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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 11.01.2021
Solidarität mit der "Wir haben es satt" Demonstration in Berlin am 16.1.2021
Eintreten für eine Agrarwende: Statt Aufruf zur Großdemo wird ein Fußabdruck nach Berlin gesendet
Die Internationale Grüne Woche, bei der sich in Berlin alljährlich die Akteure der Agrarwirtschaft aus aller Welt präsentieren, findet dieses Jahr digital statt. Das Verbändebündnis "Meine Landwirtschaft" wird sich in Berlin am 16. Januar mit einer an die Pandemiesituation angepassten lokalen Aktion vor dem Bundeskanzleramt zu Wort melden. Bayerische Umwelt-, Verbraucher-, Tierschutz- und Bauernorganisationen, die sich im Agrarbündnis Bayern zusammengeschlossen haben, senden Solidaritätsbotschaften in Form von Fußabdrücken nach Berlin.

Eintreten für eine Agrarwende: Statt Aufruf zur Großdemo wird ein Fußabdruck nach Berlin gesendet. Foto: Aktion am Münchner Marienplatz © Samuel Hendler/BUND Naturschutz
Bei einer Aktion am Münchner Marienplatz haben sie am 11.1.2021 ihre Forderungen vorgestellt und zu weiteren Solidaritätsbekundungen aufgerufen. Menschen aus ganz Deutschland können sich mit individuell gestalteten Fußabdrücken virtuell beteiligen.

Die unterzeichnenden Verbände wollen den Umbau der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik. Die bisherigen Verhandlungen auf EU Ebene zur Neugestaltung der EU-Agrarpolitik lassen allerdings bisher nur sehr kleine Schritte in Richtung eines Systemwechsels bei der Agrarförderung und Marktgestaltung erkennen. Die Verbände fordern dagegen eine bäuerlich-ökologischere, gentechnikfreie Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung, Klimagerechtigkeit und globale Solidarität!

Auch in Bayern herrscht nicht die "heile Welt" der Landwirtschaft, denn auch hier setzt sich der Strukturwandel fort und nimmt die Zahl insbesondere der kleinen bäuerlichen Betriebe kontinuierlich ab. Nach dem Prinzip "wachsen oder weichen" beschleunigen beispielsweise große industrielle Tierhaltungsanlagen das Höfesterben. Der Rückgang der Artenvielfalt ist auch in der bayerischen Kulturlandschaft dramatisch.

In den kommenden Agrarverhandlungen auf Bundesebene muss der Handlungsspielraum genutzt werden. Landwirtschaftliche Betriebe dürfen nicht - wie bisher - zum Großteil gemäß der bewirtschafteten Flächengröße subventioniert werden, sondern müssen für ihre Leistungen für Umwelt, Klima und Tierschutz bezahlt werden. Diese Leistungen müssen über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen, wie es beispielsweise bei der extensiven Grünlandnutzung, bei Vielfalt in der Fruchtfolge oder der Anlage von Brache- und Blühflächen der Fall ist.

Bäuerliche Erzeugergemeinschaften und handwerkliche Milch- und Fleischverarbeiter brauchen dringend Unterstützung gegenüber den marktbeherrschenden Großkonzernen und Handelsunternehmen. Über Massenverarbeitung werden Erzeuger unter Druck gesetzt und Umweltfolgeschäden auf die Gesellschaft abgewälzt.

Auch gemäß der Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission müssen Umwelt-; Klima- und Tierwohlziele entlang der gesamten Wertschöpfungskette verfolgt werden - vom Hof bis zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Deshalb fordern die Verbände jetzt deutlich mehr Unterstützung für den Umbau hin zu einer ökologischeren Land- und Ernährungswirtschaft:

Gemeinsam mit dem Bündnis "Meine Landwirtschaft" in Berlin wird gefordert:
  • Höfesterben beenden - Bäuer*innen beim Umbau der Landwirtschaft unterstützen!
  • Tierfabriken stoppen - Stallumbau fördern & Tierzahlen reduzieren!
  • Klimakrise bekämpfen - Fleischkonsum senken & gesunde Böden sichern!
  • Pestizidausstieg angehen & Gentechnik stoppen - Gesundheit & Insekten schützen!
  • Artenvielfalt und Biodiversität erhalten und wieder zurückgewinnen
  • EU-Mercosur-Abkommen in die Tonne - Menschenrechte und Regenwald erhalten!



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