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Epidemien und biologische Invasionen haben viel gemeinsam Die Forscher*innen analysierten grundlegende Konzepte der Invasionsbiologie und Epidemiologie - und fanden viele Parallelen. Häufige Verschleppung, bestimmte Arteigenschaften und menschliche Störungen von Ökosystemen fördern sowohl das Auftreten neuartiger Infektionskrankheiten als auch biologische Invasionen. "Beispielsweise bringt die intensive menschliche Nutzung von Lebensräumen die dort lebenden Arten in engen Kontakt mit Menschen. Dies bietet Krankheitserregern viele Möglichkeiten, um von Tieren auf Menschen überzuspringen, während es gleichzeitig gebietsfremden Arten erlaubt, veränderte Lebensräume neu zu besiedeln", sagt Jonathan Jeschke, Professor für "Ecological Novelty" (Ökologische Neuartigkeit) am IGB und der Freien Universität Berlin. Der Wissenschaftler untersucht mit seinem Team neuartige, vom Menschen verursachte Veränderungen auf verschiedenen ökologischen Ebenen - von Organismen und Populationen über Lebensgemeinschaften zu Ökosystemen und Landschaften. In einer globalisierten Welt können die Entstehung und Ausbreitung vieler Infektionskrankheiten des Menschen als biologische Invasionsereignisse verstanden werden. "Einige gebietsfremde Arten tragen ursächlich zur Verbreitung von Infektionskrankheiten bei. Zum Beispiel sind invasive Insekten wie die Asiatische Tigermücke wichtige Überträger für Dengue-, Chikungunya-, West-Nil- oder Zika-Viren", erläutert Jonathan Jeschke. Der globale "One Health"-Ansatz Die Forschenden der Studie empfehlen, künftig integrierte Ansätze zu verwenden, die die Gesundheit von Menschen und Tieren, Pflanzen und der Umwelt berücksichtigen, um Pandemien und die Ausbreitung gebietsfremder Arten zu verringern. Diese "One Health"-Perspektive basiert auf der Erkenntnis, dass natürliche und naturnahe Ökosysteme auch für die menschliche Gesundheit unersetzbar sind. Die Wissenschaftler*innen kommen zu dem Schluss, dass viele Prognosemodelle und Erfahrungen zur Bekämpfung von Epidemien auf biologische Invasionen angewendet werden können und umgekehrt. Daher befürworten sie eine verstärkte Kooperation beider Disziplinen, um die Vorhersage und Eindämmung biologischer Invasionen und von Infektionskrankheiten, einschließlich Pandemien, zu verbessern. Publikation in BioScience: Vilà M, Dunn AM, Essl F, Gómez-Díaz E, Hulme PE, Jeschke JM, Núñez MA, Ostfeld RS, Pauchard A, Ricciardi A, Gallardo B (2021) Viewing emerging human infectious epidemics through the lens of invasion biology. BioScience, DOI: 10.1093/biosci/biab047, published online 19.05.2021.
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