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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 24.11.2020
Bayerische Strategie zur Bioökonomie
Der BUND Naturschutz fordert Natur- und Klimaschutzkriterien für die Bayerische Bioökonomie
Am Montag, dem 23.11. stellte das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie die Bayerische Bioökonomiestrategie Zukunft.Bioökonomie.Bayern vor. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) beschreibt die Strategie als Weg zu einer klimaneutraleren Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Bioökonomie führt nicht automatisch zu besserem Klimaschutz oder mehr Nachhaltigkeit. Jede einzelne der 50 Maßnahmen muss auf ihre Natur- und Klimawirksamkeit überprüft und an bestimmte Voraussetzungen gekoppelt werden. Zunächst muss die Bioökonomie unbedingt frei von allen Formen der Gentechnik bleiben. Zudem müssen Klima und Biodiversität die oberste Priorität erhalten. Dafür müssen Rohstoffverbräuche reduziert, natur- und klimaverträgliche Standards für Anbauflächen festgelegt, klare soziale und ökologische Vorgaben für Importrohstoffe vorgegeben und die Implementierung der Rohstoffe und Produkte in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft garantiert werden. Der Name ist irreführend, Bioökonomie beinhaltet nicht automatisch Bio", so Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V..

Die Bioökonomie basiert auf dem Grundsatz, fossile Rohstoffe mit nachwachsenden Rohstoffen ersetzen. Dies allein garantiert jedoch noch keinen Klimaschutz. Dies hat der BUND Naturschutz im Rahmen des Strategiefindungsprozesses dem Wirtschaftsministerium in einer ausführlichen Stellungnahme dargelegt.

Die Bioökonomie darf kein Einfallstor für Gentechnologie sein. Auch die neue Gentechnik fällt hierunter. Die Strategie muss sich klar von diesen Technologien abgrenzen, so Richard Mergner weiter. Wir begrüßen die grundlegenden Bekenntnisse zum Schutz der Biodiversität und des Klimas in der Strategie. Diese Bekenntnisse müssen sich jedoch auch in den Maßnahmen wiederspiegeln. Forschungs- und Fördergelder müssen beispielsweise verpflichtend an ökologische und soziale Kriterien gebunden werden. Besonders importierte Rohstoffe müssen auf deren Klimabilanz, Biodiversität und soziale Aspekte geprüft werden. Sonst steckt im Holzprodukt am Ende ein Stück zerstörten Regenwaldes unter dem Deckmantel der Bioökonomie. Was die bayerische Strategie besonders vermissen lässt, sind Maßnahmen zur Suffizienz, also zur deutlichen Reduzierung von Rohstoffverbräuchen insgesamt.


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