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Rubrik:Mode & Kosmetik    Datum: 28.07.2021
Wie sich die Textilbranche modernisiert
Die Industrie 4.0 digitalisiert und vernetzt zunehmend alle Wirtschaftssektoren. Besonders durch die Coronapandemie wurde die Geschwindigkeit, mit welcher Modernisierungen stattfinden, noch einmal beschleunigt. Denn um auch während des Lockdowns effektiv zu arbeiten und jeden Mitarbeiter auch aus dem Homeoffice in neue Projekte einzubinden, haben viele Unternehmen ihre Arbeitsweise komplett neu strukturiert.

Dies gilt auch für die Textilbranche, welche traditionell eher auf praktische Arbeiten in Werkstätten und Herstellungseinrichtungen angewiesen ist. Durch die Pandemie konnten viele dieser Praxisaufgaben nicht mehr stattfinden und es wurden Alternativen für das standortunabhängige Arbeiten genutzt. Einige dieser Alternativen stellten sich als so gut heraus, dass sie nun zu einem festen Bestandteil in vielen Textilbetrieben geworden sind.

Onlinehandel statt Modehaus
Der klassische Vertrieb durch lokale Geschäfte war bereits vor der Pandemie allmählich dem Onlinehandel von Kleidung gewichen. Doch durch mehrere Lockdowns und strenge Regulierungen beim Kauf- und Verkauf in Person, gewann der Onlinevertrieb noch einmal kräftig an Bedeutung. Denn für den Verbraucher hat Onlineshopping fast nur Vorteile gegenüber dem Besuch eines Modefachgeschäfts. Es entstehen keine Kosten für den Mobilitätsaufwand, da ganz bequem von Zuhause aus bestellt werden kann. Auch gibt es online viel mehr Auswahl und teilweise können Produkte sogar individuell gestaltet werden, wie etwa beim Hoodie designen mit Printful.

Der größte Nachteil beim Onlinekauf ist das Fehlen der Möglichkeit etwas anzuprobieren. Durch Augmented Reality, bei welcher das Kleidungsstück durch z.B. eine Selfie-Kamera auf den eigenen Körper projiziert wird, kann aber auch diese Hürde bei vielen Händlern mittlerweile umgangen werden. Hinzukommt, dass ein Großteil aller Onlinehändler kostenlose Retoure anbietet, wodurch unpassende Kleidungsstücke einfach zurückgeschickt werden können. Dies ist nicht nur bequem für den Kunden. Wenn ein Textilhändler ausreichend modernisiert ist, können damit auch im Unternehmen Zeit und Geld gespart werden. Onlinehandel ist also für beide Seiten von Vorteil.

Modellierungssoftware statt Nähmaschine
Doch nicht nur bei der Vermarktung und dem Vertrieb von Produkten ist es in der Textilbranchen zu starken Veränderungen gekommen. Auch beim Designen neuer Kleidungsstücke wird zunehmend auf digitale Möglichkeiten gesetzt. Besonders stark genutzt wird das 3D-Modelling. Dabei werden neue Kleidungsstücke digital am Computer entworfen. Diese können dann beliebig angepasst werden, um sie an allen möglichen Staturen und Körpertypen auszuprobieren. Auch können damit verschiedene Umwelteinflüsse simuliert werden. Wie reagiert Sicherheitsausrüstung auf hohe Hitze durch Feuer? Wann reist eine stichsichere Weste? Wie reagiert eine textile Beschichtung auf Regen? Durch diese digitalen Experimente können bereits vor der eigentlichen Herstellung wichtige Faktoren überprüft werden. Auf lange Zeit werden so viele Materialien gespart.

Durch den digitalen Entwicklungsprozess könne zudem mehrere Designer gleichzeitig an einem Produkt arbeiten. Oftmals arbeiten Textilunternehmen mit internen Entwicklungsplattformen, bei welchen zahlreiche Mitarbeiter an demselben Projekt arbeiten. Die Arbeit aller wird dann kombiniert, um ein fertiges Produkt zu erstellen. Natürlich muss dieser Prozess sehr gut organisiert sein, um optimal und möglichst effizient zu funktionieren. Durch eine effektive Arbeitsteilung können dann zahlreiche Beschäftigte standortunabhängig gemeinsam agieren, um ein Projekt umzusetzen.

Nachhaltigkeit statt Ausbeutung
Doch zur Modernisierung der Textilbranche gehört nicht nur die umfassende Digitalisierung in der Herstellung und im Vertrieb von Produkten. Auch nachhaltiges Handeln spielt eine immer größere Rolle. Besonders der Kleidungssektor ist in den letzten Jahren immer wieder für sogenannte "Sweatshops" in die Kritik geraten. Zu Deutsch bedeutet der Begriff so viel wie "Ausbeutungsbetrieb". Dabei handelt es sich um Fabriken oder Manufakturen, in welchen oftmals Menschen aus Entwicklungsländern zu Niedriglöhnen Produkte, überwiegend Kleidung, herstellen. Oftmals gibt es kaum Arbeitsschutz, viele Überstunden und keine Gewerkschaft oder Versicherung. Sweatshops sind bereits seit Jahrzehnten in der Kritik und werden nach und nach abgeschafft. Viele Textilhersteller haben ihre Produktionsstätten mittlerweile entweder stark verbessert oder in Länder industrialisierte Länder verlegt. Zudem gibt es mehrere Organisationen, welche gewährleisten, dass globale Konzerne ihre Mitarbeiter in Entwicklungsländern fair behandeln.

In den letzten Jahren ist der Umweltschutz zudem zu einem wichtigen Thema geworden. Und die Textilbranche ist jährlich für zahlreiche Umweltverschmutzungen verantwortlich. Besonders Baumwolle benötigt sehr viel Wasser beim Anbau. Dieses Wasser fehlt dann an anderen Stellen. Auch werden in der Landwirtschaft zahlreiche Pestizide eingesetzt. 16 % aller Insektizide weltweit werden auf Baumwollplantagen versprüht. Kunstfasern, also z.B. Polyester, Polyamid oder Polyacryl benötigen Öl zur Produktion. Bei der Herstellung entstehen zahlreiche Tonnen CO2. Am Ende ihres Lebens enden solche Kunstfasern dann oft als Mikroplastik im Meer. Hinzu kommen die erheblichen CO2-Emissionen durch den Transport von Textilien und den benötigen Rohstoffen weltweit. Auch deshalb setzen viele Textilunternehmen mittlerweile auf recyclebare, biologisch abbaubare und nachhaltige Produkte.

Zukunft hält noch viele Innovationen bereit
In den nächsten Jahren wird sich die Textilbranche noch sehr stark entwickeln. Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und zusätzliche neue digitale Technologien besitzen ein riesiges Potenzial für die Vermarktung, aber auch das Design neuer Produkte. Robotertechnik und künstliche Intelligenz werden dabei helfen, die Produktion in Zukunft umweltfreundlicher, nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten. Problemen wie die globale Erwärmung, der Ressourcenmangel und die Verschmutzung der Weltmeere muss mit neuen Innovationen entgegengetreten werden. Dafür müssen in Zukunft auch global agierende Unternehmen mit lokalen Gemeinden zusammenarbeiten, um optimale Lösungen für umweltzerstörende Probleme zu finden. Denn nur so kann eine lebenswerte Zukunft für alle bereitgestellt werden.


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