen. Wir bitten also um etwas Geduld, freuen uns aber schon jetzt, in ein paar Wochen erste Zwischenergebnisse präsentieren zu können. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement. Ohne sie wäre eine Datenerhebung dieser Größenordnung nicht möglich." Aus den zahlreichen lokalen Einblicken leiten die Forschenden einen Gesamteindruck zum Bodenzustand in Deutschland ab, aus dem sich ggf. räumliche Muster ergeben oder regionale Vergleiche ziehen lassen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler prüfen auch, ob die von den Bürgerforschenden erhobenen Daten in das BonaRes-Bodenmodell (BODIUM) einfließen können. Auf dessen Grundlage sollen standortspezifische Handlungsempfehlungen für die Landwirtschaft abgeleitet werden, um Böden nachhaltiger zu nutzen, Bodenfunktionen zu erhalten und zu verbessern. Zudem werden die Ergebnisse des Tea-Bag-Indexes an das internationale Forschungsprojekt "teatime4science" übermittelt, das die Daten für die Klimamodellierung nutzt.
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