 |
||||||
|
||||||
|
||||||
| Ökologische Industriemaschinen und die Umstellung auf eine emissionsneutrale Produktion | ||||||
|
Derzeit steigen die Preise für Rohstoffe und Energie, wobei es zeitgleich teilweise sogar zu einer Knappheit an Ressourcen kommt. Das stellt die Industrie vor einer Herausforderung und somit ist es fraglich, ob die industrielle Fertigung in Deutschland überhaupt noch attraktiv sein wird in den nächsten Jahren.
Damit es dabei bleibt, werden jedoch auch Änderungen in der Denkweise nötig sein. Es sollte die maximale Wertschöpfung bei minimalem Ressourceneinsatz gelten statt maximalen Gewinns mit minimalem Kapitaleinsatz. Zu diesem Vorhaben gibt es auch schon die ersten Projekte, wie das Leitprojekt "E3-Produktion" von der Fraunhofer-Gesellschaft.
Die drei "E" wurden dabei von Fraunhofer-Wissenschaftlern aus 12 Instituten zusammengestellt:
- Energie- und ressourceneffiziente Produktion
- Emissionsneutrale Fabrik
- Einbinden des Menschen in die Produktion
Ziel: Emissionsfreie Fabrik für die Zukunft
Die Wissenschaftler arbeiten unter anderem in Berlin daran, dass mobile Umwelt-Messboxen entwickelt werden. Die Geräte werden bereits in Unternehmen eingesetzt, um die Konzentration von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), Kohlenstoffoxiden, Ozon, Stockstoffverbindungen, Methan und Ammoniak bestimmen zu können. Hinzu erfasst ein Partikelmessgerät die Feinstaubpartikel. Das soll den Arbeitsschutz gewährleisten und für dieses Thema auch sensibilisieren.
Jedes Unternehmen kann schon jetzt grüner werden
Derzeit werden neue ökologische Industriemaschinen entwickelt, welche zum Beispiel gänzlich ohne Verbrennermotoren auskommen, sondern stattdessen auf einen Elektromotor setzen mitsamt einer Batterie, dessen Lithium aus sicheren Quellen ohne Umweltbelastung gewonnen wird.
Jedes Unternehmen kann aber schon jetzt grüner werden, indem eine CNC Drehmaschine gebraucht gekauft wird, anstatt eine neue Maschine zu bevorzugen. Das schont bereits Ressourcen. Genauso gibt es auf dem Zweitmarkt auch Profilbiegemaschinen und ähnliche Ausrüstung. Das spart auch Geld!
Wie wird Energie- und ressourceneffizient gearbeitet?
Die Fertigung einer Autokarosserie gehört derzeit noch mit Abstand zu den energieintensivsten Prozessen, denn einzelne Blechbauteile werden zunächst auf Pressen gefertigt und müssen dann in den Karosseriebau gefügt werden. Diese Montage erfolgt wiederum Energieaufwendig. Das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz hatte es geschafft, dass diese Prozesse in einem Schritt verbunden werden, wodurch Kosten, Ressourcen und Zeit gespart werden.
Zugleich wurde auch die Taktzeit für das Referenzbauteil innerhalb des Karosseriebaus halbiert. Der Energieverbrauch konnte dadurch um 35 Prozent gesenkt werden, wobei zusätzlich auch noch acht Prozent weniger Material benötigt wurde. Diese Innovationen werden langfristig weiterentwickelt, um vielleicht sogar noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Kann auch in der Stadt produziert werden?
Ökologische Industriemaschinen haben sogar noch einen weiteren erheblichen Vorteil, denn es wäre tatsächlich wohl auch möglich, dass innerhalb einer Stadt produziert wird anstatt in Randbezirken oder weit von den Städten entfernt. Das hat den Vorteil, dass sich Logistikwege verkürzen, wobei Zeit, Geld und wieder Ressourcen gespart werden können.
Im Jahr 2014 hat das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA hierfür noch Unternehmen für dieses Pilotprojekt gesucht. In Zukunft könnte dieses Projekt weiter Anklang finden. Diese Konzepte werden selbstverständlich nicht nur in Deutschland umgesetzt, sondern auch in anderen Industrieländern, je nachdem wo es auch in der Politik gewünscht ist. In der Europäischen Union gibt es jedoch gesteckte Klimaziele.
|
|||||||
 Druckausgabe |