Viele Befindlichkeitsstörungen
und Beschwerden rühren von einer falschen Atmung her.
Ursachen dafür können Übergewicht, falsche Körperhaltung, psychische Anspannung
oder zu enge Kleidung sein. Bei zu flacher Atmung scheidet der Körper
zu wenig Kohlendioxid (CO2) über die Lunge aus. Dadurch können die roten
Blutkörperchen nicht mehr ausreichend Sauerstoff binden.
Als Folge werden die Zellatmung und der Zellstoffwechsel gestört und Gehirn
und Organe nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt; die geistige
und körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab. Durch richtiges Atmen wird
die Stoffwechselaktivität gesteigert und die Durchblutung der Organe angeregt;
das trägt entscheidend zur Aktivierung des Immunsystems bei.
Mit Hilfe der Atemtherapie lernen Sie, wieder richtig zu atmen. So lassen
sich viele Beschwerden wie Schlafstörungen und seelische Belastungen lindern
oder gar beseitigen.
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Die Bauchatmung
Trainieren
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Mit diesen Übungen
könne Sie Ihre Atemmuskeln trainieren:
- Legen Sie sich
entspannt auf den Boden und legen Sie ihre Unterschenkel auf einen Hocker.
- Drei Bücher unterhalb
des Nabels auf den Bauch legen. Tief und ruhig atmen.
Spüren Sie das Gewicht auf Ihrem Bauch?
- Jetzt ein Buch
nach dem anderen herunternehmen. Der Bauch fühlt sich immer leichter
an, die Atmung wird tiefer. Die Übung ein zweites Mal wiederholen.
Zum Schluß die Hände
auf den Bauch legen und bewußt in den Unterleib hineinatmen.
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Die
Behandlung
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Bei der Mehrzahl der Übungen kommt es auf den richtigen Atemrhythmus an;
außerdem wird die meist vernachlässigte Bauch- und Zwerchfellatmung betont.
Die Brustatmung, bei der sich der Brustkorb hebt und senkt, soll dagegen
so weit wie möglich eingeschränkt werden.
Durch unbewußtes Gähnen,
Recken und Strecken kann das Lungenvolumen vergrößert werden.
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Die
körperorientierte Atemschule
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Durch gezielte Massage
wird die Atemmuskulatur gelockert, und der Atem kann wieder frei fließen.
In der Regel verschreibt der Arzt 6 Behandlungen. Die Kosten werden auf
Antrag teilweise von der Krankenkasse getragen. Bei Bedarf kann die Behandlung
verlängert werden.
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Die
bewußtseinsorientierte Atemschule
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Bei dieser Form der Atemtherapie
wirkt der Therapeut nicht manuell, sondern über das Bewußtsein des Patienten
auf den Atemvorgang ein. Das gezielte Training konzentriert sich auf Tiefe
und Rhythmus der Atmung. Dabei wird auf ein optimales Zusammenspiel von
Brust- und Bauchatmung sowie auf die richtige Körperhaltung hingearbeitet.
Die Therapie kann in Einzel- oder Gruppensitzungen stattfinden.
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Atemübungen
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1. Zur schnellen Erholung
die Hände in Bauchhöhe verschränken.
Die Handinnenflächen zeigen nach oben. Während des Einatmens die Hände
bis auf Brusthöhe anheben. Die Handflächen nach unten drehen und die
Arme nach unten durchdrücken. Dabei langsam ausatmen. Die Arme
gestreckt lassen und über den Kopf heben. Dabei tief einatmen. Beim
Ausatmen die Arme wieder langsam nach unten führen.
2. Arme leicht gespreizt
seitlich neben dem Körper hängen lassen. Beim Einatmen
die gestreckten Arme seitlich nach oben führen, bis der Körper die Form
eines
Ypsilons hat. In der Ausatmenphase die Arme dann wieder langsam in die
ursprüngliche Position sinken lassen. Tief durch den Mund ausatmen, so dass
der
Atemstrom hörbar ist. Diese Atemübungen 3 mal hintereinander wiederholen.
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Anwendungen
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- Bei Kreislauferkrankungen:
Zur unterstützenden
Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen bedient sich die Atemtherapie
der sogenannten Kreislaufatmung. Hierzu tief durch die Nase einatmen,
dann die Lippen spitzen und langsam durch den Mund ausatmen. Diese Übung
wirkt blutdrucksenkend und lindert insbesondere Atembeschwerden bei
Asthma.
Zu flaches und zu
schnelles Atmen (Hyperventilieren) kann zu starkem Schwindel führen
- einem Zustand, der häufig von großer Panik begleitet wird. Bei akuter
Hyperventilation hilft es, wenn Sie eine Plastiktüte vor den Mund halten
und Ihre Atemluft einige Male wieder einatmen. So wird der gestörte
Gasaustausch ausgeglichen. Dann ruhig und langsam, mit Schwerpunkt auf
das Ausatmen, weiteratmen.
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