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Presse-Stelle:  Arbeitsgruppe Energie, D-80807 München
Rubrik:Energie    Datum: 20.03.2001
Aktiv gegen Energieverschwendung
Maßnahmen der Landeshauptstadt München für die Altbausanierung Chancen für den Klimaschutz
München, 20. März 2001 --- Die Münchner Gebäude pulvern jede Menge Kohlendioxid (CO2) in die Umwelt. Das muss nicht sein! "Gut die Hälfte der Schadstoffbelastung kann reduziert werden", so Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt der Stadt München. Im Münchner Rathaus berichtete er heute über die Leistungen der Landeshauptstadt zum Klimaschutz im Gebäudebestand sowie Maßnahmen und Beratungsinstrumente zur Altbausanierung.

Im Schnitt braucht zum Beispiel eine Zentralheizung pro Jahr an Energie etwa 220 Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²). Damit werden in etwa 40 kg CO2/m² freigesetzt. Doch es gibt Häuser in München, die brauchen mehr als 300 kWh/m². Diese zu sanieren ist ein lohnendes Ziel: durch Verbesserungsmaßnahmen können nämlich nicht nur die Kohlendioxid-Emissionen erheblich gesenkt, sondern auch Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft gesichert werden. Und nebenbei verbessert es die Wohnqualität. Damit auch wirklich dort saniert wird, wo es für die Umwelt und den Geldbeutel sinnvoll ist, unterstützt das Referat für Gesundheit und Umwelt verschiedene Maßnahmen und Beratungsinstrumente.

"Gerade in Zeiten steigender Rohölpreise ist der richtige Zeitpunkt durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäudehülle oder Heizanlage die Energiekosten stabil zu halten", so Martin Kaltenhauser-Barth von der Münchner Energieagentur (MEA). Um im Altbausanierungsbereich voranzukommen veranstaltet die Stadt München ein Fachforum für Wärmeschutz und vergibt Mittel aus dem Förderprogramm Energieeinsparung für Verbesserungen an Dämmung, Heizanlage oder Fenstern.

Um jene Gebäude ausfindig zu machen, die am meisten Energie verpulvern und damit das höchste Sanierungspotential enthalten, erwies sich bereits in der Vergangenheit der Münchner Heizspiegel als sichere Methode. "Die Reaktionen auf den Münchner Heizspiegel sind durchwegs positiv, doch müssen wir noch mehr tun, um die Hemmnisse von Mietern und Eigentümern abzubauen", so Lorenz zu den Ergebnissen, die Johannes Hengstenberg, Leiter der ArbeitsGruppe Energie (AGE), die den Heizspiegel erstellte, vorlegte.

Der Heizspiegel trägt entschieden zur Transparenz bei Heizkosten und Heizenergieverbrauch bei. Über 2000 Münchner und Münchnerinnen haben in den vergangenen Jahren ein kostenloses Gutachten angefordert, um sich damit einen Überblick über ihre persönlichen Kosten zu verschaffen. "Mehr als 90 Prozent unserer Kunden waren mit der Beratung zufrieden", stellte Hengstenberg fest. Jedem Gutachten ist eine Stellungnahme beigefügt, die an den Vermieter weitergereicht werden sollte, damit dieser über den Zustand seines Gebäudes informiert ist. Doch weniger als die Hälfte der Kunden hat den Vermieter informiert. "Die meisten wollen einem Streit aus dem Weg gehen, den sie mit ihrem Vermieter befürchten", erklärte Hengstenberg. Hier müsse in Zukunft noch wesentlich mehr Aufklärung betrieben werden, um den Mietern die Angst vor einer konstruktiven Auseinandersetzung zu nehmen.

Durch den Münchner Heizspiegel initiierte Sanierungs-maßnahmen erzeugten bislang bei Industrie und Handwerk einen Umsatz von rund 125 Millionen Mark. Die gleiche Summe stecke noch in bereits geplanten Verbesserungen.

Der Münchner Energie-Pass, den es ab sofort gibt, geht noch einen Schritt weiter: mit diesem Energie-Check, der von der Stadt München mit 300,- DM gefördert wird, erfährt der Hauseigentümer viele Details über den energetischen Zustand seines Gebäudes und erhält Vorschläge, wo Energie eingespart werden kann: "Der Unterschied zum Heizspiegel ist, dass der Energie-Pass eine konkrete Orientierungsberatung ist und auch konkrete Sanierungsvorschläge macht sowie eine Kostenabschätzung gibt", sagt Martin Kaltenhauser-Barth. Der Energie-Pass ist eine Maßnahme, die von der Münchner Energie-Agentur entwickelt wurde und von der Stadt unterstützt wird. "Zudem erhalten Sie mit der Solarenergieberatung wichtige Hinweise und Sicherheit für die Nutzung der Sonnenenergie in den verschiedensten Gebäuden. Eine ausführliche Beratung über Solarwärme- und Solarstromanlagen gibt es für 50 Mark."

Mit dem Energie-Pass kann die Energiekennzahl berechnet werden, deren Höhe Aufschluss über die Einstufung des Gebäudes gibt. Hinzu kommt eine ausführliche Beurteilung der Gebäudesubstanz und der Heizanlage. Wer sich dann tatsächlich für Sanierungsmaßnahmen interessiert, erfährt mit dem Energie-Pass auch, welche Schritte im Einzelnen nötig sind und wie diese gefördert werden.

"Die Instrumente Heizspiegel und Energie-Pass ergänzen einander", hebt Lorenz hervor. Der Heizspiegel sei vor allem für jene interessant, die noch kaum oder keine Informationen über ihr Gebäude haben und erst einmal eine generelle Einschätzung haben wollen. Wer bereits weiß, dass eine Sanierung nötig ist oder schon konkrete Pläne für einzelne Verbesserungsmaßnahmen hat, dem helfe der Energie-Pass bei der genauen Planung.
Service:
Ein kostenloses Heizgutachten (den HeizEnergieCheck des Münchner Heizspiegels) erhalten Interessierte gegen Einsendung einer Kopie der Heizkostenabrechnung bei der AGE:
ArbeitsGruppe Energie, Lena-Christ-Straße 4, 80807 München
Telefon: 0 89 /35 65 29 95; Telefax: 0 89/35 66 36 64
im Internet: www.heizspiegel.de, Email: age@heizspiegel.de

Der Energie-Pass wird in München mit 300 DM gefördert, Gebäudeeigentümer in München zahlen noch 100,- DM dazu. Den Energie-Pass und die Solarenergieberatung erhalten Sie bei der MEA:
Münchner Energieagentur, Oberanger 16, 80331 München
Telefon: 0 89/23 55 61-0; Telefax: 0 89 /23 55 61-25
im Internet: www.mea2000.de, Email: mea2000@t-online.de

Die Broschüren "Münchner Heizspiegel" und "Münchner Energie-Pass" sind erhältlich im Umweltladen am Rindermarkt (Ruffinihaus) und in der Rathausinformation am Marienplatz.




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